Abenteuer-Wildblumen
Bei Nutzung mit Handy bitte quer
Steckbriefe
(Beschreibungen aus Internet und Literatur entnommen)
Veronica agrestis
Familie: Wegerichgewächse
(Plantaginaceae)
Gattung: Ehrenpreis
Art: Acker-Ehrenpreis
Weitere Synonyme/Volksnamen: Acker-Hederich, Hederich, Ackerrettich, Wilder Rettich;
Beschreibung
Beim Acker-Ehrenpreis handelt es sich um eine einjährige krautige Pflanze, die in der Regel
Wuchshöhen von 10 bis 25 Zentimetern erreicht. Der nicht wurzelnde Stängel wächst niederliegend
oder aufsteigend, ist kräftig und am Grunde meist ästig verzweigt.
Die Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der Blattstiel ist relativ kurz. Die einfache,
leicht glänzende Blattspreite ist eiförmig-elliptisch und stumpf gekerbt bis gesägt. Die oberen Laubblätter sind keilförmig und hellgrün.
Generative Merkmale
Der Acker-Ehrenpreis blüht vorwiegend in den Monaten März bis Juni und oft nochmals von August bis Oktober. Es werden traubige Blütenstände gebildet. Die Kelchzipfel sind lanzettlich mit gerundetem oberen Ende und manchmal drüsig behaart. Sie überdecken sich nicht. Die 5 bis 8 Millimeter langen Blütenkronen sind weisslich und blau geadert; gelegentlich ist ein Kronzipfel auch hellblau oder rötlich gefärbt.
Die etwas abgeflachte, nierenförmige Kapselfrucht ist deutlich gekielt, tief ausgerandet und besitzt eine sehr spitze Bucht. Auf ihrer Oberfläche befinden sich ausschließlich Drüsenhaare, kürzere, drüsenlose Haare fehlen. Der Griffel hat eine maximale Länge von 1,2 Millimetern und ragt meist nicht über die Kapselbucht hinaus.
Vorkommen
Veronica agrestis ist von Südskandinavien bis West- und Südeuropa verbreitet. Er ist in Nordafrika, auf den Kanaren und Madeira zu finden und dringt östlich bis Russland vor. Ferner ist Veronica agrestis in Nordamerika ein Neophyt. Der Acker-Ehrenpreis kommt in Mitteleuropa meist verbreitet vor.
In der Schweiz ist Veronica agrestis zerstreut aufzufinden.
Der Acker-Ehrenpreis wächst in Hackfrucht-Unkrautgesellschaften und in Gärten. Der Acker-Ehrenpreis gedeiht am besten auf mehr oder weniger frischen, nährstoffreichen und oft sandigen Lehmböden.
Anagallis arvensis
Acker-Gauchheil
Familie: Primelgewächse (Primulaceae)
Gattung: Gauchheil (Anagallis)
Art: Acker-Gauchheil
Weitere Synonyme/Volksnamen: Roter Gauchheil, Nebelpflanze, Weinbergsstern oder Wetterkraut
Vegetative Merkmale
Der Acker-Gauchheil ist eine niederliegend kriechende, einjährige, sommerannuelle Pflanze oder
eine aufsteigend wachsende, winterannuelle Halbrosettenpflanze. Der scharf vierkantige Stängel ist
5 bis 30 cm lang. Die gegenständigen, sitzenden Laubblätter sind eiförmig und ganzrandig. Er
wurzelt bis 40 Zentimeter tief.
Generative Merkmale
Die Blüten erscheinen von Frühling bis Herbst, auf der Nordhalbkugel zwischen Mai und Oktober,
einzeln in den Blattachseln. Sie weisen einen Durchmesser von etwa 10–15 mm auf. Dem Blütentyp nach handelt es sich um sogenannte Pollen-Scheibenblumen. Die Staubbeutel besitzen Futterhaare und ziehen verschiedene Bestäuber an, besonders Fliegen. Es kommt vor dem Abblühen jedoch auch zu spontanen Selbstbestäubungen. Am Rande der Kronblätter befinden sich kleine Drüsenhaare. Die Kronblätter sind in Mitteleuropa meist zinnoberrot gefärbt, nur selten blau. Dagegen sind sie bei der im Mittelmeergebiet vorkommenden, etwas grössere Blüten besitzenden Unterart subsp. latifolia meist blau gefärbt.
Das Öffnen der Blüten des Acker-Gauchheils variiert bei feuchtem Wetter. Bauern nutzten diese Erscheinung früher zur Vorhersage des Wetters. Daher kommen auch die deutschen Namen Nebelpflanze und Wetterkraut.
Die Deckelkapselfrüchte des Acker-Gauchheils erreichen ihre Reife auf der Nordhalbkugel von August bis Oktober. Der Fruchtstiel krümmt sich mit der Schwerkraft und die Samen werden durch den Wind ausgeblasen oder als Regenschwemmlinge verbreitet.
Er gilt im Ackerbau als Unkraut, weil er schwach giftig in all seinen Teilen ist, vor allem in der Wurzel
Gagea villosa
Acker-Gelbstern
Familie: Wolfsmilchgewächse
(Euphorbiaceae)
Gattung: Bingelkräuter
(Mercurialis)
Art: Wald-Bingelkraut
Synonyme:
Gewöhnliches Frühlings-Hungerblümchen
Beschreibung:
Der Acker-Gelbstern ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von
8 - 15 cm. Er besitzt zwei grundständige Laubblätter, die bei einer Breite von bis zu 4 mm
flach linealisch, oft nahezu fadenförmig sind. Der Blattquerschnitt ist meist oberseits nur
flach rinnig (im Unterschied zum Wiesen-Gelbstern). Der Acker-Gelbstern blüht im zeitigen
Frühjahr – meist einige Tage vor dem Wiesen-Gelbstern. Der Stängel trägt zwei fast
gegenständige Hochblätter, nahe dem doldenähnlichen Blütenstand mit oft mehr als zehn
Blüten. Der Blütenstiel, die Blütenhüllblätter und der Griffel sind leicht behaart; daher das
Artepitheton villosa. Die zwittrigen Blüten sind kleiner als 4 Zentimeter. Die bis zu zehn schwefelgelben Perigonblätter werden zum Ende hin spitz.
Blütezeit: März bis April (bis Juni)
Ökologie:
Dieser Geophyt ist eine Pflanze, deren Knospen im Boden überwintern, oft in Kombination mit Speicherorganen (Rhizome, Knollen, Zwiebeln).
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Äcker, Weinberge / kollin(-montan) / VS, GR (Rheintal), GE, ME, JN (BA, SH)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz selten und stark gefährdet.
Gemäss Berner Konvention ist sie in folgenden Kantonen
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: SH, TG, VD, TI, BL
(Diese Aufnahme entstand bei Teufen)
Campanula rapunculoides
Acker-Glockenblume
Familie: Glockenblumengewächse
(Gampanulaceae)
Gattung: Glockenblume (Campanula)
Art: Acker-Glockenblume
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Die Acker-Glockenblume ist eine ausdauernde, krautige und giftige Pflanze, ein Hemikryptophyt.
Sie bildet häufig rübenartig verdickte Wurzeln, stets jedoch unterirdische Ausläufer. Die Pflanzen
werden 30 bis 80 cm hoch, an ihren kahlen oder kurz rauhaarigen, stumpfkantigen Stängeln stehen
nach oben hin die Blätter mit immer kürzeren Blattstielen, die obersten sind sitzend. Die Grundblätter
fehlen zur Blütezeit, sie sind herzförmig bis dreieckig, spitz gekerbt und gestielt. Die unteren Stängelblätter sind schmal herzförmig, gestielt und über 2 cm breit. Die oberen Stängelblätter sind lanzettlich, kurz gestielt bis sitzend. Die Blätter sind an der Unterseite grün und kurzhaarig. Die Blüten stehen einzeln in einseitswendigen Trauben. Sie sind 2 bis 3 cm lang, kurz gestielt und kräftig blau-violett. Die Tragblätter unterscheiden sich deutlich von den Laubblättern, sind wesentlich kleiner als diese und überragen die Blüten nur wenig. Die Kelchblätter sind lanzettlich bis eiförmig-lanzettlich, ganzrandig, am Grund bis zu 2.5 mm breit und abspreizend bis zurückgekrümmt. In den Buchten zwischen den Kelchblättern gibt es keine Anhängsel. Die Krone ist fast bis zur Mitte gespalten, die Kronzipfel sind leicht bewimpert, die Krone ist am Grund nicht gefältelt. Die Früchte sind nickend, kurz behaart und öffnen sich nahe dem Grund mit drei Poren (porizide Kapselfrucht).
Blütezeit: Juni – September
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Gebüsche, Wegränder, Schuttplätze in warmen Lagen / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ------
vollständig geschützt: GE
(Mein Foto entstand am Irchel/Teufen)
Thlaspi arvense
Acker-Hellerkraut
Familie: Kreuzblütler
(Brassicaceae)
Gattung: Hellerkräuter (Thlaspi)
Art: Acker-Hellerkraut
Synonyme:
Acker-Täschelkraut,
Acker-Pfennigkraut oder
Ackertäschel
Beschreibung
Die meist einjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 10 bis 40 (selten ) cm. Die
ganze Pflanze ist kahl, gelbgrün und riecht beim Zerreiben deutlich nach Knoblauch. Der Stängel
wächst aufrecht, ist meist verzweigt und kantig. Alle Blätter mit Ausnahme der untersten sind sitzend und pfeilförmig stängelumfassend. Sie sind länglich bis schmal verkehrt-eiförmig, ganzrandig oder gezähnt. Die Blütentraube ist reichblütig. Die Kelchblätter sind elliptisch geformt und etwa 2 bis 2.5 mm lang. Die Kronblätter sind weiss und vierzählig, länglich keilförmig, abgerundet bis schwach ausgerandet und etwa 3 bis 5 mm lang. Der Insektenbesuch ist spärlich. Meist erfolgt spontane Selbstbestäubung. Typisch ist, dass an den langen Trauben oben neue Blüten angelegt werden, während unten die ersten Früchte bereits reif sind. Früchte/Samen: Die Schötchen sitzen auf etwa 7 bis 15 mm langen und fast waagerecht abstehenden Stielen. Sie sind fast kreisrund, 12 bis 18 mm lang und ringsum breit geflügelt. Sie sind stark abgeflacht und besitzen an der Spitze einen tiefen, sehr schmalen Einschnitt. Der Griffel hat eine Länge von nur 0.3 bis 0.5 mm. Pro Samenfach enthält das Schötchen 4 bis 7 dunkelbraune, bogig geriefte, ellipsoidische Same. Die breit gesäumten rundlichen Schötchen dienen als Windfang. Die Ausbreitung der Diasporen geschieht erfolgt als Wind- und Tierstreuer sowie als Regenballist. Die Samen sind reich an fettem Öl und bis über 30 Jahre keimfähig. Fruchtreife ist von Mai bis November.
Blütezeit: von April bis Juni, gelegentlich auch bis September.
Sammelgut/essbare Teile:
Wurzel, Samen, Blüten, Blätter
Energiereiche Teile:
Wurzeln, Samen
Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Senföl, Vitamine und Magnesium
Sammelzeit:
Mai bis September
Nötige Ver-/Bearbeitung:
Das Acker-Hellerkraut ist gekocht oder roh essbar. Es hat einen bitteren Geschmack, der durch Dünsten abgeschwächt werden kann.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Äcker, Schuttplätze, Wegränder / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
(Mein Foto entstand bei Hettlingen)
Cerastium arvense
Acker-Hornkraut
Familie: Nelkengewächse
(Caryophyllaceae)
Gattung: Hornkräuter (Cerastium)
Art: Acker-Hornkraut
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Das Acker-Hornkraut wächst lockerrasig als aufrechte, wintergrüne, ausdauernde krautige Pflanze
und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 30 cm. Besonders die oberen Pflanzenteile besitzen häufig
spezielle Drüsenhaare (Trichome), die auch rückwärts gerichtet sein können oder fehlen. In den
Blattachseln stehen vegetative Laubblattbüschel, die etwa so lang wie die Blühtriebe sind. Die am
Stängel kreuzgegenständig angeordneten, grossen Laubblätter sind mit einer Länge von bis zu
3.5 cm 4- bis 20-mal so lang wie breit und lineal-lanzettlich geformt. Sie erscheinen häufig weich wegen ihrer oberseitigen Behaarung. Falls nichtblühende Triebe vorhanden sind, so sind diese stets gestreckt. Die meist mehr als drei Blüten stehen über einem breit hautrandigen und oft schuppenförmigen Tragblatt. Die zwittrigen Blüten weisen einen Durchmesser von etwa 12 bis 20 mm auf. Die 5 bis 7 mm langen Kelchblätter können von der bis zweimal längeren Kapselfrucht überragt werden. Die ausgerandeten Kronblätter sind mit einer Länge von 11 bis 15 mm 1.5 mal so lang wie die Kelchblätter. In der Blüte sind zehn Staubblätter und fünf Griffel vorhanden. Diese Kapselfrucht ist charakteristisch gekrümmt (hornförmig), darauf bezieht sich der Gattungsname Cerastium vom griechischen Wort keras für Horn.
Blütezeit: April bis Juli
Ökologie
Das Acker-Hornkraut ist ein krautiger Chamaephyt und eine Kriechstaude. Die Blüten sind Nektar führende „Kleine Trichterblumen“. Neben vornehmlich zwittrigen gibt es auch rein weibliche, kleinere Blüten; die Art ist also gynodiözisch. Das Acker-Hornkraut wird von Insekten bestäubt, vor allem von Bienen und Fliegen. Bei ungünstiger Witterung sind die Blüten auch kleistogam, d. h. sie bleiben geschlossen. Bei Trockenheit öffnen sich die Kapselfrüchte und geben die Samen frei. Die Diasporen werden oft von Ameisen verbreitet oder durch grössere Tiere, an deren Fell die Früchte anhaften
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Äcker, Schuttplätze, Wegränder / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
(Mein Foto entstand bei Eglisau/Hüntwangen)
Vicia faba
Ackerbohne
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Wicken (Vicia)
Art: Ackerbohne
Synonyme:
Puffbohne,
Feldbohne,
Saubohne,
Schweinsbohne,
Pferdebohne,
Fababohne, Faberbohne, Favabohne,
Viehbohne,
Dicke Bohne
Beschreibung
Die Ackerbohne ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 0.3 bis zu 2 m erreicht. Die bis zu 1 Meter tiefgehende Pfahlwurzel ist im oberen Bereich stark verzweigt. Der aufrechte, unverzweigte Stängel ist vierkantig, hohl und kahl. Die paarig gefiederten Laubblätter besitzen meist zwei bis drei Paare Fiederblättchen und eine grannenartige Spitze ohne Ranke. Die breiten und ovalen Fiederblättchen sind 3 bis 10 cm lang, 1 bis 4 cm breit, blaugrün, etwas fleischig und unbehaart. Die grossen Nebenblätter sind 10 bis 17 mm lang, ganzrandig oder an der Spitze leicht gezähnt und besitzen oft violettbraune Nektarien. Ein bis sechs Blüten stehen an kurzen Stielen in den Blattachseln. Die relativ grossen, duftenden Schmetterlingsblüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf 12 bis 15 mm langen Kelchblätter sind röhrig verwachsen; die unteren lanzettlichen Kelchzähne sind mit 5 mm länger als die anderen. Die fünf Kronblätter sind weiss oder rot. Die Flügel sind in der Grundfarbe auch weiss oder rot mit jeweils einem dunkel-purpurfarbenen Flecken. Der fast rechtwinklig abgebogene Griffel ist oben flaumig und an den Seiten bärtig behaart; er endet mit einer zweiteiligen Narbe. Neun der zehn Staubblätter sind zu einer Röhre verwachsen. Die abstehenden, 8 bis 20 cm langen und 1 bis 3 cm dicken Hülsenfrüchte sind unbehaart, anfangs grünlich, bei Vollreife braun bis schwarz und enthalten zwei bis sechs Samen. Je nach Sorte sind die glatten Samen verschieden geformt, 1 bis 2.5 cm lang, und 4,5 bis 9 mm dick. Die Farben der Samen reichen von hell rötlich-braun bis hell bis dunkel grünlich-braun oder hell bis dunkel purpurfarben, oft mit Flecken oder Punkten in ähnlichen oder stärker abweichenden Farben.
Blütezeit: Juni bis Juli
Ökologie
Die Ackerbohne ist ein einjähriger, sommerannueller Therophyt. An der Haupt- und den Seitenwurzeln bilden sich zahlreiche Rhizobium-Wurzelknöllchen mit dem symbiontischen, stickstoffbindenden Bakterium Rhizobium leguminosarum aus. Die Blüten sind weiss, aber ihre Flügel haben ein dunkles Flecksaftmal, hervorgerufen durch Anthophäin aus der bei Pflanzen sonst seltenen Farbstoffgruppe der Melanine. Während der Dämmerung schliesst sich die Fahne um die anderen Blütenteile und hüllt sie während der Nacht ein. Die von Juni bis Juli reifenden Früchte sind durch sekundäre Gewebswucherungen quergefächert.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Äcker, kultiviert und gelegentlich verwildert / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ---------
(Diese Aufnahme entstand im Niderfeld (Wülflingen) im Oktober)
Nutzung:
Die Ackerbohne wird sowohl als Futtermittel für Tiere als auch zur menschlichen Ernährung genutzt. Zur Verfütterung kommen sowohl die Samen als auch der ganze Spross. Für den menschlichen Genuss wird die Hülse meist nur bei sehr jung geernteten Bohnen verwendet. Bei ausgewachsenen Bohnen enthält die Hülse zähe Fasern. Die Samen können sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden; getrocknet sind sie ohne weitere Konservierung lagerfähig.
Toxikologie:
Ackerbohnen enthalten Phytohämagglutinin, sodass sie nur gekocht verzehrt werden sollten.
Ackerbohnen können für Menschen mit der Erbkrankheit G6PD-Mangel zu einem verstärkten Zerfall roter Blutkörperchen führen, zum Favismus. In Mitteleuropa weisen etwa 1 % der Bevölkerung den G6PD-Mangel auf, der zum Favismus führen kann, aber nicht muss. Die Bevölkerung in Malaria-Gebieten – im Mittelmeerraum, in Afrika und Asien – ist zu einem grösseren Prozentsatz von dem Gendefekt betroffen. Zum Krankheitsbild des Favismus kann es nach dem Einatmen des Blütenstaubes und nach dem Verzehr der rohen, seltener auch der gekochten Bohnen kommen. 5 bis 48 Stunden nach dem Essen können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, Bauchschmerzen und Schwindelgefühl auftreten. In leichten Fällen verschwinden die Symptome nach einigen Tagen. In schweren Fällen entsteht eine akute hämolytische Anämie. Die Krankheit verläuft nach dem Einatmen des Blütenstaubs oft schwerwiegender. Diese Krankheit kann in seltenen und besonders schweren Fällen zum Tod führen. Beim Favismus wirken die Glucoside Vicin (0,6–0,8 % im Samen der Pflanze) und Convicin (0,1–0,3 %), als Begleitstoffe wirken Lektine und L-Dopa. Vicin und Convicin oxidieren Glutathion. Bei Fehlen des reduzierenden Enzyms Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase (G6PD) treten die Symptome des Favismus auf. Auch bei Tieren kommen Vergiftungserscheinungen durch Vicia-Arten vor, besonders bei Pferden, Rindern und Schweinen. Das Krankheitsbild bei Pferden zeigt sich in einer schweren Leberdegeneration mit Koliken. Auf eine ausschliessliche Verfütterung von Wicken sollte daher verzichtet werden.
Sinapis arvensis
Acker-Senf
Familie: Kreuzblütler
(Brassicaceae)
Gattung: Senfe (Sinapis)
Art: Acker-Senf
Synonyme:
Falscher Hederich,
Wilder Senf
Hauptblütezeit: Mai bis Oktober
Blütenfarbe: gelb;
Blütenform/Anzahl: Kreuzblüte, 4 Blütenblätter;
Frucht-/Samenreife: je nach Zeit der Blüte bis in den späten Herbst;
Vorkommen: Der Acker-Senf ist ein Archäophyt und wurde mit dem Ackerbau aus dem
Mittelmeergebiet in die nördlichen Regionen Europas eingeschleppt. In den gemässigten
Zonen ist er heute weltweit verbreitet.
Verbreitungsschwerpunkt: Der Acker-Senf kommt verbreitet in Unkraut-Fluren, auf
Brachen, an Wegen und Schuttplätzen vor. Er bevorzugt nährstoff- und basenreiche
Böden, ist ein Lehmzeiger und tritt oft in grossen Gruppen auf.
Wuchshöhe: ca. 20 cm bis 60 cm;
Lebensdauer: einjährig;
Typisch: Blüten etwa 1.5 cm gross, Kelchblätter stehen waagrecht ab, Blätter unregelmässig buchtig gezähnt, Früchte mit samenlosem Endabschnitt.
Sammelgut / essbare Teile: Wurzeln, Blätter, Triebe, Stängel, Blüten, Samen;
Energiereiche Teile: Samen;
Inhaltsstoffe: Fettes Öl, Senfölglykoside, Schleimstoffe;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: mit dem Weissen Senf (dieser wird häufig auf Äckern kultiviert) und ev. mit gelbblühender Form des Acker-Hederich sowie mit der Weg-Rauke.
(Mein Foto entstand bei Wülflingen/Lantig)
Viola arvensis
Acker-Stiefmütterchen
Familie: Veilchengewächse
(Violaceae)
Gattung: Veilchen (Viola)
Art: Acker-Stiefmütterchen
Synonyme:
Feld-Stiefmütterchen
Beschreibung
Das Acker-Stiefmütterchen ist eine krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist nur
bis 20 cm erreicht. Diese Art ist im Gegensatz zu den meisten anderen Veilchen
einjährig sommergrün. Nur selten tauchen auch zweijährige Populationen auf. Die
ganze Pflanze ist nur locker kurz behaart. Es bildet keine unterirdischen Ausläufer
aus, es kommen z. T. bis 45 cm tiefe Wurzeln vor. Der Blattstiel ist oft länger als die
1 bis 2 (bis 3) cm lange Blattspreite. Die Spreiten der grössten Laubblätter sind
beiderseits fast immer mit fünf Kerben versehen. Die breit-eiförmigen Blattspreiten
sind gesägt oder gekerbt. Die aufrechten Nebenblätter besitzen einen vergrösserten
Endabschnitt, der der Blattspreite ähnelt. Er ist meist eiförmig bis schmal lanzettlich
und gekerbt oder ganzrandig. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph mit doppelter
Blütenhülle. Die Blüten stehen an aufrechten bis bastehenden Stielen, die die
Laubblätter um des zwei- bis dreifache überragen. Die Kelchblätter sind lanzettlich
spitz, 7.5 bis 10 mm lang und haben ein kreisrundes bis elliptisches Anhängsel. Die hellgelbe Blütenkrone ist 8 bis 26 mm lang. Das untere Kronblatt ist oft weisslich gefärbt und mit blauen Kerben versehen. Der Sporn ist so lang oder wenig länger als die Kelchanhängsel.
Unterarten: Es können folgende Unterarten unterschieden werden:
Blütezeit: März bis Oktober
Ökologie
Die Bestäubung des Acker-Stiefmütterchens durch Insekten, häufig wurde auch schon die Selbstbestäubung beobachtet. Die häufigsten Blütenbesucher sind Bienen. Ein Stock kann nach Veit Brecher Wittrock in einem Jahr bis zu 1600 Blüten entwickeln, und da jede Kapsel 27 bis 75 Samen enthält, kann er bis zu 90 000 Samen entwickeln. Das Acker-Stiefmütterchen bildet langlebige Samen aus, die meist mit der aufspringenden Kapsel ausgeschleudert und später durch Ameisen weiter verbreitet werden.
Essbare Teile
Die pflanzliche Droge kann durch den Gehalt an Salicylsäure gegen Kopfschmerzen verwendet werden, Saponine und Schleimsubstanzen können bei Hauterkrankungen helfen. In der Volksmedizin soll ein Dekokt zudem Husten und Halsentzündungen lindern.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Äcker, Getreidefelder, Schuttplätze / kollin-subalpin / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand in der Hardau (Winterthur/Wülflingen))
Melampyrum arvense
Acker-Wachtelweizen
Familie: Sommerwurzgewächse
(Orobanchaceae)
Gattung: Wachtelweizen
(Melampyrum)
Art: Acker-Wachtelweizen
Beschreibung
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(Meine Aufnahme entstand bei Weiach)
Knautia arvensis
Acker-Wittwenblume
Familie: Geissblattgewächse
(Caprifoliaceae)
Gattung: Wittwenblumen (Knautia)
Art: Acker-Wittwenblume
Synonyme:
Wiesen-Witwenblume,
Nähkisselchen
Feld-Wittwenblume
Wiesenskabiose
Beschreibung
Die Acker-Witwenblume ist eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die
Wuchshöhen von 30 bis 80 cm erreicht. Es ist ein Rhizom als Überdauerungsorgan
vorhanden. Ihr Stängel ist rückwärts mit steifen Härchen versehen. Die gegenständigen
Laubblätter sind meist fiederspaltig und erscheinen matt graugrün. Es sind keine
Nebenblätter vorhanden. In rau behaarten, leicht gewölbten, köpfchenförmigen
Blütenständen, die eine gemeinsame Hülle umgibt, sind keine Spreublätter enthalten.
Die Blütenköpfchen enthalten bis zu 50 Blüten. Neben Pflanzenexemplaren mit
zwittrigen Blüten gibt es auch rein weibliche Exemplare; es liegt also Gynodiözie vor. Die Blüten sind vierzählig. Ihr Kelch ist mit acht bis 16 Borsten versehen. Die Kronblätter sind zu einer bis zu 9 mm langen Kronröhre verwachsen, die in vier Kronzipfel endet. Es sind zwei bis vier freie Staubblätter vorhanden. Der Pollen ist rötlich. Der Griffel endet in zwei Narben. Der unterständige, einfächrige Fruchtknoten enthält nur eine Samenanlage. Die Achänen besitzen einen bleibenden Kelch.
Blütezeit: Mai bis September
Ökologie
Bei der Acker-Witwenblume handelt es sich um einen mesomorphen Hemikryptophyten und eine Halbrosettenpflanze.
Heilwirkung & medizinische Nutzung:
Die Acker-Witwenblume wurde insbesondere früher als Heilpflanze bei Ekzemen, chronischen Hauterkrankungen, Pruritus ani, Analfissuren, Nesselsucht, zur Reinigung und Heilung von Geschwüren, bei Husten, Halsleiden und zur „Blutreinigung“ angewendet. Als Droge werden die Blätter und die Wurzel innerlich oder äusserlich in Form eines Aufgusses verwendet. Die Pflanze enthält Triterpensaponine (z. B. Knautiosid, Steroide, Iridoide, Flavonoide und Gerbstoffe. Aufgrund ihrer Bitter- und Gerbstoffe wirkt die Droge adstringierend und antiseptisch. Die Pflanze enthält Monophenolen hauptsächlich Kaffeesäure, Vanillinsäure, Ferulasäure und p-Cumarsäure. An Polyphenolen wurde hauptsächlich Chlorogensäure, ein Ester zwischen Kaffeesäure und Chinasäure gefunden. Nach anderen, nicht quantifizierten Untersuchungen enthält die Acker-Witwenblume auch ein Isomer zur Chlorogensäure, zwei Isomere, die durch Veresterung von zwei Äquivalenten Kaffeesäure mit Chinasäure gebildet sind, sowie einen Ester zwischen Kaffeesäure und Hydroxycitronensäure.
Sammelgut/essbare Teile:
Die Blätter der Acker-Witwenblume haben einen bitterlich-würzigen Geschmack. Die Blüten schmecken hingegen mild. Vor der Blüte, von April bis Juli, können die jungen Blätter in kleinen Mengen Salaten zugegeben werden. Als herbe Zutat eignen sie sich auch als Zugabe für Suppen, Fonds, Gemüsegerichte, Kräuterquark oder Bratlinge. Von Juli bis August können die Blüten als essbare Dekoration über Gemüsegerichte, Salate, Butterbrote und Süssspeisen gestreut werden.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wiesen, Raine, Wegränder / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand am Irchel bei Teufen)
Convolvulus arvensis
Acker-Winde
Familie: Windengewächse
(Convolvulaceae)
Gattung: Winden (Convolvulus)
Art: Acker-Winde
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Es ist eine windende, mehrjährige, krautige Pflanze. Sie bildet im Boden ein dichtes Netzwerk von
knotig verdickten „Wurzelsträngen“ aus, die immer wieder neue Sprossen hervortreiben, selbst
wenn man die Pflanze oberflächlich gejätet hat. Die Spitzen der Sprossachsen führen kreisförmige
Suchbewegungen durch (als Linkswinder von oben gesehen entgegen dem Uhrzeigersinn), um sich an einer geeigneten Unterlage emporwinden zu können. Von der sehr ähnlich aussehenden Echten Zaunwinde (Calystegia sepium) unterscheidet sich die Acker-Winde durch die Blüten, die bei der Zaunwinde gut doppelt so gross wie bei der Acker-Winde werden können. Bei der Zaunwinde sind sie durchgehend strahlend weiss, während sie bei der Acker-Winde zartrosa oder bläulich getönt sein können und aussen an den Nahtstellen der zusammengewachsenen Blütenblätter dunkle, keilförmig auf dem Blütenrand zulaufende Streifen aufweisen. Die Blüte der Zaunwinde hat aussen zwei deutlich ausgeprägte grüne Vorblätter, die bei der Acker-Winde fehlen. Auch die Blätter unterscheiden sich bei beiden Arten: Bei der Zaunwinde sind sie eher rundlich, während sie bei der Acker-Winde länglich mit einer Spitze und zwei spitzen Ecken sind.
Blütezeit: April bis Oktober
Ökologie
Die Acker-Winde ist ein Rhizom- und Wurzelknospengeophyt, dessen Wurzeln zur Sprossbildung fähig sind. Sie ist eine linkswindende Kletterstaude und eine typische Trockenheitspflanze. Ihr Wurzelwerk reicht bis zwei Meter tief. Abgeschnitten verwelkt sie jedoch rasch, weil ihre Wurzeln mit hoher Saugkraft für das Überleben unentbehrlich sind.
Die Blüten der Acker-Winde sind homogame „Grosse Trichterblumen“, die nur einen Tag geöffnet sind (Eintagsblumen). Bei kühlem Wetter kommt es zu Schliessbewegungen (Thermonastie). Bei Regenwetter bleiben die Blüten geschlossen und gelten daher auch als Wetterpropheten. Der Nektar wird am Grunde des Fruchtknotens gebildet und ist von der Basis der Staubfäden bedeckt; deshalb führen nur fünf enge Spalten zum Nektar hin. Bestäuber sind Insekten aller Art, aber besonders treten Spiralhornbienen (Systropha) auf, die auf Windengewächse spezialisiert sind. Sie wälzen sich in den Blüten. Es findet aber auch Selbstbestäubung statt.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Äcker, Wegränder, Weinberge / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
( Diese Aufnahme entstand oberhalb Pfungen)
Phyteuma spicatum
Ährige Teufelskralle
Familie: Glockenblumengewächse
(Campanulaceae)
Gattung: Teufelskrallen (Phyteuma)
Art: Ährige Teufelskralle
Synonyme:
Ährige Rapunzel, Rapunzel
Beschreibung
Erscheinungsbild: Die Ährige Teufelskralle ist eine ausdauernde krautigen Pflanzen und erreicht
Wuchshöhen von 30 bis 80 Zentimetern. Der aufrechte Stängel ist und kahl.
Blätter: Die oft dunkel gefleckte Blattspreite der langgestielten Grundblätter ist eiförmig und
stumpf, mit tief herzförmigem Spreitengrund und kerbig gesägten Blattrand. Die Grundblätter sind
zur Blütezeit noch vorhanden. Die Blattspreite der mittleren und oberen Stängelblätter ist gut
entwickelt.
Blüte: Der dichte, erst eiförmige bis kugelige, später zylindrisch ährige Blütenstand kann 6 bis 20 cm lang. Die Tragblätter sind linealisch und meist nicht länger als die Breite des Blütenstandes. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Die Blütenkronblätter sind verwachsen. Die Krone ist grünlich bis gelblichweiss. In der Knospe ist sie etwas gebogen. Es sind zwei Narben vorhanden. Bestäuber sind Bienen, Falter und Käfer. Zuweilen erfolgt auch Selbstbestäubung.
Früchte/Samen: Die zweifächrige Kapselfrucht öffnet sich am oberen Ende mit zwei Poren. Die winzigen Samen sind 1.0 bis 1.4 mm lang und nur 0,16 mg schwer. Die Ährige Teufelskralle ist ein Wind- und Tierstreuer, wobei die dürren Griffel als Widerhaken dienen. Fruchtreife ist von Juli bis August.
Blütezeit: Mai bis August
Vorkommen:
Die Ährige Teufelskralle kommt in frischen, lehmreichen Edellaubwäldern und auf Hochstaudenfluren vor. Sie ist eine Ordnungscharakterart des Fagetalia. Sie erreicht im Gebirge die submontane bis subalpine Höhenstufe in Höhenlagen von bis zu 2100 Metern.
Diese Art bevorzugt Wälder, Bergwiesen / kollin-subalpin(-alpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
Sammelgut/essbare Teile:
Blätter, Blüten, Wurzeln;
Energiereiche Teile:
Wurzeln
Inhaltsstoffe:
Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme
Nötige Ver-/Bearbeitung:
kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich)
( Diese Aufnahme entstand am Irchel nahe Teufen)
Pseudolysimachion spicatum
Ähriger Ehrenpreis
Familie: Wegerichgewächse
(Plantaginaceae)
Gattung: Ehrenpreis (Veronica)
Art: Ähriger Ehrenpreis
Synonyme:
Ähriger Blauweiderich,
Ähren-Blauweiderich
Beschreibung
Der Ährige Ehrenpreis wird 10-35 cm hoch, kurz behaart bis kahl. Blätter länglich-lanzettlich, fein
gezähnt bis ganzrandig, sitzend oder kurz gestielt, obere meist wechselständig. Blüten in dichter,
endständiger Traube. Krone blau, 8-12 mm breit, Kronröhre länger als der Durchmesser. Frucht
eiförmig, ausgerandet, 2-4 mm lang. Griffel länger als die Frucht.
Blütezeit: Juli bis September
Ökologie
Der Ährige Ehrenpreis ist ein Hemikryptophyt und eine Halbrosettenpflanze oder ein krautiger Chamaephyt. Die Bestäubung erfolgt durch Bienenverwandte, Falter und Zweiflügler. Nachbarbestäubung ist möglich. Die Kapselfrüchte wirken als Wind- und Tierstreuer. Die Samen sind Lichtkeimer. Fruchtreife beginnt ab September
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trockenwiesen, Felsensteppen / kollin-subalpin / A (besonders AS), J, vereinzelt M
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. Im Kanton Zürich ist diese Art selten anzutreffen.
(Diese Aufnahme entstand bei Glattfelden)
Actaea spicata
Ähriges Christophskraut
Familie: Hahnenfussgewächse
(Ranunculaceae)
Gattung: Christophskräuter (Actaea)
Art: Ähriges Christophskraut
Synonyme:
Christophskraut
Christophelskraut
Beschreibung
Die Pflanze war dem hl. Christophorus gewidmet und wurde im Mittelalter auch zum Zaubermittel,
zum sogenannten "Christopheln", d.h. zum Beschwören der Geld verschliessenden Geister gebraucht.
Das Ährige Christophskraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 60,
selten bis zu 70 cm erreicht. Es besitzt ein knotiges Rhizom. Die gesamte Pflanze ist schwach verzweigt.
Die 30 cm langen, gestielten Laubblätter sind doppelt dreizählig gefiedert. Der Rand der eiförmigen
oder eiförmig-lanzettlichen Blattabschnitte ist unregelmässig und grob gezähnt. Zerrieben besitzen die Laubblätter einen unangenehm scharfen Geruch. Die Blüten stehen in dichten end- oder seitenständigen, traubigen Blütenständen zusammen. Die relativ kleinen, zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die einfache Blütenhülle besteht aus vier weissen Perigonblättern und vier Nektarblättern. Die Nektarblätter sind kronblattartig und schmal geformt. Die Perigonblätter fallen relativ früh ab. Die 15 bis 20 Staubblätter sind länger als die Perigonblätter. Der oberständige Fruchtknoten ist einblättrig und enthält mehrere Samenanlagen. Die bei Reife schwarzen Beeren sind etwa 1 cm lang. Die Fruchtreife erstreckt sich von Juli bis Sept.
Blütezeit: Mai bis Juli
Ökologie
Das Ährige Christophskraut ist hinsichtlich seiner Lebensform ein Hemikryptophyt oder Geophyt. Vegetative Vermehrung, eine Selbstausbreitung im weiten Sinne, erfolgt über das Rhizom. Blütenbiologisch handelt es sich um vorweibliche Scheibenblumen. Die kronblattartigen Nektarblätter besitzen keine Nektarien. Bestäubern steht jedoch ein reichliches Pollenangebot zur Verfügung. Typische Bestäuber sind insbesondere Käfer. Die Beeren (Balgbeeren) werden gerne von Vögeln aufgesucht und verspeist. Die Samen passieren unbeschadet den Vogeldarm und werden so endochor ausgebreitet. Die Samen sind Kältekeimer.
Giftigkeit:
Die Pflanzenteile werden als wenig giftig für den Menschen angesehen. Vergiftungen bei Tieren sind nicht bekannt.
Hauptwirkstoff ist das Magnoflorin, das eine ähnliche Wirkung wie Protoanemonin aufweist. Nach anderen Angaben sollen die Beeren frei von Protoanemonin und anderen stark wirkenden Giftstoffen sein. Vergiftungserscheinungen sind Rötung und Blasenbildung der Haut, innerlich Übelkeit, Erbrechen, Gastroenteritis, oft mit blutigen Durchfällen und starken Koliken verbunden.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wälder / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
(Diese Aufnahme entstand am Hoh Wülflingen)
Thalictrum aquilegiifolium
Akeleiblättrige Wiesenraute
Familie: Hahnenfussgewächse
(Ranunculaceae)
Gattung: Wiesenrauten
(Thalictrum)
Art: Akeleiblättrige Wiesenraute
Synonyme:
Amstelraute
Beschreibung
Die Akeleiblättrige Wiesenraute ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen
von bis zu 150 cm erreicht. Die Laubblätter sind zwei- bis dreifach gefiedert und
enthalten einen gelben Farbstoff, der zum Färben von Wolle genutzt wurde. Die Blätter
ähneln sehr denen der Akelei. Die kompakte Rispe enthält zahlreiche blaue bis hellviolette
(selten weisse) Blüten. Die Staubblätter sind zahlreich und in einer Kugel büschelig angeordnet. Sie sind auffallend gefärbt und übernehmen statt der Blütenhüllblätter (Kronblätter) die Funktion des Schauapparates. Dies ist einmalig in der heimischen Flora, findet sich aber beispielsweise auch im Mittelmeerraum bei Myrten, australischen Eukalypten und afrikanischen Akazien. Die Staubfäden sind verdickt. Die Pflanze bietet Pollen statt Nektar und sichert durch ihren Schauapparat die Bestäubung durch Insekten. Die lang gestielte Frucht ist glatt, ohne Rippen, und dreikantig geflügelt; sie hängt im Laufe der Fruchtreife. Die Akeleiblättrige Wiesenraute ist diploid mit einer Chromosomenzahl von 2n = 14.
Blütezeit: Mai bis Juni
Ökologie
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4w+ (sehr feucht aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 3 (mässig nährstoffarm bis mässig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Auenwälder, Hochstaudenfluren, Erlengebüsch / kollin-subalpin(-alpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ------
vollständig geschützt: AG, BL, NE, SH, AI
(Diese Aufnahme entstand im Tösstal)
Alchemilla alpina
Alpen-Frauenmantel
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Frauenmantel (Alchemilla)
Art: Alpen-Frauenmantel
Synonyme:
Alpen-Silbermantel,
Bergfrauenmantel,
Silberkraut, Silbermänteli
Beschreibung
Der Alpen-Frauenmantel ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen
5 und 30 cm erreicht. Der Stängel ist niederliegend bis aufsteigend und die Sprosse enden
mit einer Rosette. Die Laubblätter sind meist 5-7teilig, auf der Oberseite dunkelgrün und
kahl, auf der Unterseite aber anliegend silbrig behaart.
Die Art blüht in einer Rispe zu Knäueln zusammengezogenen Blüten. Diese bestehen nur
aus 4 (selten 5) inneren Kelchblättern. Kronblätter fehlen immer, die äusseren
Kelchblätter fehlen zumeist ebenfalls. Die Blüten sind gelb-grün und erreichen einen
Durchmesser von 3 bis 4 mm. Zwischen den Kelchblättern stehen vier Staubblätter.
Blütezeit: Juni bis August
Ökologie
Wie allen Frauenmantelarten pflanzt sich der Alpen-Frauenmantel apomiktisch, das heisst ohne Bestäubung, klonal, fort. Die Samen entstehen aus diploiden Zellen der Mutterpflanze und funktionsfähiger Pollen wird nicht gebildet. Durch diese Art der Fortpflanzung wird der Austausch von Erbgut verhindert, und so haben sich viele kaum voneinander unterscheidbare Kleinarten gebildet. Die nächsten verwandten eigenständigen Arten sind der Verwachsene Frauenmantel (Alchemilla conjuncta) und der Zerschlitzte Frauenmantel (Alchemilla fissa).
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Rasen, Felsen, auf Silikat / montan-alpin / A, vereinzelt M am Alpenrand
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
(Diese Aufnahme entstand im Kanton Glarus)
Soldanella alpina
Alpen-Soldanelle
Familie: Primelgewächse
(Primulaceae)
Gattung: Frauenmantel (Alchemilla)
Art: Alpen-Soldanelle
Synonyme:
Alpentroddelblume
Gewöhnliches Alpenglöckchen
Grosses Alpenglöckchen (Schweiz)
Beschreibung
Die Alpen-Soldanelle ist eine immergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis
15 cm erreicht. Es ist ein kurzes, knollig verdicktes Rhizom vorhanden. Die grundständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache, dickliche und ledrige Blattspreite ist bei einem Durchmesser von bis zu 3 cm rundlich bis nierenförmig. Die Blatt- und Blütenstiele sind in der Jugend mit sitzenden Drüsen besetzt und verkahlen später.
Zwei oder oft auch drei Blüten stehen in aufrechten, blattlosen Blütenständen zusammen. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die violette Blütenkrone ist 10 bis 15 mm lang, trichterförmig und – anders als bei der Zwerg-Soldanelle – bis zur Mitte faserig eingeschnitten. Die Fransen des Kronsaumes sind mehr oder minder gleich lang. Die Schlundschuppen sind breiter als lang und die Granne der Staubbeutelspitze ist (meist) zweizähnig. Es werden aufrecht stehende Kapselfrüchte gebildet.
Blütezeit: Mai bis Juli
Ökologie
Die Alpen-Soldanelle ist ein Hemikryptophyt und eine Rosettenpflanze. Blütenbiologisch handelt es sich um homogame bis vorweibliche „Glockenblumen mit Streueinrichtung“. Kurze Schlundschuppen verbergen teilweise den von der Basis des Fruchtknotens abgegebenen Nektar. Beim Blütenbesuch fällt der Pollen mitbedingt durch die umgebogenen Spitzen des Konnektivs der Staubbeutel auf den Rücken der Besucher. Da die Narbe die Blütenkrone und den Streukegel überragt, wird sie zuerst von den anfliegenden Insekten berührt. Die Bestäubung erfolgt durch Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten. Selbstbestäubung ist möglich. Die Kapselfrüchte öffnen sich bei Trockenheit, sind also xerochas. Der Blütenstandsschaft ist zur Fruchtzeit verlängert; der bleibende Kelch dient als Windfang, es ist also ein Windstreuer. Die nur 0.24 mg schweren und 0.8 mm langen Samen sind Körnchenflieger. Die Fruchtreife erfolgt ab Juli.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Feuchte Weiden, Schneetälchen / (montan-)subalpin-alpin / A, M am Alpenrand, J (nördlich bis Chasseron)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: Fr, AR, AI
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand im Kanton Glarus)
Pinguicula alpina
Alpen-Fettblatt
Familie: Wasserschlauchgewächse
(Lentibulariaceae)
Gattung: Fettkräuter (Pinguicula)
Art: Alpen-Fettblatt
Synonyme:
Alpen-Fettkraut
Beschreibung
Das Alpen-Fettblatt ist eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die
Wuchshöhen von 5 bis 15 cm erreicht. Die Wurzel ist 1 bis 2 cm lang, weissgelb,
fleischig und strangförmig. Vitale Pflanzen bilden in den Achseln der Blätter nach
der Blütezeit rund 3 mm lange Brutzwiebeln, die der vegetativen Vermehrung
dienen. An arktischen Standorten bleibt die Brutzwiebelbildung allerdings aus. Zum
Winter hin zieht die Pflanze in ein Hibernakel ein, eine leicht in der Erde versenkte
Knospe, aus dem sie erst im Frühjahr wieder austreibt, sie ist also ein Hemikryptophyt.
Als einzige temperierte Fettkraut-Art hat das Alpen-Fettblatt bewurzelte Hibernakel.
Fünf bis acht Blätter bilden eine flach am Boden liegende Rosette mit bis zu 6 cm
Durchmesser. Die einfachen, fleischigen, hellgrünen bis rötlichen Blattspreiten sind
elliptisch bis lanzettlich, länglich. An der Oberfläche sind die Blätter klebrig vom
Fangsekret, mit dem sie kleine Insekten fangen. Sobald Beute erzielt wird, wird
diese durch Enzyme verdaut, welche von Drüsen aus der Blattoberfläche ausgeschieden werden, die allerdings entlang der Mittelrippe der Blätter fehlen. Die Blätter sind zur Unterstützung des Fangs sehr beweglich und können sich bis fast zur Blattmitte weit einrollen. Unter starker Sonneneinstrahlung färben sich die Blätter rötlich ein.
Blütezeit: Mai bis Juli
Ökologie
Das Alpen-Fettblatt blüht das erste Mal erst nach mehreren Jahren. Ab April bis Juli wachsen aus der Mitte der Rosette bis zu acht, selten sogar bis zu dreizehn Blütenstände mit Einzelblüten. Die Blütenstandsschäfte sind bis zu 12 cm hoch. Die zwittrigen Blüten sind bei einer Länge von 10 bis 16 mm zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen. Es ist ein mit einer Länge von 2 bis 3 mm relativ kurzer, kegelförmiger, gelb-grüner Sporn vorhanden. Die fünf Keronblätter sind verwachsen. Die Blütenkrone besteht aus einer dreilappigen Unterlippe und zweilappigen Oberlippe. Die Blütenkrone ist weiss mit einem in Form und Grösse variablen, gelben Schlundfleck. Der Kronschlund ist behaart. Die Blüten sind protogyn, das heisst die weiblichen Narben reifen vor den männlichen Staubbeuteln. Die Bestäubung erfolgt durch Fliegen. Die bei einer Länge von 6 bis 9 mm sowie einer Breite von 2 bis 3 mm eilänglichen, spitz zulaufenden Kapselfrüchte enthalten reichlich staubfeine, rostbraune Samen
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Nasse Felsen, Moore und feuchte Wiesen, oft auch an trockenen Stellen / (montan-)subalpin-alpin / A, M in Alpennähe, vereinzelt J
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: -------
vollständig geschützt: AG, FR, GR, NE, TG, VD, ZH, AI
(Diese Aufnahme entstand im Tösstal)
Pinguicula vulgaris
Gemeines Fettblatt
Familie: Wasserschlauchgewächse
(Lentibulariaceae)
Gattung: Fettkräuter (Pinguicula)
Art: Gemeines Fettblatt
Synonyme:
Gemeines Fettkraut,
Gewöhnliches Fettkraut,
Blaues Fettkraut,
Kiwitzfettkraut
Beschreibung
Das Gewöhnliche Fettblatt ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Der karnivoren Lebensweise entsprechend ist das Wurzelwerk sehr schwach ausgebildet, es besteht aus zahlreichen, weissen und kurzen, feinen Haarwurzeln. Sie sind nur 1–3 cm lang, sterben bei der Bildung von Winterknospen ab und werden alljährlich durch neue ersetzt. 5 bis 11 fleischige, gelbliche bis hellgrüne, länglich-elliptische Blätter bilden eine flach am Boden liegende Rosette mit bis zu 16 cm Durchmesser. An der Oberfläche sind die Blätter klebrig vom Fangsekret bedeckt, mit dem sie kleine Insekten (z. B. Trauermücken, Ameisen), aber auch Pollen fangen und, sobald Beute erzielt wird, durch Enzyme verdauen. Ab Mai bis Juli blüht das Gemeine Fettkraut an ein bis sechs bis zu 15 cm hohen, aus der Mitte der Rosette wachsenden Blütenstielen rosa-violett bis weiss mit weissem Schlundfleck in einzelner, zygomorpher, 10 bis 13 mm langer, gespornter Blüte. Die sich ausbildenden eiförmigen Fruchtkapseln tragen reichlich feine, schwarze Samen.
Blütezeit: Mai bis Juli
Ökologie
Nach dem Fang von Beute scheiden zahlreiche kleine, der Blattoberfläche dicht aufsitzende Drüsen Verdauungssekrete (Protein spaltende, aber auch Stärke und Nukleinsäuren spaltende Enzyme) ab und absorbieren später die löslichen Spaltprodukte. Da hierfür in der Cuticula, die das Blatt vor Austrocknung schützen soll, kleine Löcher ausgespart bleiben, sind die Pflanzen auf luftfeuchte Standorte angewiesen. Pro Blatt sind etwa 40.000 Drüsen vorhanden. Beim Verdauungsvorgang rollen sich die Blätter allmählich vom Rand her ein, vor allem im Bereich der Beute. Hierdurch kommen die Tiere mit noch mehr Drüsen in Kontakt und die Verdauungsprodukte werden besser auf dem Blatt festgehalten. Auch angewehter Pollen wird festgehalten und verdaut. Speziell bei dieser Art kann über 50 % des aufgenommenen Proteins von Pollen stammen. Die Blüten sind kleine, durch Überkrümmung des Blütenstiels auf dem Kopf stehende, vorweibliche „Rachenblumen“. Die langen Blütenstiele sollen das Einfangen möglicher Bestäuber verhindern. Die Bestäubung erfolgt meist durch Bienen, aber auch Selbstbestäubung ist erfolgreich. Früher wurden die Blüten vor allem als „Fliegenklemmfallen“ gedeutet, weil durch rückwärts gerichtete Sperrhaare des Blütenstandes die Besucher, besonders Fliegen, gezwungen werden, sich hochzustemmen, wobei sie gegen die Narbe und die Staubbeutel drücken. Zu grosse Fliegen klemmen sich dabei fest und verhungern. Statt Nektar befinden sich im Sporn Schleimhaare, die aber wohl nur zur Täuschung der Besucher vorhanden sind. Die Pflanze beginnt erst nach mehreren Jahren zu blühen. Die Früchte sind 2-klappig aufspringende, nur bei Trockenheit geöffnete, vielsamige Kapseln, die auf einem trocknen Stiel stehen. Sie wirken als Wind- und Tierstreuer. Die winzigen Samen sind Körnchenflieger und besitzen kein Nährgewebe; sie sind Lichtkeimer und aufgrund ihrer netzartigen Oberflächenstruktur sind sie schwimmfähig. Die Fruchtreife erstreckt sich von Juni/Juli bis September. Die Pflanze ist ein Hemikryptophyt, die Überwinterung erfolgt in einer Stärke speichernden, dem Boden aufliegenden, zwiebelartigen Winterknospe, dem sogenannten Hibernakel, die im Frühjahr wieder austreibt. Eine vegetative Vermehrung erfolgt durch ca. 3 mm grosse Brutzwiebeln, die sich während oder nach der Blütezeit in den Blattachseln bilden; ausserdem können Winterknospen durch Schnee oder Tiere fortbewegt werden
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Feuchte Böden, Flach- und Hangmoore, Tuffhänge / kollin-subalpin(-alpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz potenziell gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: FR
vollständig geschützt: AG, GR, NE, TG, VD, ZH, AI, GE
(Diese Aufnahme entstand im Tösstal)
Arabis alpina
Alpen-Gänsekresse
Familie: Kreuzblütler
(Brassicaceae)
Gattung: Gänsekresse (Arabis)
Art: Alpen-Gänsekresse
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Die Alpen-Gänsekresse wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen
von 10 bis 40 cm. Sie besitzt einen meist verzweigten Stängel. Sie entwickelt meist 2 bis 5
waagerecht kriechende Sprosse, deren Stängel aufrecht oder aufsteigend, einfach oder
ästig sind. Diese Sprosse sind von einfachen und von Sternhaaren rau und sind reich
beblättert. Die Grundblätter sind kurz gestielt und in Rosetten angeordnet. Die Blattspreite
der Grundblätter ist breit-oval und grob gezähnt. Die Stängelblätter sind wechselständig
und herzförmig stängelumfassend. Die Blütezeit reicht von März bis Herbst, manchmal
blüht die Art auch im Winter. Die Blüten stehen in einem dichten traubigen Blütenständen.
Die Blütenstiele sind 5 bis 12 mm lang, aufrecht-abstehend und meist kahl. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Es sind vier längliche, weiss hautrandige, 3 bis 4 mm lange Kelchblätter vorhanden. Die vier weissen Kronblätter sind 6 bis 10 mm lang, 2.5 bis 3.5 mm breit und verschmälern sich allmählich in den Nagel (Unterscheidung zu ähnlichen Arten). Die längeren Staubblätter sind 6 mm lang. Die Schoten sind 20 bis 60 mm lang und 1.5 bis 2 mm breit. Die Samen sind kreisrund, flach, glatt und braun und besitzen einen ziemlich breiten Flügelrand.
Blütezeit: März bis Oktober
Ökologie
Die Alpen-Gänsekresse besitzt sackförmige seitliche Kelchblätter, in denen sich Nektar aus Drüsen des Blütenbodens sammelt. Bei Sonnenschein ist aber der Zugang zu ihnen durch die Staubbeutel versperrt, was eine bessere Bestäubung sichert. Sie streut ihre Samen als Wintersteher auf den Schnee. An der Alpen-Gänsekresse wurde erstmals von Ernst Gäumann der Falsche Mehltau Hyaloperonospora arabidis-alpinae (Syn. Peronospora arabidis-alpinae) festgestellt, von dem auch andere Kreuzblütengewächse befallen werden. Die systematische Stellung dieses Mehltaus wurde 2004 von Göker et al. Revidiert
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Felsen, Geröll, auf Kalk. (Kollin-) montan-alpin. Arktisch-alpinIn den schweizer Alpen und im Jura verbreitet. Im Mittelland zerstreut
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. (im Kanton Zürich selten)
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: -------
vollständig geschützt: ------
(Diese Aufnahme entstand im Kanton Glarus auf 1600müM)
Rosa pendulina
Alpen-Hagrose
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Rosen (Rosa)
Art: Alpen-Hagrose
Synonyme:
Gebirgs-Rose,
Alpen-Rose,
Alpen-Heckenrose,
Berg-Rose,
Hängefrucht-Rose
Beschreibung
Die Alpen-Hagrose wächst als sommergrüner, gedrungener Strauch und erreicht
Wuchshöhen von 0.5 bis 2 m. Die Äste sind locker verzweigt. Die Zweige sind meist
stachellos, nur im unteren Teil und an jungen Zweigen finden sich gerade, borstenartige
Stacheln. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel sowie -
spreite gegliedert und insgesamt 10 bis 12 cm lang. Die unpaarig gefiederte
Blattspreite besteht aus sieben bis elf dünnen, 2 bis 6 cm langen Blättchen. Zur Blattspitze hin nimmt die Grösse der einzelnen Blättchen deutlich zu. Der Blattrand ist zweifach drüsig gesägt. Die Blattoberseite ist matt bläulich grün, die -unterseite heller und spärlich behaart. Die Blüten stehen fast immer einzeln. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf einfachen Kelchblätter sind nach dem Blühen (Anthese) auffällig aufgerichtet und fallen nicht vor der Fruchtreife ab. Die fünf rosafarbenen bis leuchtend dunkel-purpurroten Kronblätter sind in der Mitte heller. Die hängende Frucht (Hagebutte) ist bei einer Länge von bis zu 2.5 cm eiförmig bis länglich-flaschenförmig, selten kugelförmig und sie reift rot-orangefarben ab.
Blütezeit: Juni bis Juli
Ökologie
Die Fruchtreife tritt ab August ein. Die Hagebutten werden von Kolkraben, Krähen, Seidenschwänzen, Tannenhähern, Birkhühnern und Füchsen gefressen.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Hochstaudenfluren, Bergwälder, felsige Hänge / montan-subalpin(-alpin) / A, J, höhere Teile des M
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: -------
vollständig geschützt: SH
( Diese Aufnahme entstand im Tösstal)
Bellidiastrum michelii
Alpenmasslieb
Familie: Korbblütler
(Asteraceae)
Gattung: (Bellidiastrum)
Art: Alpenmasslieb
Synonyme:
Alpenmassliebchen
Beschreibung
Das Alpenmasslieb wächst als überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht
Wuchshöhen von 5 bis 30 cm. Sein Wurzelstock ist mit 2–3 mm Durchmesser ziemlich dünn,
ist schräg absteigend und reichlich mit Adventivwurzeln versehen. Die Stängel sind aufrecht
oder etwas bogig aufsteigend und nur am Grunde beblättert. Sie sind rund, fein gerieft und
locker kraus behaart. Die Behaarung unterhalb der Köpfchen ist dichter und mehr anliegend.
Die in einer grundständigen Rosette angeordneten Laubblätter sind lang gestielt. Die elliptische
oder spatelförmige Blattspreite ist kraus behaart. Die Blattränder sind glatt oder stumpf gezähnt, besonders im vorderen Teil. Die Zähne sind mehr oder weniger nach vorn gerichtet und mit einer winzigen aufgesetzten Spitze versehen. Die Form der Blattspreite ist ziemlich variabel, die der untersten Blätter sind klein, rundlich und spatelförmig, die der übrigen Blätter sind verkehrt-eiförmig oder elliptisch. Der Blattstiel kann ein Drittel der Länge der Spreite haben bis hin zur doppelten Länge. Die einzeln endständig stehenden körbchenförmigen Blütenstände besitzen einen Durchmesser von 2 bis 4 cm. In zwei Reihen stehen die lang zugespitzten Hüllblätter. Die Hüllblätter sind 5–10 mm lang und 1–2 mm breit. Der Köpfchenboden ist kegelförmig. Die Blütenkörbchen enthalten Zungen- und Röhrenblüten. Während die Oberseite der Zungenblüten weiss ist, färbt sich die Unterseite oft rötlich. Die Röhrenblüten sind gelb. Jedes Köpfchen hat etwa 40–50 Zungenblüten. Die Achänen sind behaart und besitzen im Gegensatz zu den Achänen der Gänseblümchen (Bellis) einen Pappus. Dieser Pappus besteht aus 4–5 mm langen, gelblich-weissen, fein rauen Borsten.
Blütezeit: Mai bis Juni
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Feuchte Waldstellen, Felsbänder, Rutschhänge / (kollin-)montan-alpin / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ZH
vollständig geschützt: TG, GE
(Diese Aufnahme entstand am Multberg (Pfungen))
Hedysarum hedysaroides
Alpen-Süssklee
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Süssklee (Hedysarum)
Art: Alpen-Süssklee
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Der Alpen-Süssklee wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze
und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 40, selten bis zu 50 cm. Die Pfahlwurzel
kann über 1 m lang sein. Vom „Wurzelstock“ gehen bis zu 60 cm lange
Bodenausläufer aus. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl bis flaumig
behaart. Die aufrechten oder aufsteigenden Stängel sind kantig, unverzweigt und fast kahl. Die fünf bis acht wechselständig und in zwei Zeilen am Stängel angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die unpaarig gefiederte Blattspreite enthält 9 bis 21 sitzenden Fiederblättchen. Die ungestielten Fiederblättchen sind bei einer Länge von 10 bis 25, selten bis zu 30 mm sowie einer Breite von 5 bis 12, selten bis zu 15 mm lanzettlich oder ei-lanzettlich mit stumpfem oberen Ende. Die Nebenblätter sind häutig, braun und bis über die Mitte verwachsen. Die Blütezeit reicht von Juni bis August, meist aber, beispielsweise in der Schweiz, von Juli bis August. Meist 15 bis 35 (10 bis 50) nickende Blüten sind in einem ± einseitswendigen traubigen Blütenstand angeordnet. Die Tragblätter sind 6 bis 15 mm lang. Der relativ kurze Blütenstiel ist 2 bis 3 mm lang. Die zwittrige Blüte ist bei einer Länge von etwa 2 cm zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind glockig verwachsen. Die rotvioletten oder purpurfarbenen Kronblätter bilden eine 15 bis 20 mm lange Krone mit der typischen Form der Schmetterlingsblüte. Die Fahne ist spatelförmig und etwas ausgerandet. Das Schiffchen ist länger als Flügel und Fahne. Es ist oben offen und im stumpfen Winkel nach oben gerichtet. Die kurz gestielten Hülsenfrüchte sind 20 bis 35 mm lang, 7 bis 9 mm breit und hellbraun. Die flache Gliederhülsen sind in zwei bis fünf, selten bis zu sechs Segmente gegliedert und öffnen sich nicht, sondern zerfallen in scheibenförmige Glieder, die einen häutigen Rand aufweisen.
Blütezeit: Juli bis August
Ökologie
Der Alpen-Süssklee besitzt Wurzelknöllchen mit stickstoffbindenden Bakterien. Als Speicherorgan wird ein Rhizompleiokorm gebildet. Es kann vegetative Vermehrung erfolgen. Die Blüten sind homogam, also gleichzeitig sind männliche und weibliche Blütenorgane fruchtbar. Blütenökologisch handelt es sich um Schmetterlingsblumen vom Fabaceentyp mit Klappeinrichtung. Als Belohnung für die Bestäuber ist Nektar vorhanden. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Bestäuber sind Hymenopteren. Die Befruchtung erfolgt xenogam: eine obligate Fremdbefruchtung, bei der die Gameten von verschiedenen Pflanzenexemplaren stammen. Diasporen sind die aus der trockenen Bruchfrucht zerfallenden Teilfrüchte, die geschlossen bleiben. Die Ausbreitung der Teilfrüchte erfolgt durch den Wind (Anemochorie). Hedysarum hedysaroides wird vom Rostpilz Uromyces hedysari-obscuri mit Spermogonien, Aecidien und Telien befallen. Der Alpen-Süssklee ist eine der wertvollsten Alpenfutterpflanzen mit hohem Eiweiss- und Fettgehalt. Obwohl leicht bitter, wird er gerne vom Vieh gefressen, erträgt jedoch starke Beweidung schlecht; besser eignet er sich zur Heugewinnung (Mahd). Die unterirdischen Pflanzenteile können roh und gegart gegessen werden.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wiesen, Weiden, Zwergstrauchheiden, auf Kalk / subalpin-alpin / A
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ---------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand am Gumen (Braunwald))
Arum
Aronstab
Familie: Aronstabgewächse
(Araceae)
Gattung: Aronstab
Art: Aronstab
Synonyme:
Gemeiner Aronstab
Beschreibung
Seinen Namen verdankt der Aronstab (in alten Texten unter anderem aaron und aron
der biblischen Figur des Aaron, dessen Stab als Zeichen seiner Auserwählung zum
Hohepriester ergrünte, als er im Zeltheiligtum „vor das Bundeszeugnis“ gelegt wurde.
Arum-Arten wachsen als saisongrüne, ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten
bilden Knollen als Überdauerungsorgane. Es sind mehrere Niederblätter (Cataphylle)
vorhanden. Die zwei grundständigen Laubblätter sind in Blattscheide, Blattstiel und
Blattspreite gegliedert. Die einfachen Blattspreiten besitzen eine spiessförmige bis pfeilförmige Form und ungezähnte Blattränder. Arum-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Der für die Araceae typische Blütenstand besteht aus Blütenstandsschaft, Spatha und Kolben. Der Kolben (Spadix) ist kürzer als das einzelne tütenförmige Hochblatt (Spatha). Der männliche Teil des Blütenstandes ist kürzer als der weibliche. Zwischen den fruchtbaren männlichen und weiblichen Blüten sitzen ein bis sechs Reihen steriler Blüten, die nach unten gebogen sind. Es sind keine Blütenhüllblätter vorhanden. Die männlichen Blüten bestehen nur aus drei bis vier Staubblättern. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Fliegen und Mücken, welche durch den intensiven Geruch (nach Aas) angelockt werden. Durch die Form der Blüte, die auch als Fliegenkesselfalle bezeichnet wird, gelangt ein einmal angelocktes Insekt immer an den Stempel, wodurch eine Übertragung der Pollen sicher gewährleistet wird. Die bei Reife roten, verkehrt-eiförmigen Beeren enthalten einige Samen. Die Samen besitzen Endosperm.
Blütezeit: April bis Mai
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Feuchte Laubmischwälder / kollin(-montan) / J, M, AN, TI
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ZH
vollständig geschützt: GL
(Diese Aufnahme entstand beim Berenberg (Wülflingen))
Anthericum liliago
Astlose Graslilie
Familie: Spargelgewächse
(Asparagaceae)
Gattung: Graslilien (Anthericum)
Art: Astlose Graslilie
Synonyme:
Traubige Graslilie,
Grosse Graslilie
Alpenlilie (Berner Oberland),
Berglilie (Luzern, Bern)
Beschreibung
Die Astlose Graslilie ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 80 cm
erreicht. Der „Wurzelstock“ ist kurz, mit leicht fleischigen Wurzeln. Der Stängel ist aufrecht oder
aufsteigend. Die in einer grundständigen Rosette angeordneten Laubblätter sind grasartig, flach
oder leicht rinnig, laufen spitz zu, sind am Grund dünnhäutig und scheidig umfassend. Sechs bis
zehn Blüten sind meist in einem einfachen traubigen, selten rispigen, Blütenstand angeordnet. Die Tragblätter sind häutig, schmal und viel kürzer. Die Blütenstiele sind gegliedert. Die zwittrigen, sternförmigen Blüten sind dreizählig. Die sechs gleich grossen Blütenhüllblätter sind weiss, dreinervig, stumpf und viel länger als die sechs Staubblätter. Die Griffel sind gekrümmt und kürzer als die Blütenhüllblätter. Die Kapselfrucht ist 8 bis 10 mm lang. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30, 32, 60 oder 64.
Verwechslungsmöglichkeiten:
Die ähnliche Rispige Graslilie (Anthericum ramosum) hat kleinere Blüten, die in einem pyramidenförmigen rispigen Blütenstand angeordnet sind.
Blütezeit: Mai bis Juni
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trockenrasen, warme Felshänge / kollin-montan(-subalpin) / A, J, selten M
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. Im Kanton Zürich ist sie selten anzutreffen.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: FR, BE, JU, ZH
vollständig geschützt: AG, GL, GR, OW, SH, VD, BL, GE
(Diese Aufnahme entstand bei Weiach)
Anthericum ramosum
Rispige Graslilie
Familie: Spargelgewächse
(Asparagaceae)
Gattung: Graslilien (Anthericum)
Art: Rispige Graslilie
Synonyme:
Rispen-Graslilie,
Kleine Graslilie,
Ästige Graslilie
Beschreibung
Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 70 cm. Die linealischen, grasartigen Laubblätter werden 2 bis 6 mm breit und sind im Allgemeinen deutlich kürzer als die Blütenstände. Im Gegensatz zur Astlosen Graslilie gibt es am Blattgrund keine spreitenlosen Niederblätter. Sie besitzt einen aufrechten, rispigen Blütenstand. Die sechs weissen Perigonblätter werden 10 bis 13 mm lang, ebenso die sechs Staubblätter. Die geraden Griffel sind länger als die Staubblätter. Die Blüte ist duftlos. Die Kapselfrucht ist kugel- bis stumpf-dreikantig. Die Pflanzen enthalten Steroidsaponine.
Blütezeit: Juni bis August
Ökologie
Die Rispige Graslilie ist ein Hemikryptophyt und ein Tiefwurzler. Die Bestäubung der Blüten erfolgt bevorzugt durch Hautflügler. Die Samenausbreitung geschieht durch den Wind. Von den Früchten ernährt sich die Raupe des Eulenfalters Metachrostis dardouini.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trockenwarme Hügel, Felsen, auf Kalk / kollin-subalpin(-alpin) / A, J, seltener M
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: BE, JU, NE, ZH
vollständig geschützt: AG, GL, NW, OW, TG
(Diese Aufnahme entstand beim Schuppentännli (Neuburg))
Lathraea squamaria
Aufrechter Schuppenwurz
Familie: Sommerwurzgewächse
(Orobanchaceae)
Gattung: Schuppenwurzen
(Lathraea)
Art: Aufrechte Schuppenwurz
Synonyme:
Gewöhnliche Schuppenwurz
Beschreibung
Die Aufrechte Schuppenwurz ist eine ausdauernde, krautige, fast chlorophyllfreie
Schmarotzerpflanze, die oberirdisch einen etwa 10–30 cm hohen Spross ausbildet.
Die Blüten sind trübrosa bis -lila-farbig und in einer einseitswendigen übergebogenen
Traube angeordnet. Unterirdisch bildet sie ein reich verzweigtes, bis zu 2 m langes
Rhizom aus, das ein Gewicht von bis zu 5 kg erreichen kann. Das Rhizom ist mit
fleischigen stärkereichen Schuppen besetzt, die umgewandelte Niederblättchen mit
Speicherfunktion darstellen. Das Rhizom besitzt zudem kleine Saugorgane
(Haustorien), mit denen die Pflanze in das Gewebe von Bäumen oder anderen
Wirtspflanzen eindringt und dort deren Saft saugt. Da die Schuppenwurz keine
Blätter ausbildet, fehlt der Transpirationssog, der die Assimilate von der Wurzel in
die oberen Teile der Pflanze saugt. Der Stängel besitzt deshalb spezielle
Wasserdrüsen (Hydathoden), die das Wasserpotential zwischen Wirt und Parasit aufrechterhalten, indem sie aktiv Wasser ausscheiden oder aufnehmen.
Blütezeit: März bis Mai
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Feuchte Laubmischwälder, auf den Wurzeln von Fagus, Alnus, Corylus und anderen Laubhölzern schmarotzend / kollin-montan / CH (AS selten)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ---------
vollständig geschützt: BL, GE
( Diese Aufnahme entstand an der Töss bei Wülflingen)
Stachys recta
Aufrechter Ziest
Familie: Lippenblütler
(Lamiaceae)
Gattung: Zieste (Stachys)
Art: Aufrechter Ziest
Synonyme:
Heide-Ziest,
Berg-Ziest
Beschreibung
siehe unter Steckbriefe der Seltenen
Gefährdung:
Im Kanton Zürich ist diese Art eher selten. Im Schweizer Mittelland ist sie gar
potenziell gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ---------
vollständig geschützt: AG, TG
( Diese Aufnahme entstand bei Glattfelden)
Caltha palustris
Sumpfdotterblume
Familie: Hahnenfussgewächse
(Ranunculaceae)
Gattung: Dotterblumen (Caltha)
Art: Sumpfdotterblume
Synonyme:
Sumpf-Dotterblume
Beschreibung
Die Sumpfdotterblume ist eine sommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze, die je
nach Standort Wuchshöhen zwischen 15 und 60 cm erreicht. Als Speicherorgan dient
ein kräftiges Rhizom. Die bogig aufsteigenden bis aufrechten, hohlen und kahlen
Stängel sind im oberen Bereich verzweigt. Die grundständigen Laubblätter sind lang
gestielt; weiter oben am Stängel sitzende Laubblätter weisen dagegen fast keinen
Blattstiel auf. Die dunkelgrünen, oft glänzenden Blattspreiten sind bei einem
Durchmesser von bis zu 15 cm herz- bis nierenförmig, ungeteilt und am Rand gekerbt.
Die Blüten erscheinen schon ab März am Ende des Erstfrühlings und blühen je nach Standort bis April oder Juni. Gelegentlich kommt es im Zeitraum von Juli bis Oktober zu einer schwächeren Zweitblüte. An jedem Stängel befinden sich meist mehrere Blüten. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Die Blütenhülle besteht in der Regel aus fünf breit ovalen Perigonblättern, die bis zu 2 cm lang sind. Ein Blütenkelch ist nicht vorhanden. Es sind zahlreiche gelbe Staubblätter vorhanden. Es sind fünf bis fünfzehn eng stehenden, freie Fruchtblätter vorhanden. Die Nektardrüsen befinden sich jeweils am Grunde der Fruchtblätter. Aus jedem befruchteten Fruchtblatt entwickelt sich eine schlanke Balgfrucht, wobei die reifen Balgfrüchte sternförmig angeordnet sind. Die reifen dunkelbraunen Samen sind etwa 2.5 mm lang und in den Balgfrüchten zweireihig angeordnet.
Blütezeit: März bis Mai (Juli – Oktober)
Ökologie
Bei der Sumpfdotterblume handelt es sich um einen Hemikryptophyten.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Bachufer, Sumpfwiesen / kollin-subalpin(-alpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: OW
vollständig geschützt: ---------
( Diese Aufnahme entstand oberhalb Wila beim Banetsrain IM OKTOBER)
Veronica beccabunga
Bachbungen-Ehrenpreis
Familie: Wegerichgewächse
(Plantaginaceae)
Gattung: Ehrenpreis (Veronica)
Art: Bachbungen-Ehrenpreis
Synonyme:
Bach-Ehrenpreis
Beschreibung
Der Bachbungen-Ehrenpreis ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von
30 bis 60 cm erreicht. Sie besitzt ein kriechendes Rhizom. Der zylindrische, fleischige Stängel
ist hohl. Von den elliptischen, etwas fleischigen, vorne stumpfen, abgerundeten Laubblättern
sind besonders die unteren gestielt. Der Blattrand ist gesägt. Die traubigen Blütenstände
entspringen den Blattachseln und enthalten 20 bis 25 Blüten. Kelch 4-teilig, in Frucht mehr
oder weniger zurückgeschlagen. Die himmelblauen Blütenkronen haben einen Durchmesser
von 5 bis 8 mm, Blütenkrone radförmig, mit sehr kurzer Röhre, die 4 Kronzipfel fast gleich
gross, der oberste etwas grösser. Die 2 Staubblätter mit lang herausragenden Staubfäden.
Der Fruchtknoten oberständig. Die 3 bis 4 mm grossen Kapselfrüchte sind in ihrer Form mit
Heidelbeeren zu vergleichen. Die plankonvexen Samen sind nur 0.6 mm lang und 0.06 mg schwer.
Blütezeit: Mai bis August
Ökologie
Der Bachbungen-Ehrenpreis ist eine ausdauernde, wintergrüne, Sumpfpflanze mit am Grunde kriechenden, dann aufrechten Stängeln. Vegetative Vermehrung erfolgt durch oberirdische und unterirdische Ausläufer, die diese Pflanzenart zum Kriechpionier machen. Blütenökologisch handelt es sich um vorweibliche „Nektar-führende Scheibenblumen“, die nur bei Sonne voll geöffnet sind. Bestäuber sind vor allem kleine Schwebfliegen, seltener Bienenverwandte. Es findet auch spontane Selbstbestäubung statt. Die Kapselfrüchte öffnen sich bei Feuchtigkeit, sind also hydrochas. Die Samen breiten sich als Regenschwemmlinge aus, im offenen Wasser und im Schlamm erfolgt auch Schwimmausbreitung, daneben erfolgt eine Ausbreitung als Wasserhafter und eine Zufallsausbreitung durch Wasservögel. Fruchtreife ist von August/September bis Oktober. In Forellenbächen eine beliebte Wasserpflanze. An den untergetauchten Pflanzenteilen leben verschiedene Larven. Wenn sich der Wasserstand verändert, und die Pflanze im Wasser tief untergetaucht ist, überwintert sie. Meist steht die Bachbunge in Gewässern halbuntergetaucht.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Gräben, Quellfluren, Bäche, oft untergetaucht / kollin-subalpin(-alpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ---------
(Diese Aufnahme entstand im Kanton Glarus-Ein weiterer Fundort befindet sich im Niderfeld bei Wülflingen)
Essbare Teile:
Wurzeln: xxx
Blätter und Triebspitzen: Als Salat gelten die frischen Stängel und Blätter als verdauungsfördernd, sie enthalten viel Vitamin C und können auch zu einem (bitteren) Gemüse verkocht werden. Roh sollten sie jedoch nur von März bis Mai genutzt werden. Gemischt mit anderen Blattgemüsen nutzt man sie auch als Spinat. Getrocknet kann das Kraut als Tee aufgebrüht werden. Wie bei allen Wasserpflanzen empfohlen sollte auch die Bachbunge gut gereinigt werden um ev. anhaftende Wassertierchen abzulösen.
Blütenstängel: können mit den Blättern verwendet werden.
Blüten: Dekorative Beigabe für Teemischungen. Essbare Blütendekoration für allerlei Speisen. Die Blüten behalten auch getrocknet ihre schöne Farbe.
Samen: xxx
Geschmack: Der Grundgeschmack ist kresseartig und bitter.
Geum rivale
Bachbunge
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Nelkenwurze (Geum)
Art: Bach-Nelkenwurz
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Die Bach-Nelkenwurz wächst als überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze und
erreicht Wuchshöhen von (10 bis) 20 bis 60 (bis 70) cm. Es wird ein waagerechtes,
monopodial verzweigtes Rhizom gebildet. Der aufsteigende, locker verzweigte Stängel ist
etwas rötlich sowie nach oben hin zunehmend drüsig behaart und trägt mehrere Blüten.
Die Grundblätter sind lang gestielt und unterbrochen gefiedert, mit grossem Endblättchen.
Die oberen Blätter sind einfach oder gelappt, wobei die Lappen grob gezähnt sind. Neben
zwittrigen Blüten gibt es rein männliche Blüten oder rein männliche Exemplare; die
Bach-Nelkenwurz ist damit andromonözisch und androdiözisch. Es gibt einen braun-roten
Aussenkelch. Die nickenden Blüten sind fünfzählig. Sie besitzen etwa gleich lange
Blütenhüllblätter: aussen rötliche (purpur-braune) Kelchblätter und selten 8 bis meist 10 bis 15 mm langen Kronblätter, die innen gelb sowie am Rand rötlich sind. Die zwittrige und männliche Blüte besitzen mehr als zehn (viele) Staubblätter. Der hakige Griffel ist zweigliedrig und bleibt auf der Frucht erhalten. Die Blütenachse ist gestreckt und verlängert sich deutlich bis zur Reife. Die Sammelfrucht ist im Gegensatz zur Blüte aufrecht. Je Blüte entstehen 60 bis 80 freie Nussfrüchtchen, die jeweils nach der Blütezeit durch starke Verlängerung des Griffels auf eine Länge von 12 mm heranwachsen. Der Griffel ist etwas oberhalb der Mitte hakenförmig gekrümmt und im unteren Teil federschweifartig behaart. Der oberhalb des Hakens befindliche, ebenfalls behaarte Teil des Griffels bricht kurz vor der Reife oberhalb des verholzten, nach aussen gerichteten Hakens mit Hilfe eines Trenngewebes ab.
Blütezeit: April bis Juli
Ökologie
Die Bach-Nelkenwurz ist ein Hemikryptophyt und eine Halbrosettenpflanze. Vegetative Vermehrung erfolgt durch das Rhizom, das Nelkenöl enthält. Blütenbiologisch handelt es sich um „Glockenblumen mit klebrigem Pollen“. Der Nektar wird zwischen den Staubblättern abgeschieden. Bestäuber sind vor allem Hummeln, Bienen sowie Schwebfliegen, letztere als Pollensammler. Daneben werden die Blüten von Erdhummeln (Bombus terrestris) besucht, die durch Aufbeissen der Blüten zwischen den Kelchblättern Blüteneinbruch begehen. Die Ausbreitung der Klettfrucht erfolgt vor allem mittels Klettausbreitung durch den Haken nach dem Angelhakenprinzip. Wegen der Behaarung des unteren Griffelteils ist aber auch bei starken Winden eine Ausbreitung als Federschweifflieger möglich, was vor allem im Gebirge vorteilhaft ist. Fruchtreife ist von Juli bis September.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Feuchte Wiesen, Bäche / kollin-subalpin(-alpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ---------
(Diese Aufnahme entstand in der Nähe von Oberohringen)
Valeriana officinalis
Gewöhnlicher Arznei-Baldrian
Familie: Geissblattgewächse
(Caprifoliaceae)
Gattung: Baldriane (Valeriana)
Art:
Gewöhnlicher Arznei-Baldrian
Synonyme:
Gebräuchlicher Baldrian,
Grosser Baldrian,
Echter Arzneibaldrian,
Arznei-Baldrian
Beschreibung
Der Gewöhnliche Arznei-Baldrian ist eine ausdauernde krautige Pflanze
und erreicht Wuchshöhen von 1 bis 2 m. Als Überdauerungsorgane bildet
er Rhizome aus. Blätter: Von den sattgrünen, gefiederten Laubblättern mit
einer Länge von etwa 20 cm sind die unteren gestielt, die oberen sitzend.
Die Blattfiedern sind oval oder lanzettlich, ganzrandig oder ungleich gesägt.
Blüte: In endständigen, schirmrispigen Blütenständen sind viele Blüten
dicht angeordnet. Die Blüte entfaltet einen starken süsslichen Geruch. Die
zwittrigen oder weiblichen Blüten sind bei einem Durchmesser von 4 bis
5 mm radiärsymmetrisch. Die Blütenfarben sind hellrosafarben bis weiss
mit purpurfarbenen Strichsaftmalen, die später verblassen. Früchte/Samen: Die bis 4 mm langen, nur 0.5 mg schweren Nüsse (Achänen) besitzen einen federigen, hygroskopischen, hinfälligen Haarkranz (Pappus).
Blütezeit: Mai bis Juli
Vorkommen:
Der Gewöhnliche Arznei-Baldrian ist frostbeständig und gedeiht in Sonne oder Halbschatten in fast jedem Boden. Als Feuchtbodenpflanze verträgt er auch gelegentliche Überschwemmungen und kommt daher in der freien Natur häufig auf Wiesen entlang von Gewässerläufen vor.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ---------
(Diese Aufnahme entstand bei Winterthur/Wülflingen oberh. Trotte)
Sammelgut/essbare Teile:
Blätter, Blütenknospen und Blüten, Wurzeln;
Inhaltsstoffe:
Etwa 0,5 % ätherisches Öl, Iridoide und geringe Mengen Alkaloide;
Nötige Ver-/Bearbeitung:
kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich)
Als pharmazeutische Droge dienen die getrockneten unterirdischen Pflanzenteile. Die Baldrianwurzel (Valerianae radix) ist eines der meist genutzten pflanzlichen Beruhigungsmittel. Ihre Anwendungsgebiete sind: Unruhezustände und nervös bedingte Einschlafstörungen, nervös bedingte Herzbeschwerden (soweit deren Diagnose gesichert ist) und krampfartige Beschwerden im Magen-Darmbereich. Auch als Badezusatz wirkt Baldrian beruhigend.
Die Wirkstoffe sind je nach Herkunft unterschiedlich zusammengesetzte ätherische Öle mit Bornylacetat und Bornylisovalerianat als Hauptkomponenten. Diese sind auch verantwortlich für den typischen Baldriangeruch, der beim Trocknen der Droge auftritt. Weil dieser Geruch dem Lockduft läufiger Katzen ähnelt, werden Kater davon angelockt. Die geschilderten Heilwirkungen konnten bisher keiner Einzelsubstanz zugeordnet werden, so dass für die Heilwirkung das Zusammenspiel mehrerer Wirkstoffgruppen angenommen werden muss. In vielen Fertigarzneimitteln wird die Baldrianwurzel auch mit anderen beruhigend wirkenden Drogen kombiniert, z. B. mit Hopfen, Melisse, Passionsblume, Frauenmantel und Wacholderbeere.
Gesicherte Wirksamkeit:
Erregungs-, Angst- und Unruhezustände, Nervös bedingte Einschlafstörungen
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen:
Baldrian hat sich als sehr verträglich erwiesen. Nebenwirkungen sind sehr selten. Gelegentlich wurden Kopfschmerzen, Magenunverträglichkeit, Magendruck, Verstimmung im Magen-Darm-Trakt und Juckreiz mit Ausschlag beobachtet. Am häufigsten wird hier der starke und häufig als unangenehm empfundene Geruch bemängelt, bzw. der Geschmack der beim “Aufstossen” nach Einnahme vorkommen kann.
Valeriana dioica
Gewöhnlicher Arznei-Baldrian
Familie: Geissblattgewächse
(Caprifoliaceae)
Gattung: Baldriane (Valeriana)
Art: Sumpf-Baldrian
Synonyme:
Kleiner Baldrian,
Zweihäusiger Baldrian
Beschreibung
Der Sumpf-Baldrian ist eine ausdauernde Pflanze mit einem Rhizom und bildet oft
auch langsamwachsende Ausläufer. Durch diese – auch bei anderen Arten nicht
unübliche – vegetative Ausbreitung kann stellenweise der falsche Eindruck entstehen,
Exemplare eines bestimmten Geschlechts hätten bei dieser Spezies die Vorherrschaft.
So können an einer Stelle bis zu rund fünfzig weibliche Blütenstängel beieinander
stehen. Sie sind aber unterirdisch miteinander verbunden, bilden also einen Klon und müssen deshalb gleichen Geschlechts sein. Die Stängel sind aufrecht und im oberen Bereich schwach verzweigt. Die Hauptachse ist dabei verlängert. Der Kleine Baldrian erreicht Wuchshöhen von 10 bis 35 cm. Die mittleren und oberen Stängelblätter sind gefiedert mit einer grossen Endfieder. Die Grundblätter sind eiförmig, ungeteilt und gestielt. Die Blüten stehen in dreiteiligen, schirmförmigen Trugdolden. Der Sumpf-Baldrian ist unvollkommen zweihäusig, das heisst, im Regelfall gibt es rein männliche und rein weibliche Pflanzen, es kommen aber (selten) auch Zwitter vor. Die weiblichen Blüten (der rein-weiblichen Pflanzen) sind nur 1.5 mm gross und weisslich bis hellrosa gefärbt, die männlichen Blüten (der rein-männlichen Pflanzen) sind dagegen etwa 3 mm gross und rosa gefärbt. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Frucht ist ein einfächeriges Nüsschen, dessen sterile Fächer reduziert sind. Das Nüsschen ist radiärsymmetrisch und eiförmig.
Blütezeit: April bis Juni
Vorkommen:
Diese Art bevozugt Nasse Wiesen, Flachmoore / kollin-montan(-subalpin) / CH.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: GE
Die „Valeriana dioica“ ist nicht stark giftig. Überdosierungen können dennoch zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Eine Verwendung zu Heilzwecken konnte für diese Pflanze nicht recherchiert werden. Hier kommt wohl der grosse Bruder, der Gewöhnliche Arznei-Baldrian, eher zum Einsatz.
(Diese Aufnahme entstand in der Nähe von Neuburg (Wülflingen))
Valeriana montana
Berg-Baldrian
Familie: Geissblattgewächse
(Caprifoliaceae)
Gattung: Baldriane (Valeriana)
Art: Berg-Baldrian
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Es handelt sich um eine mehrjährige krautige Pflanze (Hemikryptophyt). Von einer
schwach verholzenden, bis 15 cm langen Grundachse, steigen neben sterilen Blattrosetten
meist deutlich vielkantige Stängel mit Wuchshöhen zwischen 30 cm und 60 cm auf. Die
gegenständigen Laubblätter sind ungeteilt und eiförmig bis lanzettlich, seltener sind die
oberen Blätter auch dreilappig. Zumindest die unteren Blätter sind ganzrandig. Zwischen
den Grundblättern und dem Blütenstand sitzen noch drei bis acht Paare Stängelblätter.
Dagegen hat der ähnliche Felsen-Baldrian (Valeriana saxatilis), der meist auch deutlich
kleiner ist, noch höchstens ein oder zwei Paare. An den Stängelenden sitzen reichblütige
trugdoldige Blütenstände sie sind meist deutlich rosa bis rötlich und nur selten weiss.
Blütezeit: Mai bis Juli
Vorkommen:
Diese Art bevozugt Steinige Hänge, auf Kalk / (montan-)subalpin(-alpin) / A, M am Alpenrand, J (fehlt SH).
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: --------
(Diese Aufnahme entstand im Tösstal)
Valeriana tripteris
Dreiblättriger Baldrian
Familie: Geissblattgewächse
(Caprifoliaceae)
Gattung: Baldriane (Valeriana)
Art: Dreiblättriger Baldrian
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Ähnlich wie Valeria montana, aber Blätter der sterilen Triebe am Grund ± herzförmig,
mit groben, seichten Zähnen, Stängelblätter meist bis zum Grund 3teilig (selten
5teilig oder ungeteilt), mit lanzettlichen, gezähnten Seitenabschnitten und grösserem
Endabschnitt.
Blütezeit: April bis Juni
Vorkommen:
Diese Art bevozugt Felsige, schattige Orte, auf Kalk und Silikat / (kollin-)montan-subalpin(-alpin) / A, M in Alpennähe, J
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: --------
( Diese Aufnahme entstand im Tösstal)
Allium ursinum
Bärlauch
Familie: Amaryllisgewächse
(Amaryllidaceae)
Gattung: Lauch (Allium)
Art: Bärlauch
Synonyme:
Bärenlauch,
Knoblauchspinat,
wilder Knoblauch
Beschreibung
Erscheinungsbild: Der Bärlauch ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe
von etwa 20 bis 50 cm erreicht. Die sehr schlanke, längliche Zwiebel wird aus den Ansätzen
der beiden Laubblätter gebildet und ist 2 bis 4, selten bis 6 cm lang. Sie ist umgeben von
durchsichtigen, weisslichen oder gelblichen Häuten, die sich später bis auf einige Borsten
reduzieren. Nebenzwiebeln werden nur vereinzelt gebildet oder sie fehlen ganz. Der aufrechte, kompakte Stängel ist dreikantig
bis annähernd rund und nur am Ansatz beblättert.
Blätter: Die meist zwei, selten ein oder drei grundständigen Laubblätter haben einen 5 bis 20 mm langen Stiel und verbreitern sich abrupt in die 2 bis 5 cm breite flache, elliptisch-lanzettliche Blattspreite. Die Blattoberseite glänzt und ist von dunklerem Grün als die matte Unterseite. Sein Geruch ist typisch lauchartig
Blüten: Der Blütenstand wird umschlossen von einer zwei- oder dreiklappigen, zugespitzten eiförmig-länglichen Hülle, die ebenso lang oder länger ist wie die Blütenstiele und bald abfällt. Die duftenden, wenigen bis mehr als zwanzig Blüten stehen in einer flachen Scheindolde, Brutzwiebeln fehlen stets. Die geraden Blütenstiele sind bis 2 cm lang. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Das reinweisse Perigon besteht aus sechs linealisch-lanzettlichen, 8 bis 10 mm langen Blütenhüllblättern, die spitz oder abgestumpft sein können und aufrecht abstehen.
Früchte & Samen: Die Kapselfrucht enthält wenige Samen. Die Samen selbst haben eine harte, schwarze Schale und, anders als bei den meisten anderen Pflanzen, entspringt aus dem Samen zuerst das Keimblatt, welches später die Wurzel und Samenanlagen aus der Schale herausschiebt. Die Samen brauchen für ihre Keimung mehrere Phasen der Dormanz (Ruheperioden).
Blütezeit: April bis Mai
Vorkommen:
Diese Art bevozugt Feuchte Laubwälder / kollin-montan / J, M, AN, TI, selten VS und GR
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: --------
(Diese Aufnahme entstand im Totentäli (Wülflingen))
Sammelgut/essbare Teile:
Blätter, Blüten und Blütenknospen, Zwiebeln, Samen;
Inhaltsstoffe:
Frische Blätter enthalten rund 0.005 % Allicin, getrocknete rund 0.07 %. Frischmaterial enthält rund 0.5 % Alliin und 0.07 % Methyl-L-cysteinsulfoxid. Neben diesen schwefelhaltigen Verbindungen kommen noch Flavonoide, in Spuren Prostaglandine A, B und F, sowie blattspezifische Lektine vor.
Nötige Ver-/Bearbeitung:
kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich)
Heilwirkung & medizinische Nutzung:
Im Mittelalter wurde Bärlauch als Herba Salutaris bezeichnet und als Arznei- und Nahrungspflanze genutzt. Ihm wurden unheilabwehrende Eigenschaften zugeschrieben. In der Volksmedizin wird der Bärlauch heute bei Magen-Darmstörungen eingesetzt, aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung gegen Gärungsdyspepsien sowie als Karminativum. Weitere Einsatzbereiche sind als Antihypertonikum und Antiarteriosklerotikum. Auch in der Naturheilkunde kommt Bärlauch als Heilmittel oft zur Anwendung. Die Heilwirkung ist den zahlreichen in ihm enthaltenen, überwiegend schwefelartigen ätherischen Ölen zuzuschreiben, die sich positiv auf Verdauung, Atemwege, Leber, Galle, Darm und Magen auswirken. Des Weiteren ergibt sich eine effektive Heilwirkung bei Arteriosklerose, Bluthochdruck und Darmerkrankungen. Zudem wirkt er Stoffwechsel anregend und wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus und hilft zudem bei Wurmbefall.
Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen
Trotz der leichten Identifikation durch den typischen Geruch, der beim Reiben der Blätter entsteht, wird Bärlauch beim Sammeln immer wieder mit dem Maiglöckchen, den im Frühjahr austreibenden Blättern der Herbstzeitlosen oder den meist ungefleckten Blättern jüngerer Pflanzen des Gefleckten Aronstabs verwechselt. Diese drei Pflanzen sind äusserst giftig und es kommt immer wieder zu teils tödlichen Vergiftungen.
Amaranthus hybridus
Bastard-Amaranth
Familie: Amaryllisgewächse
(Amaryllidaceae)
Gattung: (Amaranthus)
Art: Bastard-Amaranth
Synonyme:
grüner Amaranth,
schlanker Amaranth,
glatter Amarant
glatter Fuchsschwanz,
roter Amaranth
Beschreibung
20-120 cm hoch. Blütenstand hellgrün, zur Fruchtzeit leicht rötlich überlaufen, mit
spreizenden Seitenästen und vielen kurzen (<5 cm) Scheinähren. Vorblätter der
weiblichen Blüten 2-4 mm lang, 1-1,5mal so lang wie die Perigonblätter. Frucht eine
sich öffnende Deckelkapsel.
Blütezeit: Juli bis September
Vorkommen:
Neophyt: nach der Entdeckung von Amerika in der Region aufgetreten (nach 1500)
Der Bastard-Amaranth war ursprünglich eine Pionierpflanze im östlichen Nordamerika. Es wurde berichtet, dass es in allen Bundesstaaten ausser Wyoming, Utah und Alaska gefunden wurde . Es kommt auch in vielen Provinzen Kanadas und in Teilen Mexikos, Westindiens, Mittelamerikas und Südamerikas vor . Es wurde an vielen Orten mit wärmerem Klima eingebürgert. Es wächst an vielen verschiedenen Orten, einschliesslich "gestörter" Lebensräume.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: --------
( Diese Aufnahme entstand im Niderfeld (Wülflingen))
Sammelgut/essbare Teile:
Die Samen des Garten- und Rispen-Fuchsschwanzes werden ähnlich wie Getreide verwendet. Botanisch allerdings ist Amarant ein Pseudogetreide: Es sieht zwar aus wie Getreide, und seine Samen werden auch so verwendet, aber es gehört nicht zu den Süssgräsern. Amarant ist glutenfrei. Dies macht es zu einem vollwertigen und verträglichen Getreideersatz bei Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie). Zudem ist der hohe Eisengehalt wertvoll bei Eisenmangelanämie und während der Schwangerschaft. Die Blätter aller Amarant-Arten werden ausserdem als Gemüse gegessen; sie haben einen deutlichen Geruch nach Spinat (wenn man sie zerreibt) und schmecken nach sehr zartem Spinat oder Mangold. Der Eiweissgehalt von Amarant-Blättern übertrifft sogar den von Soja. Auch die jungen Blütenstände sind als Gemüse verwendbar. Die Samen und Blüten schmecken nussig, und zu Keimlingen gezogen sind sie ebenfalls essbar. Die Pfahlwurzel schmeckt süsslich und nach Randen oder Runkelrübe. Sie ist jedoch meist verholzt und muss zum Beispiel kleingerieben werden, um verwendet werden zu können. Die Nahrungsmittelindustrie verwendet Amarant heute in der Baby- und Kindernahrung, als Zumischung in Brot, Gebäck und Müsli, bei Eierkuchen und Pasta, auch in Wurstwaren sowie im Fast-Food-Bereich bei Riegeln und Snacks. Es gibt auch Versuche zur Herstellung von Getränken auf Basis von Amarant, unter anderem zum Brauen von glutenfreiem Bier. Amarant entfaltet beim Kochen seinen typisch nussigen Geruch. Vorbereitend sollte Amarant mit Hilfe eines Haarsiebs und warmem Wasser ausgewaschen werden. Er kann im Müsli, als Grundlage in Salaten, in Gemüsepfannen oder als allgemeine Beilage verzehrt werden. Amarant-Mehl eignet sich pur nur begrenzt zum Backen, es sollte im Verhältnis 1:3 oder 1:2 mit glutenhaltigem Mehl vermischt werden, da das Klebereiweiss sonst fehlt. Der Naturkosthandel führt Amarantkörner pur oder als Zutat (auch gepoppt) in Müsli-Mischungen.
Dianthus barbatus
Bartnelke
Familie: Nelkengewächse
(Caryophyllaceae)
Gattung: Nelken (Dianthus)
Art: Bartnelke
Synonyme:
Büschelifriesli (Bern),
Büschelinägeli (Bern),
Buschnägali (St. Gallen im Rheintal),
Fläschnägeli (Appenzell),
Tschuppanägeli (St. Gallen bei Werdenberg).
Beschreibung
Die Bartnelke ist eine kahle, zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen
von meist 30 bis 50 (20 bis 70) cm erreicht. Im ersten Jahr wird nur eine Blattrosette
gebildet. Im zweiten Jahr werden die Blütenstände gebildet. An den meist einfachen,
manchmal oben verzweigten Stängeln befinden sich gegenständige, höchstens kurz
gestielte, einfache, dunkelgrüne, lanzettliche Laubblätter, die 5 bis 18 Millimeter breit sind.
In endständigen, zymösen Blütenständen stehen 5 bis 30 Blüten dicht zusammen. Bei der Wildform sind die Blüten rot auf weissem Grund; die Farben bei Kulturpflanzen reichen von weiss, rosa, rot und lila bis zu gemischten Varianten. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind basal röhrig verwachsen und etwa 1.5 bis 1.8 cm lang. Die fünf Kronblätter sind genagelt und gefranst. Es sind zwei Kreise mit je fünf Staubblättern und zwei Griffel vorhanden. Die etwa 1 cm lange Kapselfrucht enthält viele Samen.
Blütezeit: Juni bis August
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wiesen, Schuttplätze, Hecken / kollin-subalpin / Kultiviert und verwildert
Die Bartnelke ist ein Neophyt: nach der Entdeckung von Amerika in der Region aufgetreten (nach 1500)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: --------
(Diese Aufnahme entstand im Rumstal (zwischen Wülflingen und Pfungen))
Gypsophila vaccaria
Kuhnelke
Familie: Nelkengewächse
(Caryophyllaceae)
Gattung: Gipskräuter
(Gypsophila)
Art: Kuhnelke
Synonyme:
Kuhkraut oder
Saat-Kuhnelke.
Beschreibung
Siehe unter Steckbriefe der Seltenen.
Blütezeit: Juni bis Juli
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Getreidefelder, Schuttplätze, in warmen Lagen /
kollin-montan / Vereinzelt adventiv, früher CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz vom Aussterben bedroht.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: NW, TG, TI, VD
(Diese Aufnahme entstand im Niderfeld (Wülflingen))
Orlaya grandiflora
Grossblütiger Breitsame
Familie: Doldenblütler
(Apiaceae)
Gattung: Strahldolden (Orlaya)
Art: Grossblütiger Breitsame
Synonyme:
Strahlen-Breitsame,
Gross-Strahldolde,
Grossblütige Strahldolde
Beschreibung
Siehe unter Steckbriefe der Seltenen.
Blütezeit: Mai bis Juli (bis Oktober)
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trockene Äcker, Wegränder, Rebberge / kollin-montan / VS, J (NE,
BE), GE, sonst sehr vereinzelt
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz verletzlich und sehr selten.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: GE, VD
(Diese Aufnahme entstand im Niderfeld (Wülflingen) - - Es wird sich zeigen, ob die angepflanzten Grossblütigen Breitsamen in den Folgejahren wieder blüht)
Silene dioica
Rote Lichtnelke
Familie: Nelkengewächse
(Caryophyllaceae)
Gattung: Leimkräuter (Silene)
Art: Rote Lichtnelke
Synonyme:
Rotes Leimkraut,
Rote Nachtnelke,
Rote Waldnelke,
Taglichtnelke,
Herrgottsblut
Beschreibung
Die Rote Lichtnelke wächst als sommergrüne, zweijährige oder wenige Jahre
ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 90 cm. Die
oberirdischen Pflanzenteile sind dicht drüsig behaart. Die gegenständig am Stängel
angeordneten Laubblätter besitzen eine einfache, eiförmige bis lanzettliche Blattspreite,
die ganzrandig und zum oberen Ende spitz ausläuft. Die Rote Lichtnelke ist meist
zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Auffällig ist die dichasiale Anordnung der
Blüten. Die fünfzähligen, duftlosen, eingeschlechtigen Blüten sind bei einem
Durchmesser von 18 bis 25 mm radiärsymmetrisch. Der stark behaarte Kelch ist 10 bis 15 mm lang, bei männlichen Blüten zehn- und bei weiblichen Blüten zwanzignervig. Die fünf roten Kronblätter sind tief zweispaltig mit einer Länge von 15 bis 25 mm. Am Schlund der Krone befindet sich eine Nebenkrone, die aus fünf zweilappigen Ligulae gebildet wird. Die weibliche Blüte enthält fünf Griffel. Die im Herbst bis in den frühen Winter gebildete, kugelige Kapselfrucht besitzt zehn nach aussen gekrümmte Zähne, an denen entlang sie sich zackig öffnet. Die dunkelbraunen bis schwarzen Samen wirken etwas mohnkornartig.
Blütezeit: April bis September
Ökologie
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Feuchte Wiesen, Hochstaudenfluren / kollin-subalpin(-alpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: --------
(Diese Aufnahme entstand im Tösstal)
Silene latifolia
Weisse Lichtnelke
Familie: Nelkengewächse
(Caryophyllaceae)
Gattung: Leimkräuter (Silene)
Art: Weisse Lichtnelke
Synonyme:
Breitblättrige Lichtnelke,
Weisse Nachtnelke,
Weisses Leimkraut,
Nacht-Lichtnelke,
Nachtnelke
Beschreibung
Die Weisse Lichtnelke ist eine ein- bis mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 120 cm erreicht. Der Stängel ist an der Basis verzweigt und drüsig weich behaart. Die Laubblätter sind gegenständig und 3 bis 10 Zentimeter lang. Die Blattspreiten sind eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, am Ende spitz und behaart. Die grundständigen Blätter sind gestielt und die oberen sitzend. Die abends stark duftenden Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind etwa 1.5 bis 3 Zentimeter lang und besitzen schmale dreieckige Kelchzähne. Der Kelch der männlichen Blüten ist zehnnervig, der der weiblichen Blüten 20-nervig. Nur bei letzteren und bei zwittrigen Blüten ist der Kelch aufgeblasen. Die weissen Kronblätter sind etwa 3 cm lang. Jedes Kronblatt ist in den so genannten Nagel (das in den Kelch weisende, lang-keilförmige Kronblattteil) und die Platte (rechtwinklig zum Nagel nach aussen weisender Kronblattteil) aufgeteilt. Am Übergang von Nagel zu Platte befinden sich kleine Gewebeanhängsel, die zusammen als Nebenkrone bezeichnet werden. Die eiförmige Kapselfrucht besitzt in etwa die gleiche Grösse wie der Kelch, mit nach aussen gekrümmten Zähnen. Die Kapselfrucht enthält etwa 1.5 mm lange, schlanke, graue bis dunkelgraue bis braune Samen.
Blütezeit: Juni bis September
Ökologie
Die Weisse Lichtnelke ist sommer- oder winterannuell einjährig oder eine zweijährige Halbrosettenpflanze. Ihre Wurzel wächst bis zu 60 cm tief. Blütenökologisch handelt es sich um „Stieltellerblumen mit herausragenden Staubbeuteln und Griffeln“. Sie stehen in armblütigen Dichasien und sind zweihäusig bis dreihäusig. Die Verteilung der Geschlechtschromosomen ist wie beim Menschen (XX, XY). Die Zwitterblüten sind vormännlich. Das bedeutet, dass zuerst der Pollen gebildet ist, und erst wenn die Blüte älter und sich im weiblichen Stadium befindet, nehmen die nun reifen Narben den mitgebrachten Pollen bestäubender Insekten auf. Mit diesem Mechanismus wird verhindert, dass sich die Pflanze selbst bestäubt. Es sind typische Nachtfalterblumen: Sie öffnen sich erst abends bzw. bei schlechtem Wetter nachmittags. Erst dann duften die Blüten intensiv und locken mit ihrem Duft langrüsselige Nachtfalter an. Kleinere Insekten werden zurückgewiesen. Dafür sorgen die 2 mm hohen Schlundschuppen, die als Nebenkrone den Schlundeingang umgeben. Der Nektar wird vom fleischigen Blütenboden abgeschieden. Bei weiblichen Blüten ist er 2.0 bis 2,5 cm, bei männlichen 1.5 bis 1.8 cm tief verborgen. Bestäuber sind vor allem Nachtfalter der Familien Noctuidae und Sphingidae. Die Kapselfrüchte sind von einem vergrösserten Kelch umgeben, der als Windfang dient. Bei feuchtem Wetter ist er geschlossen. Die Kapselzähne sind in trockenem Zustand nach aussen gekrümmt und dienen als Klettorgan. Demnach ist die Weisse Lichtnelke ein Wind- und Tierstreuer. Fruchtreife ab August. Die Früchte sind Wintersteher. Die Samen der Silene-Arten sind durch zahlreiche Höcker sehr dekorativ (Lupe). Auf den Staubblättern der weissen Lichtnelke wächst der Antherenbrand Microbotryum violaceum, durch den die Pflanze steril wird.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wegränder, Äcker, Schuttplätze / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: --------
(Diese Aufnahme entstand in den Thurauen)
Silene armeria
Nelken-Leimkraut
Familie: Nelkengewächse
(Caryophyllaceae)
Gattung: Atocion
Art: Nelken-Leimkraut
Synonyme:
Garten-Leimkraut
Beschreibung
Siehe unter Steckbriefe der Seltenen.
Blütezeit: Juni - Juli (ich fotografierte diese Art noch im Oktober)
Vorkommen:
Das Nelken-Leimkraut bevorzugt Felsige Hänge in warmen Lagen / kollin-montan / VS, TI, GR
(Bergell, Puschlav), vereinzelt Jura, Mittelland (adventiv)
(Mein Fund stammen aus Winterthur - dieser Standort wird in namhafter
Literatur und Webseiten nicht erwähnt)
Gefährdung:
Die Art ist sehr selten und potenziell gefährdet. In folgenden Kantonen ist diese Pflanze vollständig geschützt: VD und VS
Dianthus superbus
Prachtnelke
Familie: Nelkengewächse
(Caryophyllaceae)
Gattung: Nelken (Dianthus)
Art: Prachtnelke
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Die Prachtnelke wächst als überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze mit meist
einfachem Stängel und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 cm. Die gegenständig angeordneten
Laubblätter sind bei einer Breite von 5 bis 10 mm linealisch-lanzettlich. Die Blüten stehen einzeln
oder in wenigblütigen, lockeren Blütenständen. Die wohlriechenden, zwittrigen Blüten sind
radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf lila- bis hell-purpurfarbenen Kronblätter sind je nach
Unterart etwa bis zur Mitte fransig zerschlitzt.
Blütezeit: Juni bis September
Ökologie
Die Prachtnelke ist ein Hemikryptophyt bzw. eine Sumpfpflanze. Sie überwintert durch bodennahe Langtriebe. Die zerschlitzten Kronblätter erzielen eine sehr gute Schauwirkung. So zeigten Versuche mit Bienen, dass eine stärkere Zerteilung zu einem häufigeren Besuch der Blüte führt. Vermutlich gilt dies auch für Schmetterlinge. Durch die etwa 35 mm lange Kronröhre kommen nur Tagfalter oder tagaktive Schwärmer wie das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) als Bestäuber in Frage. Die Blüten verströmen einen schwachen Duft nach Vanille und sind am Grunde bärtig, was dem Schutz des Nektars dient. Es gibt Pflanzenexemplare mit nur zwittrigen und nur rein weiblichen Blüten.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wiesen, Weiden, Sumpfwiesen / (kollin-)subalpin(-alpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: JU, AR, SG,
vollständig geschützt: AG, BE, BS, GR, OW, SH, TG, VD, ZG, ZH, BL
( Diese Aufnahme entstand am Greifensee)
Dianthus carthusianorum
Kartäusernelke
Familie: Nelkengewächse
(Caryophyllaceae)
Gattung: Nelken (Dianthus)
Art: Kartäusernelke
Synonyme:
Gewöhnliche Kartäuser-Nelke
Steinnelke
Beschreibung
Die Kartäusernelke ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 15 bis
45 cm. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl. Die gegenständig am Stängel angeordneten
Laubblätter sind am Grund scheidig verwachsen. Die Blattscheide ist mit einer Länge von bis zu
15 mm etwa viermal so lang wie die Blattbreite. Die einfache Blattspreite ist schmal-linealisch.
7 bis 15 Blüten befinden sich in einem endständigen, köpfchenförmigen Blütenstand. Die Hochblätter und der Kelch sind braun und lederartig-trockenhäutig. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die purpurfarbene Krone besitzt einen Durchmesser von etwa 2 bis 2.5 cm. Die Kronblätter sind vorne gezähnt.
Blütezeit: Juni bis September (dieses Exemplar fotografierte ich anfang Oktober)
Ökologie
Bei der Kartäusernelke handelt es sich um einen Hemikryptophyten. Die Blüten der Kartäusernelke zeigen den typischen Aufbau von Tagfalterblumen: aufrechte Stellung, leuchtend rote Färbung, enger Röhrenbau und tief verborgener Nektar.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt sonnige warme Hänge auf Kalk- und Silikat-Trockenrasen, Böschungen, Heiden und sandige Wälder.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: JU, NE
vollständig geschützt: AG, BE, SH, TG, ZH, BL
(Diese Aufnahme entstand bei Weiach)
Dianthus armeria
Raue Nelke
Familie: Nelkengewächse
(Caryophyllaceae)
Gattung: Nelken (Dianthus)
Art: Raue Nelke
Synonyme:
Büschel-Nelke
Beschreibung
Die Raue Nelke wächst als zweijährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von
30 bis 60 cm. Sie bildet im ersten Jahr ihrer Entwicklung eine Laubblattrosette, aus der
sich im folgenden Jahr der oberwärts reich verzweigte und dichte, kurzhaarige
Blütenspross erhebt. Der Stängel und die Laubblätter sind rau behaart. Die gegenständig
am Stängel angeordneten Laubblätter sind schmal lanzettlich. Zwei bis zehn Blüten
stehen in kurz gestielten, endständigen Büscheln. Die zwittrigen Blüten sind bei einem
Durchmesser von bis zu 1 cm radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die
purpurfarbenen Kronblätter sind mit weissen Punkten versehen.
Blütezeit: Juni bis August
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wegränder, Gebüsche, Weinberge / kollin(-montan) / M, zerstreut A und J.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: NE
vollständig geschützt: AG, NW, SH, TG, ZH, VD
(Diese Aufnahme entstand im Eigental)
Galinsoga ciliata
Behaartes Knopfkraut
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Gattung: Knopfkräuter
(Galinsoga)
Art: Behaartes Knopfkraut
Synonyme:
Bewimpertes Knopfkraut
Behaartes Franzosenkraut,
Rauhes Knopfkraut,
Zottiges Franzosenkraut,
Beschreibung
Es handelt sich um einjährige krautige Pflanzen, die Wuchshöhen von meist um die 20-80 cm erreichen. Im Einzelfall können die Pflanzen aber auch noch grösser werden. Die Wurzel ist dünn, spindelförmig und reich verzweigt. Die Stängel sind aufrecht und meist vom Grunde an reich verzweigt. Sie sind rundlich, im unteren Teil abgerundet schwach vierkantig und besonders im oberen Teil abstehend borstig behaart. Die gegenständigen Blätter sind dunkelgrün, ungeteilt, am Rand recht grob gezähnt, und abstehend borstig behaart. Sie sind zugespitzt eiförmig und haben einen mehrere Zentimeter langen Stiel. Die Blütenköpfchen haben einen Durchmesser von gut 5 mm. Die meist vier bis fünf weissen Zungenblüten sind ungefähr halb so lang wie der Durchmesser des gelben Köpfchens oder etwas länger. Sie sind etwa so breit wie lang und am Vorderrand gezähnelt. Der Pappus der Scheibenblüten ist etwa 1/2 bis 2/3 so lang wie die Achänen. Er besteht aus 18-20 weisslichen, breiten, am Rand gefransten Schuppen, die alle oder zum Teil in eine kurze Granne auslaufen.
Blütezeit: Juli bis Oktober
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Äcker, Gärten, Schuttplätze / kollin(-montan) / CH (Ursprünglich mittel- und südamerikanisch)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand am Sonnenberg bei Oberembrach)
Sammelgut/essbare Teile: Samen, Kraut (mit Ausnahme zu zäher Stängel);
Energiereiche Teile: Samen;
Inhaltsstoffe: Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium, Vitamin A & C, Mangan;
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich);
Verwechslungsgefahr: anderen Knopfkräutern (besonders mit dem Kleinblütigen Knopfkraut. Das Kleinblütige Knopfkraut hat kahle Stängel – gleicht sonst jedoch dem Behaarten Knopfkraut bis auf’s Haar 😀 und kann genau wie dieses verwendet werden);
Heilwirkung & medizinische Nutzung:
Da das Knopfkraut in unseren Gefilden eher ein Neuling ist, gibt es hierzulande keine überlieferte volksmedizinische Heilanwendung. Es soll jedoch blutreinigend wirken und gegen Vitamin-C-Mangel und Anämie helfen. In der Homöopathie wird es gegen grippale Effekte genutzt. Die traditionellen Heiler der Afrikanischen Zulu sollen den auch in Afrika verbreiteten Neuankömmling als Mittel gegen hohen Blutdruck entdeckt haben. Klinische Untersuchungen der Universität von KwaZulu-Natal in Südafrika bestätigten den blutdrucksenkenden Effekt. In Brasilien soll der Tee aus Blättern und Blüten des “Picão Branco“ zur Linderung von Magenbeschwerden, Leberschmerzen und anderen Infektionen des Verdauungsapparats angewendet werden. Die Phytotherapie setzt Knopfkrauttinkturen gegen Krebsleiden ein.
Symphytum officinale
Echter Beinwell
Familie: Raublattgewächse
(Boraginaceae)
Gattung: Beinwell (Symphytum)
Art: Echter Beinwell
Synonyme:
Gemeiner Beinwell,
Echte Wallwurz,
Gewöhnlicher Beinwell,
Arznei-Beinwell,
Beinwurz
Beschreibung
Der Echte Beinwell wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht
Wuchshöhen von meist 30 bis 60 cm, selten bis zu 1 m. Oft stehen mehrere Pflanzen zusammen.
Der „Wurzelstock“ besteht aus gedrungenen, purpur-braunen Hauptwurzeln, die eine Länge von bis zu 50 cm erreichen. Stängel und Blätter sind steif, borstig behaart oder bei der Unterart Sumpf-Beilwell (Symphytum officinale subsp. uliginosum) fast kahl. Der aufrechte bis aufsteigende, verzweigte Stängel besitzt lange, ziemlich gerade abstehende, weisse borstige Haare (Trichome). Die wechselstängig am Stängel angeordneten Laubblätter sind gross. Der Blattgrund läuft je nach Unterart mehr oder weniger deutlich mit 2 bis 3 mm breiten Flügeln am Stängel herab. Die untersten 30 bis 60 Zentimeter langen und 10 bis 20 cm breiten Laubblätter sind lang gestielt und besitzen eine zungenförmig-lanzettliche bis eiförmige Blattspreite mit spitzzulaufenden oberen Ende. Die mittleren und oberen Laubblätter sind sitzend und besitzen eine kleinere Blattspreite, die mit einer Länge von bis zu 25 cm lanzettförmig ist. Viele Blüten stehen in beblätterten, reichblütigen Doppelwickeln zusammen. Die 2 bis 6 mm langen Blütenstiele sind nickend. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf etwa bis zu 7 mm langen Kelchblätter sind bis zu einem Viertel ihre Länge verwachsen und die Kelchzipfel sind lanzettlich mit zugespitztem oberen Ende. Die meist hell-purpurfarbenen, schmutzig rotvioletten, violetten, aber auch (selten) gelblich-weissen, meist 1,4 bis 1,5 (1 bis 2) Zentimeter langen Kronblätter sind verwachsen und enden in dreieckigen Kronlappen mit zurückgebogenen Spitzen. Selten werden Klausenfrüchte gebildet, diese zerfallen in glatte, glänzende, schwarze Teilfrüchte (Klausen), die bei einer Länge von 3 bis 4 mm schief eiförmig sind.
Blütezeit: Mai bis September
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Feuchte Wiesen, Gräben, Ufer / kollin-montan / CH)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand bei der Mastwis (oberhalb Kollbrunn))
Sammelgut/essbare Teile: Wurzeln, Stängel und Triebe, Blätter;
Energiereiche Teile: Wurzeln;
Hauptsammelzeit: Blätter April bis Juli, Wurzeln September bis Frühjahr;
Inhaltsstoffe: Zu den Inhaltsstoffen zählen als wichtiger Inhaltsstoff das Allantoin, sowie Schleim- und Gerbstoffe, Asparagin, Alkaloide, ätherisches Öl, Flavonoide, Harz und Kieselsäure, Pyrrolizidinalkaloide.
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh gegessen werden. Hinweis: Beinwell enthält leberbeeinträchtigende Pyrrolizidinalkaloide. Der gelegentliche Verzehr wird jedoch als unbedenklich eingestuft.
Verwechslungsgefahr: Mit Gattungsmitgliedern, entfernt mit Borretsch, sowie vor der Blüte mit dem giftigen Roten Fingerhut.
Heilwirkung & medizinische Nutzung:
Bereits seit der Antike wurde Beinwell zur Behandlung von Wunden angewendet, wobei eine Förderung der Wundgranulation zu erwarten war, und sogar bei Knochenbrüchen eingesetzt und trug deshalb auch die lateinische Bezeichnung consolida (maior) (zu consolidare: festmachen, zuwachsen) als Lehnübersetzung von griechisch symphyestai. Als Arzneipflanze zugelassen ist Beinwell heute äusserlich bei schmerzhaften Muskel- und Gelenkbeschwerden, Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen sowie zur lokalen Durchblutungsförderung. In der Pflanzenheilkunde werden die getrockneten Wurzeln, aber auch das Kraut sowie die Blätter des Beinwells eingesetzt. Sie enthalten Schleimstoffe, Allantoin, Gerbstoffe, Rosmarinsäure, Cholin sowie, abhängig von Anbaugebiet und Sorte, Spuren von Pyrrolizidinalkaloiden.
Gesicherte Wirksamkeit
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
Bei äusserlicher Anwendung werden die schädlichen Alkaloide kaum resorbiert, so dass im Allgemeinen unter diesen Bedingungen eine Anwendung von vier bis sechs Wochen im Jahr erfolgen kann. In seltenen Fällen können Hautrötungen auftreten.
Die innerliche Anwendung hat man wegen des Gehalts an leberschädigenden und möglicherweise auch krebserregenden Pyrrolizidinalkaloiden aufgegeben. Dokumentierte Fälle von Lebervenenverschluss nach der Einnahme von Beinwellprodukten liegen u. a. aus den USA, dem Vereinigten Königreich und Deutschland vor.
Auf eine Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte wegen der Pyrrolizidinalkaloide verzichtet werden. Bei Kindern unter vier Jahren sollte ein Arzt über die Anwendung entscheiden.
Aster amellus
Berg-Aster
Familie: Korbblütler
(Asteraceae)
Gattung: Astern (Aster)
Art: Berg-Aster
Synonyme:
Kalk-Aster
Beschreibung
Die Berg-Aster ist eine gruppenbildende, ausdauernde, krautige Pflanze, die
Wuchshöhen von 10 bis 50, selten bis zu 70 cm erreicht. Der kurz behaarte Stängel
ist im unteren Teil schwach verholzend und oft niederliegend, im oberen Teil
verzweigt. Die wechselständigen, dunkelgrünen Laubblätter sind im unteren
Bereich der Pflanze relativ lang gestielt und die oberen Stängelblätter sind meist am
Stängel sitzend bzw. ungestielt. Die einfachen Blattspreiten sind 3 bis 5 cm lang, an
der Pflanzenbasis verkehrt-eiförmig, während sie nach oben hin zunehmend
schmäler und lanzettlicher werden. Die Stängelblätter sind meist ganzrandig sowie
rau behaart. In einem verzweigten, doldentraubigen oder doldenrispigen
Gesamtblütenstand stehen mehrere bis zahlreiche körbchenförmige Blütenstände
zusammen. Die Blütenkörbchen haben einen Durchmesser von 2 bis 4 selten bis zu
5 cm. In zwei bis drei Reihen stehen die bei einer Breite von 1.5 bis 2.5 mm
spatelförmigen, stumpfen Hüllblätter, von denen die äusseren etwas abstehen. Die Blütenkörbchen enthalten Zungen- und Röhrenblüten. Die zygomorphen Zungenblüten (Strahlenblüten) sind blauviolett. Die radiärsymmetrischen Röhrenblüten (Scheibenblüten) sind gelb. Es werden Achänen mit Pappus gebildet.
Blütezeit: Juli bis Oktober
Ökologie
Die Berg-Aster ist ein Hemikryptophyt und eine Schaftpflanze. Blütenökologisch handelt es sich um „Körbchenblumen“ mit Geschlechtsdimorphismus, das heisst, die inneren, gelben Röhrenblüten sind männlich, die äusseren, blauvioletten Zungenblüten sind weiblich. Als Bestäuber dienen Fliegen, beispielsweise Schwebfliegen, und Falter. Der Pappus dient als Schirmchenflieger der Windausbreitung; es erfolgt auch Tierausbreitung als Adhäsionshafter. Die Achänen sind Licht- und Frostkeimer. Fruchtreife erfolgt ab September.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trockenrasen, lichte Föhren- und Flaumeichenwälder / kollin-montan / J, ME, GR, südliches TI, VS u.a.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz Potenziell gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ZH, SG
vollständig geschützt: AG, BE, TG, VD, BL, GE
(Diese Aufnahme entstand bei Wiberg (Irchel))
Cyanus montanus
Berg-Flockenblum
Familie: Korbblütler
(Asteraceae)
Gattung: (Cyanus)
Art: Berg-Flockenblume
Synonyme:
Bismachütz
(St. Gallen bei Obertoggenburg),
Trommaschligel
(St. Gallen bei Toggenburg)
Beschreibung
Die Berg-Flockenblume wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen
von 20 bis 50 cm. Die lanzettlich bis ovalen Laubblätter sind meist ganzrandig und sitzend,
am Stängel herablaufend. Die dunkelgrüne Blattoberseite abstehend kurzhaarig und
etwas rau. Junge Laubblätter sind zusätzlich oft mit spärlich spinnwebig behaart. Auf
den Stängeln ist meist nur ein Blütenkorb vorhanden. Die grünen, dachigen sowie
mehrreihigen und spitzen Hüllblätter sind am Rand schwärzlich-fransig. Der flache
Blütenboden ist borstig. Es sind nur süss duftende Röhrenblüten vorhanden, die inneren, zwittrigen Blüten sind rötlich bis violett, die sterilen und vergrösserten Randblüten sind blau und strahlig. Der violette Griffel ist dicklich und lang. Es werden Achänen mit kurzem Pappus gebildet.
Blütezeit: Mai bis August
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Bergwälder, Fettwiesen / montan-subalpin / A (fehlt im TI), J, seltener M
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: OW, ZH, SG, AI
vollständig geschützt: AG, TG,
(Diese Aufnahme entstand in Nähe von Tierhag (Schnebelhorn-Gebiet)
Diese Aufnahme entstand beim Gamser
(Winterthur)
Teucrium montanum
Berg-Gamander
Familie: Lippenblütler
(Lamiaceae)
Gattung: Gamander (Teucrium)
Art: Berg-Gamander
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Der Berg-Gamander ist ein aromatisch duftender Spalierstrauch mit niederliegendem,
unten verholzendem Stängel. Er erreicht Wuchshöhen von etwa 10 bis 25 cm. Er
wurzelt bis 150 cm tief. Die einfachen Laubblätter sind schmal lanzettlich und
ganzrandig mit einem deutlichen Mittelnerv und besitzen einen umgerollten Rand.
Die Blattunterseite ist filzig behaart. Die Blüten stehen gehäuft in einem endständigen,
köpfchenförmigen Blütenstand. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph mit doppelter
Blütenhülle. Die hellgelbe bis cremeweisse Krone ist bis 10 mm lang und besitzt keine
Oberlippe. Die Unterlippe ist fünfteilig mit grossen Mittellappen.
Blütezeit: Juni bis September
Ökologie
.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trockenwarme Hänge, Felsen / Felsschutt, meist auf Kalk / kollin-subalpin(-alpin) / J, A, zerstreut M
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. Im Kanton Zürich ist sie sehr selten anzutreffen.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: AG, TG
( Diese Aufnahme entstand bei Weiach)
Teucrium chamaedrys
Edel-Gamander
Familie: Lippenblütler
(Lamiaceae)
Gattung: Gamander (Teucrium)
Art: Edel-Gamander
Synonyme:
Echter Gamander,
Schafkraut
Beschreibung
Der Edel-Gamander ist ein Halbstrauch mit Ausläufern. Der Stängel ist 10 bis 30 (bis 35)
cm hoch, aufsteigend, im unteren Teil verholzt, unten verzweigt, ringsum oder auf den
gegenüberliegenden Seiten kurz anliegend und lang abstehend behaart. Die Blätter sind
kurz gestielt oder fast sitzend, oval, meist mit keilförmig verschmälertem Blattgrund, auf
jeder Blattseite mit vier bis acht stumpfen oder spitzen Zähnen, meist beiderseits behaart.
Die Blüten sind ca. 3 mm lang gestielt, zu einem bis sechs in den Achseln der oberen
Blätter, und stehen einseitswendig. Der Kelch ist 6 bis 8 mm lang, mehr oder weniger
regelmässig fünfzähnig, behaart, oft rotviolett überlaufen. Die Blütenkrone ist 1 bis 1.5 cm
lang, rosa (selten weiss). Die Teilfrüchte haben eine feinadrige Oberfläche und sind
ca. 1.5 bis 2 mm lang. Die Pflanze riecht angenehm aromatisch.
Blütezeit: Juni bis August
Ökologie
Der Edel-Gamander ist ein nur am Grunde verholzter, kriechender Halbstrauch. Er ist an Trockenheit angepasst und wurzelt bis 1.2 m tief, seine Blätter sind derb und wintergrün und sein Stängel ist zottig behaart. Die Pflanze ist reich an Transpirations-hemmenden ätherischen Ölen. Die Blüten sind vormännliche „Eigentliche Lippenblumen“ und stehen in vier- bis sechsblütigen Scheinquirlen in den Achseln der oberen Blätter. Die Blütenkrone ist kurz und hat keinen Haarring; sie ist hellrot mit kurzer zweispaltiger Oberlippe, die mit der Unterlippe verbunden ist, so dass diese scheinbar fünfspaltig ist. Die Blüten sind schwach wohlriechend. Die Staubblätter sind anfangs nach vorn, später – wenn der Griffel nach vorn weist – nach oben gerichtet. Der Pollen ist rosarot. Die Art ist ein Nektarspender von besonderem Wert. Bestäuber sind Hummeln, Bienen und Schwebfliegen. Spontane Selbstbestäubung ist nur wenig erfolgreich.
Die Klausen-Früchte sind zur Reife vom aufgeblasenen Kelch umgeben, der als Windgang dient. Die Pflanze ist ein Windstreuer, eventuell auch ein Tierstreuer. Vegetative Vermehrung erfolgt durch lange Ausläufer, die nach der Blüte gebildet werden. Der Wurzelstock treibt alljährlich zwei Generationen beblätterter Stängel, von denen nur die zweite Generation zur Blüte gelangt.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trockenwiesen, Felsensteppen / kollin-subalpin / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: AG, TG
(Diese Aufnahme entstand am Irchel oberhalb Teufen)
Orobanche teucrii
Holandre
Gamander-Würger
Familie: Sommerwurzgewächse
(Orobancheaceae)
Gattung: Sommerwurze
(Orobanche)
Art: Gamander-Sommerwurz
Synonyme:
Gamander-Würger
Beschreibung
Der Gamander-Würger wird 10-30 cm hoch, auf Teucrium, Thymus und Satureja.
Stängel hellgelb. Krone blassgelb bis braunlila, mit hellen Drüsenhaaren, 15-30 mm
lang, mit geradem Rücken, vorn abgebogen. Mittelzipfel der Unterlippe grösser als
die seitlichen. Staubfäden 3-6 mm über dem Grund der Krone eingefügt, bis fast
zur Mitte behaart. Narbe braun bis purpurn. Kelch wie bei O. caryophyllacea.
Tragblatt 2/3 bis fast so lang wie die Blüte.
Blütezeit: Mai bis Juli
Ökologie
Die Gamander-Sommerwurz ist ein Vollschmarotzer auf beispielsweise Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys) und Berg-Gamander (Teucrium montanum) Thymus spec. und Satureja spec
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trockenwiesen / kollin-montan(-subalpin) / J, A, selten M
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz potenziell gefährdet. Im Kanton Zürich gedeiht diese Pflanze nur an 3 Standorten.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: SH, TG, VD, GE
(Diese Aufnahme entstand oberhalb der Fasnachtsflue (Weiach))
Veronica chamaedrys
Gamander-Ehrenpreis
Familie: Wegerichgewächse
(Plantaginaceae)
Gattung: Ehrenpreis (Veronica)
Art: Gamander-Ehrenpreis
Synonyme:
Frauenbiss,
Katzenäuglein,
Wildes Vergissmeinnicht
Beschreibung
Der Gamander-Ehrenpreis wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht
Wuchshöhen von 10 bis 30 cm. Sein „Wurzelwerk“ besteht im Wesentlichen aus
sprossbürtigen Wurzeln. Am niederliegenden oder aufsteigenden, runden Stängel
laufen an jedem Internodium zwei einander gegenüberliegende weisse zottige
Haarleisten (Trichome) herab. Sie entspringen an den Knoten zwischen der Basis
beider Laubblätter. Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind sitzend. Die
Blattspreite ist bei einer Länge von 2 bis 3 cm sowie einer Breite von 1 bis 3 cm
herz-eiförmig, eiförmig oder breit-elliptisch. Die Blattoberseite ist meist fast kahl und
die Blattunterseite vorwiegend auf den Nerven und am Rand behaart. Der Blattrand ist mehr oder weniger tief, oft unregelmässig gekerbt bis gesägt; die Zähne sind stumpf bis abgerundet. Jeweils etwa 10 bis 20 Blüten stehen in seitenständigen, traubigen Blütenständen zusammen. Die Deckblätter sind länglich-lanzettlich. Der drüsig kurz behaarte Blütenstiel ist mehr oder weniger aufrecht und 4 bis 6 mm lang. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Von den vier fein behaarten, länglich-lanzettlichen Kelchblätter sind die vorderen etwas grösser als die hinteren. Die vier himmelblauen und dunkler geaderten Kronblätter sind etwas ungleich, daher ist die 10 bis 14 mm breite Blütenkrone zygomorph. Der Schlund und die Kronröhre sind weiss. Bei den zwei Staubblättern sind Staubfäden sowie Staubbeutel blau. Die zweiklappige Kapselfrucht ist dreieckig-herzförmig. Die Griffel sind blau, so lang wie die Frucht und verdicken sich spitzenärts etwas. Die Narbe ist weisslich. Die Samen sind schüsselförmig und etwa 1 mm lang.
Blütezeit: April bis August
Ökologie
Der Gamander-Ehrenpreis ist ein krautiger Chamaephyt, der oft rasig wächst. Der betreffend Nährstoffen anspruchsvolle Lichtkeimer ist ein Flachwurzler. Vegetative Vermehrung erfolgt durch unterirdische Ausläufer.Am Stängel findet man oft kugelige, filzig behaarte Anschwellungen (Gallen). Sie werden verursacht durch die Larven der Gallmücke Jaapiella veronicae, die sich in den Gallen ernähren. Der Gamander-Ehrenpreis bildet nur an sonnigen Standorten Blüten aus. Befindet sie sich im Halbschatten, bleibt sie steril. Blütenökologisch handelt es sich um homogame „nektarführende Scheibenblumen“. Der Nektar wird von einem Haarkranz bedeckt. Der abstehende Griffel, die beiden Staubblätter und das untere Kronblatt dienen als Anflugplatz für die Insekten. Die Insekten werden durch die Saftmale (dunkle Strichmale und weisses Ringmal) zum Nektar geleitet und bestäuben die Blüten, die sich zwischen 7 und 9 Uhr öffnen und gegen 18 Uhr wieder schliessen. Als Bestäuber kommen in Frage: Fliegen, Bienen und kleine Tagfalter. Die Kapselfrüchte öffnen sich bei Nässe und setzen die Samen frei. Die Samen sind Regentropfenwanderer (Regenballist und Regenschwemmling), dazu Windstreuer; auch Ausbreitung durch den Zufall und durch Ameisen findet statt.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wiesen, lichte Wälder, Lägerstellen / kollin-subalpin(-alpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ---------
(Diese Aufnahme entstand bei Weiach)
Teucrium scorodonia
Salbei-Gamander
Familie: Lippenblütler
(Lamiaceae)
Gattung: Gamander (Teucrium)
Art: Salbei-Gamander
Synonyme:
Salbeiblättriger Gamander
Beschreibung
Der Salbei-Gamander ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht eine
Wuchshöhe von 30 bis 60 cm. Sie besitzt unterirdische Ausläufer. Der Stängel ist
oben meist ästig verzweigt und allgemein kurzabstehend-zottig behaart. Die
gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert.
Der Blattstiel ist 1 bis 2 cmlang. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von
3 bis 7 cm sowie einer Breite von 1.5 bis 4.5 Zentimetern herz-eiförmig bis länglich
mit herzförmigem oder gestutztem Spreitgrund und dicht kerbig gesägten Blattrand.
Die Blattspreite ist stark netznervig und etwas runzlig. Die Blüten sitzen einzeln oder
zu zweien in den Achseln sehr kleiner Hochblätter und stehen in einem mehr oder
weniger einseitswendigen, lockeren, langen scheintraubigen Blütenstand zusammen.
Die Blüten sind bei einer Länge von 9 bis 12 mm zygomorph mit doppelter Blütenhülle.
Der Kelch ist röhrig-glockig, herabgebogen und helmförmig zweilippig geformt. Die Krone ist blass-grünlich-gelb, die Röhre rötlich gefärbt. Die Klausenfrucht (Bruchfrucht) zerfällt in Klausen. Die Klausen (Teilfrüchte, Nüsschen) sind bei einem Durchmesser von 1 bis 1.5 mm kugelig fast glatt.
Blütezeit: Juni bis August
Ökologie
Der Salbei-Gamander ist in mildem Klima ein krautiger Chamaephyt und sonst auch ein Hemikryptophyt und eine Schaftpflanze. Vegetative Vermehrung erfolgt durch unterirdische Ausläufer.Die Diasporen sind die Klausen zusammen mit dem haltbaren Kelch. Der Kelch übernimmt die Funktion einer biologischen Kapsel. Die Klausen breiten sich als Tier- und Windstreuer aus sowie als Regenschwemmlinge, daneben erfolgt eine Bearbeitungsausbreitung durch Vögel. Die Fruchtreife liegt zwischen Juli und September. Die Früchte sind Wintersteher. Die langlebigen Samen sind Lichtkeimer.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Lichte Wälder, Waldränder, Heiden / kollin-montan / CH (GR nur Misox und Bergell)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: TG
Nutzung als Heilpflanze
In manchen Gegenden wird der Salbei-Gamander ähnlich wie die Salbei-Arten zum Beispiel als Wundmittel verwendet. Als „Wirkstoff“ findet der Salbei-Gamander Verwendung in homöopathischen Arzneimitteln. Er soll besonders gegen Tuberkulose helfen, was wissenschaftlich nicht bestätigt ist.
(Diese Aufnahme entstand am Irchel (Schartenflue))
Lamium galeobdolon
Berg-Goldnessel
Familie: Lippenblütler
(Lamiaceae)
Gattung: Taubnessel (Lamium)
Art: Berg-Goldnessel
Synonyme:
Gewöhnliche-Goldnessel
Gold-Taubnessel
Beschreibung
Die Berg-Goldnessel ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15
bis 45 cm erreicht. Durch bis 100 cm weit kriechende Ausläufer bildet sie oft
ausgedehnte Bestände. Der vierkantige Stängel ist an seiner Basis hauptsächlich auf
den Kanten behaart. Die kreuzgegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter
sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite ist schwach
herzförmig bis abgerundet, breit-eiförmig bis lanzettlich und am Rand nesselartig
gekerbt oder grob unregelmässig gesägt Auf der Blattoberseite befindet sich häufig
ein weissliches oder silbernes Ornament (nicht bei der reinen Art, es handelt sich
dabei um eine verwilderte Ausleseform). Diese Fleckung kommt zustande, wenn sich
die Blattoberhaut vom Blattgewebe abhebt; es entsteht eine Luftschicht, an der das
Licht total reflektiert wird. Meist vier bis acht (zwei bis neun) Blüten sind in zwei bis
fünf Scheinquirlen angeordnet. Die oberen Tragblätter sind rundlich bis grob eiförmig und stumpf gezähnt. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der glockig röhrige Kelch ist bis zur Fruchtzeit erhalten und dann höchstens bis zu 12 (selten bis zu 12,5) mm lang.[1] Die Blütenkrone ist goldgelb. Die nur 5.5 bis 8.5 Millimeter breite Oberlippe besitzt 0.7 bis 1.3 Millimeter lange Wimpern.
Blütezeit: April bis Juli
Ökologie
Krautiger Chamaephyt
Vorkommen:
kollin-subalpin / CH ohne südliche Alpenketten
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
( Diese Aufnahme entstand bei Eglisgrund)
Trifolium montanum
Berg-Klee
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Klee (Trifolium)
Art: Berg-Klee
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Der Berg-Klee wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht meist
Wuchshöhen von 15 bis 40 cm. Der aufrechte Stängel ist auf seiner ganzen Länge wollig behaart
(Trichome). Am Grunde ist die Laubblattrosette aus den Resten von alten Blattscheiden umhüllt.
Die gefiederten Laubblätter bestehen aus drei Fiederblättchen. Die am Rande stachelig
gezähnten Fiederblättchen sind länglich-lanzettlich, 2 bis 4 (bis 6) cm lang und 10-15 (bis 20) mm
breit und auf der Unterseite behaart. Die Blattunterseite wird später oft kahl. Die Nebenblätter sind eiförmig,
zugespitzt und weit mit dem Stängel verwachsen. An einem Stängel befinden sich meist zwei köpfchenförmige Blütenstände, die in der Regel einen Durchmesser von 15 bis 20 mm Köpfchen ist etwa 1 bis 7 cm lang. Der Blütenstiel ist etwa 1 mm lang. Die zwittrigen Blüten sind als Schmetterlingsblüte zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die pfriemlichen und gerade vorgestreckten Kelchzähne sind fast gleich lang und so lang oder etwas länger als die zehnnervige Kelchröhre. Die 7 bis 9 mm lange Krone ist weiss bis gelblich-weiss. Nach dem Verblühen wird die Blütenkrone rötlich-graubraun. Die Fruchtreife beginnt ab August. Die Hülsenfrucht ist meist einsamig.
Blütezeit: Mai bis Juli
Ökologie
Der Berg-Klee ist ein Hemikryptophyt. Die Bestäubung erfolgt durch Bienenverwandte sowie durch Tag- und Nachtfalter.
Die Diasporen unterliegen der Darm- und Zufallsausbreitung durch Weidetiere.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Magerwiesen, Weiden, lichte Wälder / kollin-subalpin(-alpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand bei Weiach)
Allium lusitanicum
Berg-Lauch
Familie: Amaryllisgewächse
(Amaryllidaceae)
Gattung: Lauch (Allium)
Art: Berg-Lauch
Synonyme:
Gewöhnliche-Goldnessel
Gold-Taubnessel
Beschreibung
Siehe Steckbriefe der Seltenen.
(Diese Aufnahme entstand bei den Thurauen)
Lathyrus linifolius
Berg-Platterbse
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Platterbsen (Lathyrus)
Art: Berg-Platterbse
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Der Stängel der Berg-Platterbse ist 15-30 cm lang, niederliegend, aufsteigend oder aufrecht,
0.5-1.5 mm breit geflügelt. Pflanze kahl. Blätter mit 2-4 Fiederpaaren und grannenartiger
Spitze, ohne Ranke. Teilblätter länglich-lanzettlich bis elliptisch, stachelspitzig, unterseits
blaugrün, 1.5-7 cm lang. Die Blüten sind zuerst hellpurpurn, später bläulich bis grünlich, in
3-6 blütigen, lang gestielten Trauben. Frucht flach, 3-4 cm lang und 4-5 mm breit, 6-10 samig.
Blütezeit: April bis Juni
Ökologie
Die Berg-Platterbse ist ein mehrjähriger Hemikryptophyt.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wälder, Waldränder / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand am Irchel bei Teufen)
Alyssum montanum
Berg-Steinkraut
Familie: Kreuzblütler
(Brassicaceae)
Gattung: Steinkräuter (Alyssum)
Art: Berg-Steinkraut
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Siehe Steckbriefe der Seltenen
Blütezeit: April bis Juni
Calluna vulgaris
Besenheide
Familie: Heidekrautgewächse
(Ericaceae)
Gattung: Besenheide (Calluna)
Art: Besenheide
Synonyme:
Heidekraut
Erika
Beschreibung
Die Besenheide ist ein verholzender und immergrüner Zwergstrauch, der relativ
langsam wächst und etwa 40 Jahre alt werden kann. Seine Wuchshöhe beträgt
30 bis 100 cm, letztere setzt eine ungestörte Entwicklung voraus. Die Besenheide
ist ein Tiefwurzler mit einer endotrophen Mykorrhiza vom Ericaceen-Typ. Sie
unterscheidet sich von den verwandten und teilweise recht ähnlichen Erika-Arten
durch schuppenförmig an den Ästchen anliegende und nach oben eingerollte,
ledrige gegenständige Blätter, die nur wenige mm lang sind. Spaltöffnungen
befinden sich nur an der Blattunterseite und sind von Haaren geschützt. Die
nickenden Blüten stehen in einem dichten, traubigen Blütenstand. Die zwittrigen,
vierzähligen, weissen und rosa- bis purpurfarbenen Blüten haben eine Länge von
1 bis etwa 4 mm. Die jeweils vier Kron- und Kelchblätter sind gleich gefärbt;
letztere sind doppelt so lang wie die eher unscheinbare Krone. Es sind acht
Staubblätter vorhanden. Die Staubbeutel besitzen jeweils zwei hornartige Anhängsel. Um den Pollen zu entlassen, öffnen sie sich mittels endständiger Poren. Bei der Besenheide beginnt die Blühreife mit vier Jahren. Es wird eine vielsamige Kapselfrucht gebildet.
Blütezeit: August bis Oktober
Ökologie
Nanophanerophyt, Verholzter Chamaephyt
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Zwergstrauchheiden, Moore, magere Weiden / kollin-alpin / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: GE
(Diese Aufnahme entstand am Irchel (Schartenflue))
Rhododendron hirsutum
Bewimperte Alpenrrose
Familie: Heidekrautgewächse
(Ericaceae)
Gattung: Rhododendron
Art: Bewimperte Alpenrose
Synonyme:
Behaarte Alpenrose,
Steinrose
Beschreibung
Siehe Steckbriefe der Seltenen
Blütezeit: Mai bis Juli (selten bis Oktober).
(Diese Aufnahme entstand im Tösstal (Hindertöss))
Solanum dulcamara
Bittersüsser Nachtschatten
Familie: Nachtschattengewächse
(Solanaceae)
Gattung: Nachtschatten
Art: Bittersüsser Nachtschatten
Synonyme:
Alpranke,
Bittersüss,
Hirschkraut, Saurebe, Seidelbeere, wilde Stickwurz, Wasserranke
Beschreibung
Der Bittersüsse Nachtschatten wird 30-150 cm hoch, oft kletternd. Stängel unten holzig,
kantig, kahl oder behaart. Blätter breit eilanzettlich, am Grund oft herzförmig oder mit
1-2 freien Teilblättchen. Blüten in gestielten, rispigen Blütenständen. Krone violett, mit
kurzer Röhre und ausgebreitetem bis zurückgeschlagenem 5teiligem Saum, Durchmesser
ca. 1 cm. Staubbeutel zu einer Röhre zusammenneigend, gelb. Frucht eine leuchtend
glänzend rote, eiförmige Beere, ca. 1 cm lang.
Blütezeit: Juni bis August
Ökologie
Die Pflanzenart wird gewöhnlich von Insekten, in erster Linie Haut- und Zweiflügler, bestäubt.
Der Pollen ist in röhrenförmigen Staubbeuteln verborgen. Nur über ein winzig kleines Loch an der
Unterseite der Staubbeutel kann er nach aussen gelangen. Durch kräftige Vibrationen mit Hilfe ihrer Flugmuskeln können manche Bienenspezies den Pollen nach aussen befördern. Dieser Vorgang wird als Vibrationsbestäubung bezeichnet. Selbstbestäubung führt ebenfalls häufig zum Fruchtansatz. In Pflanzengesellschaften findet man den Bittersüsen Nachtschatten u. a. in Tieflagen-Weidengebüschen, Flachmoor-Gebüschen und Erlen-Bruchwäldern vor. Sowohl die Larven als auch erwachsene Exemplare des Kartoffelkäfers fressen an Teilen des Bittersüssen Nachtschattens. Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt über Verdauungsausbreitung und Klettausbreitung.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Waldschläge, Ufer, Auenwälder / kollin-montan(-subalpin) / CH Alpennähe
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
Giftigkeit:
Alle Pflanzenteile enthalten giftige Steroidalkaloide und mit diesen verwandte Saponine. Verschiedene Alkaloide wurden in den Blättern und Beeren nachgewiesen. In den grünen und gelb werdenden Beeren ist der Glyco-Alkaloidanteil am höchsten niedriger in den Blättern und Stängeln und am niedrigsten, bis fast fehlend, in vollreifen Früchten. Für Kinder können 30 bis 40 (oder weniger) unreife Beeren tödlich sein. Die deutsche Tabakverordnung verbietet die Verwendung des Bittersüssen Nachtschattens in Tabakprodukten.
(Diese Aufnahme entstand am Brüelberg (Winterthur/Wülflingen))
Crepis vesicaria
subsp. taraxacifolia
Löwenzahnblättriger-Pippau
Familie: Korbblütengewächse
(Asteraceae)
Gattung: Pippau
Art: Löwenzahnblättriger Blasen-Pippau
Synonyme:
Löwenzahn-Pippau
Beschreibung
Basis der oberen Stängelblätter nicht häutig, den Kopfstiel nicht blasig umschliessend. Äussere
Hüllblätter lang zugespitzt, 2,5-4mal so lang wie breit, sich mit den Rändern nicht überdeckend.
Äussere Blüten auf der Aussenseite rötlich. Früchte alle gleich, mit dem Schnabel 6-9 mm lang.
Blütezeit: Mai bis Juni
Ökologie
Monokarper Hemikryptophy.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Fettwiesen, Dämme, Schuttplätze / kollin-montan / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand bei Glattfelden nahe Riverside)
Aconitum napellus
Blauer Eisenhut
Familie: Hahnenfussgewächse
(Ranunculaceae)
Gattung: Eisenhut (Aconitum)
Art: Blauer Eisenhut
Synonyme:
Bacheisenhut (Berner Oberland)
Böhnen (St. Gallen)
Beschreibung
Siehe Steckbriefe der Seltenen
Blütezeit: Juni bis August auch Juli bis September
Giftigkeit:
Alle Pflanzenteile sind stark giftig.
Bereits zwei Gramm der Wurzel können für Menschen tödlich sein.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt halbschattige Standorte, sehr feuchte, schwach saure bis neutrale, nährstoffreichen Böden mit stark wechselnder Feuchtigkeit.
Gefährdung:
Diese Art ist in den Schweizer Alpen nicht gefährdet. Im Kanton Zürich ist diese Pflanze sehr selten
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: AI, FR, ZH
vollständig geschützt: BL, TG, AG, SH
(Diese Aufnahme entstand beim Rossriet (Gibswil Kt.Zü))
Hypericum androsaemum
Blut-Johanniskraut
Familie: Johanniskrautgewächse
(Hypericaceae)
Gattung: Johanniskräuter (Hypericum)
Art: Blut-Johanniskraut
Synonyme:
Mannsblut
Blutheil
Beschreibung
Das Blut-Johanniskraut ist ein immergrüner, kahler Zwergstrauch von 30 bis 80, selten bis
zu 100 cm Wuchshöhe. Sein kriechendes bis aufrechtes Stämmchen ist dicht verzweigt. An
den locker verzweigten, aufrechten bis ausgebreiteten Ästen befinden sich zwei schmale
Längsleisten. Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind sitzende. Die einfache
Blattspreite ist bei einer Länge von 3 bis 10 cm sowie einer Breite von 1.5 bis 6 cm schmal- bis breit-eiförmig mit meist herzförmiger Spreitenbasis und stumpfem bis rundem oberen Ende. Die Laubblätter sind ledrig und umfassen häufig den Stängel, ihre Oberseite ist dunkelgrün, die Unterseite dagegen blaugrün, sie sind ganzrandig und aufgrund von Öldrüsen durchscheinend punktiert. Die langgestielten Blüten und sitzen einzeln oder in kleinen Gruppen in den Achseln lanzettlicher Tragblätter, wo sie zusammengenommen endständige Scheindolden bilden. Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 15 bis 30 mm radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die ungleich grossen Kelchblätter sind bei einer Länge von 5 bis 15 mm sowie einer Breite von 3 bis 6 mm eiförmig mit spitzem bis stumpfem obere Ende. Ihre Aussenseite ist spärlich von drüsigen Haaren bedeckt und fällt nicht ab, an den reifen Früchten ist sie zurückgeschlagen. Die abfallenden, hellgelben Kronblätter sind bei einer Länge von 6 bis 11 mm sowie einer Breite von 4 bis 6 mm verkehrt-eiförmig mit stumpfem bis rundem oberen Ende. Die zahlreichen Staubblätter sind in fünf Gruppen angeordnet, welche am Grund verwachsen sind; sie überragen die Krone meist nicht. Der dreikammerige Fruchtknoten ist oberständig mit drei kurzen Griffeln mit kleinen Narben. Die fleischige, kahle, vielsamige Beere ist bei einer Länge von 6 bis 10 mm kugelförmig oder ellipsoid mit beständigem Kelch. Sie ist eine anfangs rot-braun, bei Reife aber glänzend schwarz. Die Samen sind etwa 1 mm lang, ei- bis walzenförmig und längsgestreift durch grubenförmige Vertiefungen.
Blütezeit: Juni
Ökologie
Das Blut-Johanniskraut ist ein verholzter Chamaephyt.
Heilwirkung & medizinische Nutzung:
Aus den Blättern des Blut-Johanniskrautes wurden im Mittelalter Wundsalben und Wundtränke hergestellt.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Feuchte, schattige Orte / kollin-montan / Südliches TI, BA, ZH, ZG, NW
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. Im Kanton Zürich ist diese Pflanze eher selten
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: -----------
(Diese Aufnahme entstand am Irchel (Koch))
Orobanche gracilis
Blutrote Sommerwurz
Familie: Sommerwurzgewächse
(Orobanchaceae)
Gattung: Sommerwurzen
(Orobanche)
Art: Blutrote Sommerwurz
Synonyme:
Schlanker Würger
Schlanke Sommerwurz,
Zierliche Sommerwurz
Beschreibung
Siehe Steckbriefe der Seltenen
Blütezeit: Mai - August
Vorkommen:
Die Blutrote Sommerwurz bevorzugt Kalkhaltige Trockenwiesen / kollin-montan(-subalpin) / MW, JS, vereinzelt VS, TI, GR, SG
Gefährdung:
Diese Art ist sehr selten und verletzlich. In VD ist diese Pflanze vollständig geschützt. Gem. Flora des Kantons Zürich gibt es im Kanton ZÜ nur 3 Standorte – 2 im Norden und 1 im Tösstal.
(Mein Fund stammt vom Irchel - dieser Standort wird nirgends erwähnt)
Geranium sangui-
neum
Blutroter Storchschnabel
Familie:
Storchschnabelgewächse
(Geraniaceae)
Gattung: Storchschnäbel (Geranium)
Art: Blutroter Storchschnabel
Synonyme:
Blut-Storchschnabel
Blutkraut
Beschreibung
Der Blutrote Storchschnabel ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 15 bis 50 (selten 60) cm. Er bildet ein weit kriechendes, bei einem Durchmesser von etwa 1 cm relativ dickes Rhizom, das verzweigt, mit Niederblättern besetzt und innen rot ist. Die Stängel sind niederliegend bis aufsteigend und meist vom Grund an gabelig verzweigt. Die hellgrünen, im Herbst blutroten Stängel sind dicht mit 1 bis 2.5 mm langen, waagrecht oder nach hinten abstehenden Haaren besetzt bis fast kahl. Drüsenhaare sind selten. Die grundständigen Laubblätter vertrocknen früh. Die Grundblätter sind gegenständig, die untersten sind 4 bis 9 cm lang, die oberen 0.5 bis 3 cm lang gestielt. Die Spreite ist bis zum Grund in sieben (selten fünf oder sechs) Abschnitte geteilt und 3 bis 5 (selten 8) cm breit. Sie sind meist beidseits zerstreut behaart. Die Abschnitte tragen ein bis drei lineare, zugespitzte Zipfel. Die rotbraunen, trockenhäutigen Nebenblätter sind eiförmig bis lanzettlich mit einer Länge von 0.5 bis 1.5 cm und am Rand zerstreut bis zottig behaart. Die Teilblütenstände sind einblütig (selten zweiblütig) und sind 2 bis 7 (selten 1 bis 10) cm lang gestielt, überragen dabei die Tragblätter. Die Blütenstiele sind 1 bis 3 cm lang, nicken nach der Bestäubung und stehen zur Fruchtreife wieder aufrecht. Beide Stiele sind lang weiss abstehende behaart und tragen auch sitzende Drüsen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf freien Kelchblätter sind 8 bis 13 mm lang, 1 bis 2.5 mm bespitzt und haben drei bis sieben Nerven, und sind besonders auf diesen behaart. Die Blütenkrone hat einen Durchmesser von 2.5 bis 4 cm. Die fünf freien, leuchtend rot-violetten Kronblätter messen 13 bis 18 (selten 20) mm in der Länge, sind lang verkehrt-herzförmig und teilweise unregelmässig ausgerandet. Ihr Nagel ist kurz behaart. Es sind zwei Kreise mit je fünf Staubblättern vorhanden, die kürzer als die Kelchblätter sind. Die Staubfäden sind am Grund verbreitert, ihr Rand ist bewimpert. Die Frucht ist 3 bis 4 cm lang und ähnelt wie bei anderen Storchschnabelgewächsen einem langgeschnäbelten Vogelkopf. Schnabel wie Fruchtklappen sind behaart und drüsenlos. Die Samen sind glatt bis sehr fein punktiert.
Blütezeit: Mai bis September
Ökologie
Die Blüten sind proterandrisch. Sie sind nektar-führende Scheibenblumen. Die Narben sind ein bis zwei Tage vor den Antheren empfänglich. Selbstbestäubung kommt neben der Insektenbestäubung auch vor. Die häufigsten Blütenbesucher sind Schwebfliegen, Hautflügler, aber auch Schmetterlinge und Käfer. Ausser der Pflanzen mit Zwitterblüten gibt es auch solche mit rein weiblichen oder rein männlichen Blüten. Die Frucht ist wie bei allen Geranium-Arten ein Austrocknungsstreuer.
Heilwirkung & medizinische Nutzung:
Der Blutrote Storchschnabel, genannt auch Blutkraut, enthält vor allem im Wurzelstock adstringierende Gerbstoffe und wurde deshalb zur Blutstillung eingesetzt. Der Wurzelstock enthält eine Gerbstoff, den Bitterstoff Geraniin und ein Harz.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trockene, felsige Orte, lichte Eichen- und Föhrenwälder / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ZH
vollständig geschützt: AG, TG, BL
(Diese Aufnahme entstand am Irchel (oberh. Dättlikon))
Potentilla erecta
Blutwurz
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Fingerkräuter
(Potentilla)
Art: Blutwurz
Synonyme:
Dilledapp,
Durmentill,
Natter(n)wurz, Rotwurz,
Ruhrwurz,
Siebenfinger,
Tormentill
Beschreibung
Die Blutwurz ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von
meist 10 bis 30 (5 bis 50) cm erreicht. Sie wächst aus einem kräftigen und
kriechenden Rhizom, das einen Durchmesser von 1 bis 3 cm hat, verholzt und
innen an Schnittflächen blutrot anläuft. Der aufrechte bis niederliegende Stängel ist oben mehrästig, beblättert und unterschiedlich behaart. Die lang gestielten Rosettenblätter sind dreiteilig (selten einzelne vier- bis fünfteilig), grob und gezähnt, im Gegensatz zu den sitzenden bis kurzgestielten Stängelblättern, die immer dreiteilig sind. Es sind drei bis fünf grosse Nebenblätter vorhanden, deshalb erscheinen die Laubblätter mehrteilig. Die auf langen Stielen einzeln in den Blattachseln entspringenden Blüten weisen einen Durchmesser von etwa 1 cm auf. Die Kelchblätter sind mehr oder weniger so lang wie die Kronblätter. Die meist vier (zuweilen auch fünf oder sechs) gelben Kronblätter sind frei, verkehrt-herzförmig und 4 bis 5 mm lang.
Blütezeit: Mai bis Oktober
Ökologie
Am Stängel kommt es nicht selten zu Bildung von Pflanzengallen, hervorgerufen durch die Gallwespe Xestophanes brevitarsis. Die Vergallungen können bis zum Rhizom hinab reichen. Die Blutwurz wurzelt bis 50 cm tief. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Früchte sind Wind- und Tierstreuer, daneben erfolgt eine Zufallsausbreitung der Samen.
Heilwirkung & medizinische Nutzung:
Im Mittelalter wurden mit Blutwurz noch verschiedene Drogen bezeichnet, denen man blutstillende Eigenschaften nachsagte, heute meint man damit ausschliesslich den Tormentill (lateinisch Tormentilla), den die moderne Phytotherapie als ausgezeichnet verträgliche Gerbstoffdroge schätzt, die akute Durchfälle lindert. In einigen Regionen, z. B. im Bayerischen Wald, wird aus Blutwurz ein Likör oder Schnaps hergestellt, der als Digestif gereicht wird.
Blutwurz in der Phytotherapie
In der Pflanzenheilkunde wird das schwarzbraune, bevorzugt im Frühjahr oder im Herbst (kurz vor oder kurz nach der Blüte) ausgegrabene, in der Sonne getrocknete, von den Wurzeln befreite und zerkleinerte Rhizom verwendet (Tormentillae rhizoma), entweder als alkoholischer Auszug (Tinktur), oder als Tee. Wirksame Inhaltsstoffe sind neben Gerbstoffen (Tanninen) der rote Farbstoff Tormentol, das Glykosid Tormentillin, Flavonoide, Phenolkarbonsäure, Saponine, Harz, Gummi und ätherische Öle. Der Saft der Pflanze wirkt im Laborversuch hemmend auf das Wachstum von Bakterien und Viren. Blutwurz wirkt stark zusammenziehend (adstringierend), austrocknend und entzündungshemmend (antiphlogistisch), Zubereitungen des Tormentills werden daher wie andere gerbstoffhaltige Drogen (Eichenrinde, Ratanhiawurzel) äusserlich in Form von Spülungen oder Pinselungen bei entzündlichen Erkrankungen der Mund- und Rachenschleimhaut, bei Entzündungen des Zahnfleischs und anderen Erkrankungen des Rachens und des Kehlkopfes und gegen Hämorrhoidenleiden verwendet, ausserdem bei Verbrennungen. Innerlich genommen werden sie bei akuten, unspezifischen Durchfallerkrankungen eingesetzt und sind indiziert bei Enteritis und Fieber sowie zur Stärkung des Magens. Die früher angenommene blutstillende Wirkung der aus dem Rhizom gewonnenen Stoffe wurde aus der Signaturenlehre hergeleitet und ist medizinisch unbegründet. Kaum verwechselt werden kann die im Mittelalter und später wie der Wiesen-Knöterich und andere Pflanzen auch als „(herba) sanguinaria“ bezeichnete Blutwurz mit der weissblütigen Kanadischen Blutwurz (Sanguinaria canadensis), ebenfalls eine Heil- und Giftpflanze, die zu den Mohngewächsen (Papaveraceae) gehört.
Nutzung als Färberpflanze
Der beim Anschneiden des Rhizoms der Blutwurz austretende rote Farbstoff besteht aus folgenden Komponenten: Kondensierte Gerbstoffe: Hauptfarbstoffe: Catechin-Gerbstoffe, Ellagsäure und Chinovasäure. Auf mit Alaun und Weinstein vorgebeizter Wolle kann man mit dem Absud des Rhizoms eine gelbbraune Färbung erzielen. Mit einer Beize aus Kupfersulfat und Kaliumdichromat erhält man eine rotbraune Färbung. Früher haben die Samen ihre Rentierfelle mit Blutwurz gleichzeitig gegerbt und rot gefärbt.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Moore, Wiesen, Weiden / kollin-subalpin(-alpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand am Irchel (Breitmatt))
Borago officinalis
Borretsch
Familie: Raublattgewächse
(Boraginaceae)
Gattung: Borretsch (Borago)
Art: Borretsch
Synonyme:
Gurkenkraut,
Kukumerkraut
Beschreibung
Der Borretsch ist eine einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von bis zu
70 cm. Stängel und Laubblätter sind borstig behaart. Die derben, dunkelgrünen
Laubblätter sind bei einer Länge von 10 bis 15 cm lanzettlich bis eiförmig. Der
Blütenstiel ist etwa 3 Zentimeter lang. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit
doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen und die Kelchzipfel sind
lanzettförmig sowie während der Anthese sternförmig zurückgeschlagen. Die
Kronblätter sind anfangs rosafarben und färben sich erst später während der
Anthese durch die Änderung des pH-Werts leuchtend blau. Die fünf blauen Kronblätter
bilden in der Blütenmitte fünf Schlundschuppen. Die blaulila Staubblätter stehen so
eng aneinander, dass sie einen Streukegel bilden. Der Fruchtknoten ist oberständig und befindet sich ebenso wie der Griffel im Inneren dieses Streukegels. Die Klausenfrucht zerfällt in Klausen, die ausgereift etwa 5mm lang und dunkelbraun sind.
Blütezeit: Mai bis September
Ökologie
Bei Borretsch handelt es sich um einen mesomorphen Therophyten und eine Halbrosettenpflanze. Die Blüten sind protandrisch (= vormännlich). Das bedeutet, dass zuerst die Staubblätter reifen und den Pollen freigeben, und anschliessend nach Verwelken der Staubblätter die Narbe reift und mitgebrachten Pollen bestäubender Insekten aufnehmen kann. Mit diesem Mechanismus wird die Wahrscheinlichkeit von Selbstbestäubung verringert. Der in den Blüten enthaltene Farbstoff wirkt als Indikator. Wie Lackmus verfärbt er sich rot, wenn er in saure Lösungen kommt. Bei älteren Blüten ist eine leichte Rotfärbung zu beobachten. Die blauen Blüten verfügen über leuchtende Strichsaftmale, die für bestäubende Insekten sichtbar, für den Menschen jedoch ohne Hilfsmittel nicht erkennbar sind. Neben Bienen suchen vor allem Hummeln die Blüten auf. Die bestäubenden Insekten fliegen die nickenden Blüten von unten an und halten sich dabei an den Schlundschuppen fest. Berühren sie die Aussenseite des Streukegels einer im vormännlichen Stadium befindlichen Blüte, öffnet sich der Streukegel, und Pollen rieselt auf das Insekt herab. Bei Blüten, die im weiblichen Stadium sind, ist der Griffel aus dem Staubblattkegel herausgewachsen. Insekten, die pollenbestäubt eine solche Blüte besuchen, drücken dort den Pollen auf die Narbe des Griffels. Bei bestäubten Blüten bildet sich in den vier Fruchtfächern des Fruchtknotens jeweils ein hartes, einsamiges Nüsschen. An der Basis der Klausen befindet sich ein sogenanntes Elaiosom, ein Eiweisskörper. Durch dieses Elaiosom sind die reifen Samen für Ameisen als Nahrung interessant. Herabfallende Klausen, es sind die Diasporen, werden durch Ameisen eingesammelt und in die oft weit entfernten Baue verschleppt. Das Elaiosom wird dort von den Ameisen abgelöst und der unbeschädigte Samen wieder aus dem Bau heraustransportiert. Diese Ausbreitungsstrategie wird als Myrmechorie bezeichnet
Heilwirkung & medizinische Nutzung:
Als Heilpflanzen werden verwendet:
Die Arzneidroge enthält Gerbstoffe (ca. 3 %), Kieselsäure (1,5–2,2 %), Schleimstoffe (bis zu 11 %) und Pyrrolizidinalkaloide.
Wegen des hohen Pyrrolizidin-Gehalts sollte die Arzneidroge nicht mehr pharmazeutisch angewendet werden, da diese Verbindungen genotoxisch und cancerogen wirken. Auch bei der Verwendung als Küchengewürz ist Vorsicht angezeigt.
Es enthält Fettsäureglyceride mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, insbesondere Gamma-Linolensäure. Es wird bei atopischen Ekzemen (Neurodermitis) eingesetzt.
Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass ein Extrakt aus Borretsch Amoebozoa abtötet.
Verwendung in der Küche
Die Blätter des Borretschs werden in Salaten gegessen oder in Suppen gekocht, auch eine Zubereitung als Gemüse ähnlich dem Spinat ist möglich. Aus den etwa drei mm grossen, dunklen Samen wird Borretschsamenöl gewonnen. Borretsch ist ein Bestandteil der Grünen Sosse, die im Raum Frankfurt am Main (als Frankfurter Grüne Sosse), in Mittelhessen und im Raum Kassel nach unterschiedlichen Rezepten als typisches Gericht der hessischen Regionalküche zubereitet wird. Borretsch wird dort auf regionalen Wochenmärkten, aber auch beim Lebensmittelhandel verkauft.
Blüten und Blätter haben einen gurkenähnlichen, erfrischenden Geschmack. Sie eignen sich sehr gut zum Aromatisieren von kalten Getränken. Feingehackt benutzt man die jungen Blätter als Würze für Obstsalate und Gemüse. Die blauen Blüten sind essbar (sie enthalten deutlich weniger Alkaloide als die Blätter), haben einen süsslichen Geschmack und werden gerne als Salatdekoration verwendet. Essig lässt die Farbe der Blüten in rot umschlagen. Die Blüten können kandiert werden und so Süssspeisen dekorieren. Die Blüten werden dazu mit Eischnee bestrichen, mit Puderzucker bestreut und anschliessend getrocknet. In Ligurien wird Borretsch zur Füllung von Ravioli und Pansoti verarbeitet. In Grossbritannien wird Borretsch vorwiegend mit dem Likör Pimm’s genossen und ist geschmacksgebender Bestandteil von Gilpin's Westmorland Extra Dry Gin. Nicht zu verwechseln ist Borretsch mit persischem Borretschkraut (persisch گل گاوزبان Gol-e Gāw-Zabān, Kuhzungenblume‘) einem verwandten Raublattgewächs, dessen getrocknete Blüten im Iran vor allem als Tee Verwendung finden.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Weinberge, Schuttplätze, Buntbrachen, kultiviert und gelegentlich verwildert / kollin-montan
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. Es ist ein Neophyt-nach der Entdeckung von Amerika in der Region aufgetreten (nach 1500)
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand am Rand eines Ackers in der Hardau / Wülflingen)
Lathyrus latifolius
Breitblättrige Platterbse
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Platterbsen (Lathyrus)
Art: Breitblättrige Platterbse
Synonyme:
Breitblatt-Platterbse
Bukettwicke
Beschreibung
Die Breitblättrige Platterbse ist eine sommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze mit langen
unterirdischen, verzweigten Ausläufern. Die Stängel sind niederliegend, aufsteigend oder
kletternd und werden 0.5 bis 2, selten 3 m lang. Meist sind sie nur im unteren Bereich verzweigt.
Sie sind deutlich geflügelt mit 2.5 bis 6 mm breiten Flügeln, aufgrund von feinen Zähnchen rau,
und kahl. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattstiele sind 2 bis 5 cm lang, bis 12 mm breit. Ihre Flügel sind 2 bis 7 mm breit, dabei gleich breit oder breiter geflügelt als der Stängel. Die Blattspreiten sind gefiedert und besitzen ein Fiederpaar und verzweigte Ranken, bei den unteren Stängelblättern sind dies nur grannenartige Spitzen. Die Fiederblätter sind 4 bis 9, selten 3 bis 15 cm lang und 1.5 bis 5 cm breit, rund oder kurz bespitzt. Sie haben fünf oder sieben Längsnerven, sind deutlich fieder- und netznervig und haben raue Ränder. Die Nebenblätter sind 3 bis 6 cm lang, 2 bis 11 mm breit, mindestens halb so lang wie der Laubblattstiel, und sind breit halbspiessförmig. Die traubigen Blütenstände enthalten 5 bis 15 Blüten, stehen steif aufrecht und sind zur Blütezeit bis zu 3.5-mal so lang wie die Tragblätter. Die Blüten sitzen an 6 bis 9 mm langen Stielen, ihre Deckblätter sind um einiges kürzer als der Blütenstiel. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle; sie sind konstant ein wenig asymmetrisch. Der Kelch ist kahl, die Kelchzähne sind ungleich lang: die unteren sind 1,5- bis 2-mal so lang wie die Kelchröhre, die oberen sind wesentlich kürzer. Die Krone ist 20 bis 30 mm lang, rosenrot, das Schiffchen ist grünlich. Der Griffel ist stark nach oben gebogen, gedreht und hat eine schrägstehende Griffelbürste. Die Hülsenfrüchte sind 7 bis 11, selten nur 5 cm lang, 8 bis 12 mm breit und netznervig. Sie haben eine braune, kahle Oberfläche und enthalten 8 bis 15 Samen. Die Samen sind 4 bis 7 mm lang, kugelig bis gegeneinander abgeflacht. Die Oberfläche ist warzig, graubraun mit schwarzen Punkten. Der Nabel ist oval und nimmt ein Fünftel bis ein Drittel des Umfangs ein.
Blütezeit: Juni bis August (auch im September noch anzutreffen)
Ökologie
Bei der Breitblättrigen Platterbse handelt es sich um einen Hemikryptophyten. Die unterirdischen Ausläufer dienen der vegetativen Ausbreitung. Blütenökologisch handelt es sich um nektarführende Schmetterlingsblüten mit Bürstenmechanismus. Griffel und Schiffchen sind konstant leicht schraubig gedreht, wodurch die Blüte asymmetrisch ist. Dadurch entsteht auf der rechten Blütenseite ein Zugang zum Nektar, den Honigbienen nutzen, ohne dabei eine Bestäubung zu bewirken. Der Bestäubungsmechanismus wird tatsächlich regelmässig nur von anderen Apiden ausgelöst, wie etwa Vertretern der Gattungen Bombus, Eucera, Megachile und Xylocopa. Honigbienen sind an diesen Blüten eher selten zu beobachten. Zu den üblichen und „legitimen“ Besuchern und Bestäubern gehören vielmehr Blattschneider- und Holzbienen. Die Samen werden wahrscheinlich endozoochor von Vögeln und Säugetieren ausgebreitet. Vorwiegend ist die Breitblättrige Platterbse ein Austrocknungsstreuer
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Magerwiesen, in Gebüschen, lichten Wäldern und an Bahndämmen. Sie kommt bevorzugt auf trockenen, lockeren, meist kalkhaltigen Böden bis in die montane Höhenstufe vor. Lathyrus latifolius ist im Schweizer Jura Charakterart des Lathyretum latifoliae (Verband Trifolion medii) und kommt sonst vor allem in Quercetalia-pubescentis-Gesellschaften vor.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand am Irchel (Lochhalden))
Eriophorum latifolium
Breitblättriges Wollgras
Familie: Sauergrasgewächse
(Cyperaceae)
Gattung: Wollgräser (Eriophorum)
Art: Breitblättriges Wollgras
Synonyme:
„Alti Mane“ (Alte Männer)
Beschreibung
Das Breitblättrige Wollgras ist eine überwinternd grüne, ausdauernde, krautige Pflanze,
die Wuchshöhen von 30 bis 120 cm erreicht. Sie wächst rasenartig und übersteht den
Winter mit ihrem Rhizom, das kurze unterirdische Ausläufer ausbildet. Es besitzt einen
dreikantigen, stumpfen, aber glatten Stängel, der am Grund häufig auch rund ist. Die
Laubblätter sind flach bis schwach gekielt, etwa 2 bis 8 mm breit und häufig zweimal
gefaltet. Die Blattscheiden sind nicht aufgeblasen und häufig etwas spitzer als beim
sehr ähnlichen Schmalblättrigen Wollgras. Der Blütenstand enthält vier bis zwölf
nahezu sitzende bis zu 6 cm lang gestielte Ährchen, deren Ährchenstiele rau sind und
dicht mit rückwärts ausgerichteten Borsten besetzt sind. Hinter jeder Spelze befinden
sich drei Staubblätter und ein Griffel mit drei Narben, die jedoch von Borsten umgeben sind, die sich nach der Anthese auf 3 bis 4 cm verlängern. Die langen Blütenhüllfäden der Früchte bilden den bezeichnenden weissen Wollschopf der Wollgräser (Eriophorum).
Blütezeit: April bis Juni
Ökologie
Das Breitblättrige Wollgras ist ein Hemikryptophyt und Helophyt. Die im zeitigen Frühjahr blühenden Blütenstände (Infloreszenzen) sind vorweiblich (proterogyn). Die Bestäubung erfolgt durch den Wind (Anemophilie). Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt durch den Wind (Anemochorie).
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Kalkhaltige Flachmoore / kollin-subalpin(-alpin) / CH.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand Bei Moselwisen (zwischen Embrach und Pfungen))
Rubus sect. Rubus
Brombeere
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Rubus
Art: Brombeere
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Der Brombeerstrauch wird bis 3 m hoch, mit 1-6 m langen, aufrechten, bogigen oder
kriechenden, mit Stacheln besetzten Schösslingen. Schösslingsblätter 3-5(-7)zählig
zusammengesetzt, winter- oder sommergrün, Stiel der Schösslingsblätter nur am Grund
rinnig, nie über die ganze Länge, Teilblätter sich randlich selten überlappend, die 2 unteren
Teilblätter der 5zähligen Blätter 1-12 mm lang gestielt. Nebenblätter fädig bis schmallineal
(0,1-1 mm breit). Kronblätter elliptisch, nicht knitterig, weiss bis rosarot. Frucht meist komplett entwickelt, glänzend schwarz oder schwarzrot, nicht bereift.
Blütezeit: Mai bis August
Ökologie
Die vorweiblichen Blüten sind duftlos. Blütenökologisch handelt es sich um „Nektar führende Scheibenblumen“, die ein grosses Angebot an Pollen hervorbringen. Blütenbesucher sind (auch kurzrüsselige) Bienen, die neben einer Fremdbestäubung auch eine Selbstbestäubung ermöglichen. Daneben können durch Apomixis auch Samen ohne Bestäubung entstehen. Es ist allerdings immer noch eine Bestäubung notwendig, wobei aber nicht die Eizelle befruchtet wird, sondern eine andere Zelle, die daraufhin das für den Embryo im Samen notwendige Nährgewebe ausbildet. Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Hecken, Gebüsche, Waldränder, Wälder / kollin-subalpin / CH (und überall wo man sie nicht will)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand oberhalb Neftenbach am 02. November 2014!!)
Securigera varia
Bunte Kronwicke
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Securigera
Art: Bunte Kronwicke
Synonyme:
Bunte Beilwicke
Beschreibung
Die Bunte Kronwicke ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Die niederliegenden bis aufsteigenden
Stängel sind kantig und 30 bis 60, selten bis zu 120 cm lang. Die wechselständig angeordneten
Laubblätter sind in kurzen Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die unpaarig gefiederte Blattspreite
enthält vier bis, meist sechs bis zwölf Paare von Fiederblättchen. Die Fiederblättchen sind bei einer
Länge von 0.5 bis 2 cm länglich-eiförmig und enden in Spitzchen. Es sind Nebenblätter vorhanden. Auf einem relativ langem Blütenstandsschaft sind 5 bis 20 Blüten sind in einem kopfigen, doldenförmigen Blütenstand angeordnet. Eine Anzahl von 20 Blüten wurde schon von Linné bei der Erstveröffentlichung angegeben. Die zwittrige Blüte ist zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der grüne Kelch ist weitglockig. Die rötlich-lilafarbene und weisse Blütenkrone hat die typische Form eine Schmetterlingsblüte. Die Fahne ist rosafarben, das Schiffchen weiss mit dunkelviolettem oberen Ende. Die Flügel sind weiss. Die aufrechte Hülsenfrucht ist bei einer Länge von 2.5 bis 5 (2 bis 8) cm schmal-linealisch, vierkantig mit hakig gebogenem Schnabel und durch drei bis sechs Einschnürungen schwach gegliedert.
Blütezeit: Mai bis September (meistens von Juni bis August)
Ökologie
Die Bunte Kronwicke ist ein ausdauernder Hemikryptophyt und eine Schaftpflanze. Sie ist erst ab dem 2. Jahr blühfähig. Die Blätter zeigen eine Nyktinastie: Sie werden zur Nacht hin in eine "Schlafstellung" nach oben geklappt. Die Bunte Kronwicke ist ein Tiefwurzler und bildet Wurzelknöllchen durch Symbiose mit Stickstoff bindenden Bakterien der Gattung Bradyrhizobium. Die Bunte Kronwicke bildet bis in 90 cm Bodentiefe ein ausgedehntes Wurzelsystem und wird zu den Rohboden-Pionierpflanzen gerechnet. Vegetative Vermehrung erfolgt durch wurzelbürtige Sprosse, also durch Wurzelbrut. Die Blüten sind „Pollen-Schmetterlingsblumen“ mit Pumpeinrichtung. Im Gegensatz zu anderen Fabaceen mit einem freien Staubblatt wird in der Blüte kein Nektar abgesondert, wohl aber an der fleischigen Aussenseite des Kelches. Bestäuber sind Honigbienen und andere Hautflügler. Die Blüten sind selbststeril. Die Früchte sind bei der Reife senkrecht stehende Bruchfrüchte. Sie sind zwischen den Samen durch sekundäre Trennwände eingeschnürt und zerfallen in vier bis zehn einsamige, nussartige, 4 bis 5 mg schwere Glieder. Es handelt sich hier also um Bruchhülsen. Die spezifisch leichten Teilfrüchte können herunterfallen und eine Schwerkraftausbreitung bewirken oder sie werden durch starke Winde fortgetragen. Auch eine Ausbreitung als Wasserhafter ist möglich.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wegränder, trockene Wiesen, in wärmeren Lagen / kollin-montan / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand im Eigental (Oberembrach))
Phacelia
Büschelblume
Familie: Raublattgewächse
(Boraginaceae)
Gattung: Phacelia
Art: Büschelblume
Synonyme:
Bienenweide,
Bienenfreund,
Büschelschön
Beschreibung
Phacelia-Arten wachsen als ein-, zwei- oder mehrjährige krautige Pflanzen. Die oberirdischen
Pflanzenteile sind meist behaart. Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind
einfach oder zusammengesetzt. Nebenblätter fehlen. Die endständigen, zymösen Blütenstände sind einseitig und oft schneckenförmig eingerollt. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf blau-violetten, hellblauen bis weissen Kronblätter stehen glockig bis radförmig zusammen. Es ist nur ein Kreis mit fünf freien, fertilen Staubblättern vorhanden. Meist sind die Staubbeutel behaart. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Es ist nur ein Griffel vorhanden. Die Kapselfrüchte sind zweifächerig und behaart.
Blütezeit: Mai bis September
Ökologie
Die Bestäubung erfolgt durch Hautflügler (Hymenoptera) (Entomophilie).
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Äcker, Weinberge, Schuttplätze, oft als Gründüngungspflanze kultiviert und verwildert / kollin /
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand in der Nähe von Eglisau)
Rosa canina
Hunds-Rose
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Rosen (Rosa)
Art: Hunds-Rose
Synonyme:
Hundsrose,
Heckenrose,
Heiderose
Hagrose
Beschreibung
Die Hunds-Rose wächst als sommergrüner, aufrechter, lockerer Strauch und bildet lange, bogig
überhängende Äste und Zweige. Meist wird sie 2 bis 3 m hoch, selten vier; im Schatten kann
sie als Spreizklimmer auch höher werden. Sie ist schnellwüchsig und meist breiter als hoch. Die
Stacheln sind gleichartig: Sie haben eine breite, herablaufende Basis, sind kräftig und hakig, nur selten sichelig. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Blattstiel und Blattrhachis sind meist kahl, selten mit einzelnen Härchen, drüsenlos oder mit einzelnen Stieldrüsen, seltener stärker mit Drüsen besetzt. Die unpaarig gefiederte Blattspreite besteht je nach Varietät aus sehr unterschiedlichen fünf oder sieben Fiederblättchen. Die derben und starren Fiederblätter sind von frischgrüner Farbe, nur selten hechtblau überlaufen, glänzend, oder matt bereift. Die Fiederblättchen sind meistens 1.5-mal so lang wie breit und elliptisch bis eiförmig. Die Basis der Fiederblättchen ist gerundet und am oberen Ende steht eine kurze, nicht klar abgesetzte Spitze. Der Rand der Fiederblättchen ist seltener regelmässig einfach gesägt, häufiger ein- bis zweifach drüsig gesägt. Die in der Regel schmalen, spitz und nach vorne streichenden Blättchenzähne tragen Knorpelspitzen, Drüsenrudimente oder einzelne Drüsen. Blattober- wie -unterseiten sind kahl, die Oberseite ist drüsenlos, die Unterseite kann drüsig sein. Die kahlen Nebenblätter besitzen einen kahlen oder häufiger drüsig gewimperten Rand. Die Drüsen der Hunds-Rose haben keinen auffälligen Duft. Die Herbstfärbung der Laubblätter ist fahlgelb. Radiärsymmetrische Blüte mit fünf Kronblättern und vielen Staubblättern. An den Sträuchern sitzen meist viele rosafarbige Blüten, die einzeln oder bis zu zehnt (selten zahlreicher) zusammenstehen. Die einzelnen Blüten sind nur wenige Tage geöffnet. Der meist drüsenlose Blütenstiel ist 1 bis 2, selten bis 3 cm lang. Hochblätter sind kaum bis gut entwickelt, meist drüsenlos, am Rand aber drüsig gewimpert. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf kahlen und drüsenlosen bis drüsig gewimperten Kelchblätter sind nach der Anthese zurückgeschlagen und fallen frühzeitig ab, so dass sie zur Fruchtreife nicht mehr vorhanden sind. Der Durchmesser der Blütenkrone beträgt meist 3.5 bis 4.5 cm, seltener zwischen 2.5 und 5 cm. Die fünf Kronblätter sind meist hellrosafarben, (als „Weisse Heckenrose“) selten weis oder kräftig rosafarben. Die Zahl der Staubblätter ist unterschiedlich, liegt aber zwischen 20 und 100. Die Griffel sind kahl, steifhaarig oder wollig behaart. Das Narbenköpfchen ist vom Huttyp, selten vom Bukettyp. Sie ist einmal blühend.
Blütezeit: Juni
Ökologie
Diese Rose ist ein Nanophanerophyt.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Hecken, Waldränder, Steinhaufen / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: SH
(Diese Aufnahme entstand bei Hoh Wülflingen)
Iris xgermanica
Deutsche Schwertlilie
Familie: Schwertliliengewächse
(Iridaceae)
Gattung: Schwertlilien (Iris)
Art: Deutsche Schwertlilie
Synonyme:
Ritter-Schwertlilie,
Blaue Schwertlilie,
Echte Schwertlilie
Beschreibung
Die Deutsche Schwertlilie ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis
80 cm erreicht. Der aufrechte Stängel ist rund und wenig verzweigt. Die Laubblätter sind
zweizeilig reitend. Die Hochblätter sind am Rand trockenhäutig. Die zwittrigen Blüten sind
dreizählig. Das äussere Perigon ist dunkel-, das innere hellviolett (selten gelb) und nur am Grund
geadert. Der Bart auf dem äusseren Perigon ist gelb. Die Staubblätter sind so lang wie die
Staubbeutel.
Blütezeit: Mai bis Juni
Ökologie
Die Deutsche Schwertlilie ist ein Hemikryptophyt mit dickem, stark verzweigtem Rhizom. Die Blüten sind dreizählig: auf drei äussere nach unten gebogene, lange Blütenblätter („Hängeblätter“) folgen in den Lücken drei kürzere, sogenannte „Domblätter“, die aufrecht stehen und bogig nach innen weisen. Über die Bärte legen sich die Narbenlappen mit blütenblattähnlichen Ästen eng auf die „Hängeblätter“ geschmiegt, indem sie je ein fertiles Staubblatt in ihre Mitte nehmen. An der Basis dieses Komplexes wird Nektar abgeschieden. Jede Einzelblüte enthält drei solcher Komplexe, die von den Besuchern auch getrennt angeflogen und bestäubt werden. Dadurch wird auch jedes Samenfach des dreiteiligen Fruchtknotens getrennt befruchtet. Die Blüten werden durch Hymenoptera (Hummeln, Bienen) und Schwebfliegen bestäubt. Die Iris xgermanica ist weitgehend steril und bildet nur nach Fremdbestäubung in Ausnahmefällen dreispaltige Kapselfrüchte.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Weinberge, Felsen, Mauern, verwildert und z.T. eingebürgert / kollin / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. (Im Kanton Zürich ist diese Art eher selten)
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: NE, SZ, ZH
(Diese Aufnahme entstand bei Glattfelden)
Iris sibirica
Sibirische Schwertlilie
Familie: Schwertliliengewächse
(Iridaceae)
Gattung: Schwertlilien
(Iris)
Art: Sibirische Schwertlilie
Synonyme:
Wiesen-Schwertlilie
Blaue Schwertlilie
Beschreibung:
Die Sibirische Schwertlilie ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis 120 cm
erreicht. Sie bildet kompakte, von Überresten alter Blätter bedeckte Rhizome mit einem Durchmesser von
0.9 bis 1.2 cm als Überdauerungsorgane aus, die sich verzweigen und dadurch oft große Horste ausbilden.
Die aufrechten, einfachen oder bis zu dreifach verzweigten Stängel sind rund und hohl. Die zweizeilig
angeordneten, reitenden, auf beiden Seiten dunkelgrünen, an ihrer Basis etwas rosafarbenen Laubblätter sind kürzer als der Stängel, 25 bis 80 cm lang und 0.4 bis 0.9 cm breit. Die Blütenstände enthalten zwei bis fünf Blüten. Zur Blütezeit sind die schmalen bis zu 4 cm breiten Hochblätter braun und papierartig. Die Blütenstiele sind unterschiedlich lang, die am frühesten nur bis 1 cm und die am spätesten aufblühenden bis zu 15 cm lang. Die dreizähligen, zwittrigen Blüten duften nicht und weisen einen Durchmesser von 6 bis 7 cm auf. Die „Hängeblätter“ sind blau bis blauviolett gefärbt und 3 bis 6 cm lang. Ihre Platte weist einen weissen, stark geaderten Fleck auf. Sie verschmälert sich plötzlich in den Nagel. Dieser ist heller und dunkelgeadert. Die „Domblätter“ sind dunkler und violett geadert. Es ist nur ein Kreis mit drei Staubblättern vorhanden. Die Bestäubung erfolgt durch grössere Insekten.
Blütezeit: Mai bis Juni
Ökologie:
Es handelt sich um einen Geophyt, Mehrjähriger Hemikryptophyt.
Vorkommen: Diese Art bevorzugt Sumpfwiesen / kollin(-montan) / ME, MZ, ANE, sonst vereinzelt (fehlt AS)
Gefährdung:
Diese Art ist vrletzlich - Mässige nationale Priorität.
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: AG, BE, GL, GR, NW, SZ, UR, VD, ZG, ZH, TI
(Diese Aufnahme entstand am Irchel).
Genista germanica
Deutscher Ginster
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Ginster (Genista)
Art: Deutscher Ginster
Synonyme:
Erdpfriemen,
Ginst,
Ginster,
Heideblüh
Beschreibung
Der Deutsche Ginster ist ein Halbstrauch mit einer Wuchshöhe von 20 bis 60 cm.
Die Sprossachsen sind aufrecht bis aufsteigend. Die Rinde junger Zweige ist grün,
dicht behaart und sie sind dornenlos. Die Rinde älterer Zweige ist braun, kahl und
sie tragen bis zu 2.5 cm lange, grüne Dornen, die im unteren Stängelbereich
verzweigt sind. Die Laubblätter sind fast sitzend. Die ungeteilte Blattspreite ist bei
einer Länge von 10 bis 20 mm sowie einer Breite von 4 bis 8 mm schmal-eiförmig
bis lanzettlich. Die Blattflächen sind grasgrün, die -unterseite behaart, die -oberseite
kahl. Der Blattrand ist ganzrandig und mit abstehenden Haaren „besetzt“. Die Blüten
sind in endständigen, 3 bis 5 cm langen traubigen Blütenständen angeordnet. Die Blütenstiele sind kurz und abstehend behaart. Die Tragblätter sind schmal und halb so lang wie die Blütenstiele. Die zwittrige Blüte ist als Schmetterlingsblüte zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Blütenkelch ist abstehend behaart. Er hat eine gespaltnene Oberlippe und eine dreizähnige Unterlippe. Die goldgelbe Blütenkrone besitzt die Form einer Schmetterlingsblüte und ist 8 bis 12 mm lang. Sie wird beim Trocknen grün.[2] Die Fahne ist eiförmig und spitz. Das Schiffchen ist flaumhaarig und offen. Die Hülsenfrucht ist bei Reife schwarzbraun, 8 bis 15 mm lang, 3 bis 5 mm breit, dicht behaart und enthält zwei bis fünf Samen. Die glänzend braunen Samen sind linsenförmig.
Blütezeit: Mai bis August
Ökologie
Diese Art ist ein verholzter Chamaephyt
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trockenrasen, Waldränder, Wälder / kollin-montan(-subalpin) / J, M, TI, VS (Simplon), GR (Bergell, Misox)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: AG. TG, BL
(Diese Aufnahme entstand bei Eglisau (Eglisgrund))
Ornithogalum umbellatum
Dolden-Milchstern
Familie: Spargelgewächse
(Asparagaceae)
Gattung: Milchsterne (Ornithogalum)
Art: Dolden-Milchstern
Synonyme:
Doldiger Milchstern
Stern von Bethlehem
Beschreibung
Der Dolden-Milchstern wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht
Wuchshöhen zwischen 10 und 30 cm. Diese Geophyten bilden Zwiebeln als
Überdauerungsorgane aus, die von vier bis fünf relativ grossen, spitzen, schon im
ersten Jahr austreibenden und Laubblätter tragenden Brutzwiebeln umgeben sind.
Die vorjährigen Zwiebelblätter sind miteinander verwachsen. Die im Februar
erscheinenden meist vier bis sechs (selten bis zu neun) grundständigen Laubblätter
sind 2 bis 6 mm breit, einfach parallelnervig und besitzen einen weissen Mittelstreif.
Während die Blätter vor der Blütezeit meist kräftig grün gefärbt sind und aufrecht
stehen, werden sie zur Blüte länger und weicher, so dass sie herabzuhängen beginnen.
Nach der Blütezeit vergilben die Blätter bald und sterben oberirdisch ab: Die Pflanze „zieht ein“. Fünf bis zwölf Blüten sind in einer kurzen Schirmtraube zusammengefasst. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind dreizählig. Die sechs gleichgestalteten Blütenhüllblätter (Tepalen) sind weiss, unterseits grünlich oder mit grünem Mittelstreif, sind 15 bis 22 mm (selten bis 30 mm)[3] lang und 4 bis 8 mm breit. Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden, von denen die äusseren eine Länge von 5 bis 7 mm und die inneren eine Länge von 6 bis 8 mm aufweisen. Die einfachen bis zu 3 mm breiten Staubfäden sind abgeflacht. Drei Fruchtblätter sind zu einem 5 bis 6 mm langen Fruchtknoten verwachsen, der sechs deutliche, abgerundete Längsleisten aufweist und an der Spitze gelb ist. Der Griffel ist 3 bis 4 mm lang. Die unteren Fruchtstiele sind aufrecht-abstehend und nicht zurückgeschlagen. Die dreifächerige, geflügelte, fleischige Kapselfrucht ist gestutzt und enthält viele Samen.
Blütezeit: April bis Juni
Ökologie
Der Dolden-Milchstern ist ein Zwiebel-Geophyt; seine Zwiebeln liegen in 2 bis 4 cm Tiefe. Die Frühjahrsblätter ziehen früh ein und sind im Sommer nicht mehr sichtbar. Die grundständigen Blätter sind fleischig-rinnig und leiten so das Wasser zu den Wurzeln. Die Blüten sind vorweibliche, bei Sonnenschein geöffnete „Nektar führende Scheibenblumen. Der Nektar wird am Rand der Fruchtblätter abgeschieden (Septalnektarien) und läuft an deren Aussenfurchen herab. Von den Staubbeuteln öffnen sich zuerst die 3 äusseren, dann die 3 inneren. Neben zwittrigen Pflanzen kommen auch solche mit sich nicht öffnenden Staubbeuteln vor; die Pflanze ist also gynodiözisch. Die Blüten werden durch Insekten bestäubt oder es erfolgt Selbstbestäubung, z. B. wenn die Blüten bei trübem Wetter oder nachmittags schliessen, oder wenn sich die Staubbeutel vor dem Abblühen zur Narbe hin bewegen. Die Früchte unterliegen der Schwerkraftausbreitung. Die Samen besitzen einen Ölkörper und werden durch Ameisen ausgebreitet (Myrmekochorie). In Mitteleuropa erfolgt aber oft kein Samenansatz. Vegetative Vermehrung erfolgt durch die kleinen, nur spärlich angelegten Brutzwiebeln, die z. B. durch Wühlmäuse, aber auch durch den Menschen mit Ackererde verschleppt werden.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Fettwiesen, Obstgärten, Parkanlagen / kollin-montan(-subalpin) / M, J, südliches TI, selten AN, VS und GR
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: AG. TG, BL
(Diese Aufnahme entstand im Stöcklirüti (WülflingenWeiertal))
Ononis spinosa
Dornige Hauhechel
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Hauhecheln (Ononis)
Art: Dornige Hauhechel
Synonyme:
Weiberkrieg,
Eindorn,
Katzendorn
Beschreibung
Die Dornige Hauhechel ist ein winterkahler oder sommergrüner Halbstrauch, der
Wuchshöhen von 10 bis 60, selten bis zu 80 cm erreicht, unten verholzt, oben krautig,
Zweige in Dornen auslaufend. Stängel 1- oder 2zeilig behaart. Blätter 3zählig, fast sitzend.
Teilblätter oval, gezähnt, 1-3 cm lang, das mittlere kurz gestielt. Blüten rosa bis violettrot,
selten bläulich oder weiss, meist einzeln in den Blattwinkeln. Schiffchen schnabelförmig
verlängert. Frucht kurz, aufgeblasen, drüsig behaart, so lang wie der Kelch oder länger.
Blütezeit: Mai bis September
Ökologie
Bei der Dornigen Hauhechel handelt es sich um einen mesomorphen Hemikryptophyten. Die Pfahlwurzel dient als Speicherorgan.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wegränder, Trockenrasen, Weiden / kollin-montan / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ---------
(Diese Aufnahme entstand am Irchel (Teufen/Talgrueb))
Convolvulus tricolor
Dreifarbige Winde
Familie: Windengewächse
(Convolvuaceae)
Gattung: Winden (Convolvulus)
Art: Dreifarbige Winde
Synonyme:
Dreifarbige Gartenwinde
Beschreibung
Die Dreifarbige Winde ist eine einjährige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 50 cm
erreicht. Die Krone ist 15 bis 40 Millimeter lang und blau, ihre Mitte ist gelb und weiss.
Blütezeit: Juni bis September
Ökologie
Die Dreifarbige Winde wird zerstreut als Zierpflanze für Sommerrabatten genutzt. Sie ist
seit 1629 in Kultur. Es gibt einige Sorten mit weisser, violetter, rosa und dunkelblauer Krone.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt offene, trockene Standorte. (bei der Renaturierung des Bächleins bei der Hardau (Wülflingen) wurde diese Art unter anderen angesäht.)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ---------
(Diese Aufnahme entstand im Niderfeld (Wülflingen))
Viola odorata
Duftveilchen
Familie: Veilchengewächse
(Violaceae)
Gattung: Veilchen (Viola)
Art: Duftveilchen
Synonyme:
Märzveilchen,
Wohlriechendes Veilchen
Beschreibung
Es handelt sich um eine rhizombildende, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen
von 5 bis 15 cm erreicht. Die in einer grundständigen Blattrosette zusammenstehenden
Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die grasgrünen, einfachen
Blattspreiten sind etwa gleich lang wie breit und rundlich nierenförmig bis breit-eiförmig.
Die breit lanzettlich bis eiförmigen Nebenblätter tragen einzelne Fransen oder sind kahl.
Am rückwärts behaarten Blütenstiel befinden sich in der Mitte zwei Vorblätter. Die
wohlriechenden, manchmal kleistogamen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind stumpf. Die fünf dunkelviolettfarbenen Kronblätter bilden eine 2 bis 3 cm grosse Krone. Der Sporn ist meist gerade ausgebildet.
Blütezeit: März bis April
Ökologie
Diese Art ist ein mehrjähriger Hemikryptophyt.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Gebüsche, Waldränder, schattige Orte / kollin-montan / CH.
Verwendung in der Pflanzenheilkunde:
Bereits Hippokrates und Dioscurides verwendeten Veilchen als Arzneipflanzen. Veilchen sollen bei Ekzemen helfen. Im 19. Jahrhundert vermutete man auch eine Wirkung gegen Krebs. Im Kraut von Viola odorata konnten Alkaloide, Gerbstoffe, Saponine, Cumarine und Flavonoide ausgemacht werden. 2007 wurde das Duftveilchen zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Moderne Forschungen konnten für Extrakte aus Viola odorata eine blutfettsenkende und vasodilatative Wirkung feststellen. Dies würde unterstützende Anwendung bei erhöhten Blutfettwerten und Hypertonie zumindest teilweise erklären. Die blutfettsenkende Wirkung soll auf einer verminderten Aufnahme und Synthese von Lipiden als auch auf den antioxidativen Eigenschaften von Viola odorata beruhen. Für ein Peptid aus Viola odorata, das Cyclopeptid Cyclovioloycin 02 (ein Cyclotid), konnten krebswidrige, chemosensibilisierende als auch antibakterielle Effekte aufgezeigt werden. Neben ihrer potentiell antitumoralen Wirkungen könnten Cyclotide aus Viola odorata auch auf Grund ihrer besonderen chemischen und biologischen Stabilität als Muster für neue Medikamente gegen Krebserkrankungen dienen.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ---------
(Diese Aufnahme entstand am Regelsberg (Tösstal))
Aquilegia atrata
Dunkle Akelei
Familie: Hahnenfussgewächse
(Ranunculaceae)
Gattung: Akeleien (Aquilegia)
Art: Dunkle Akelei
Synonyme:
Schwarviolette Akelei
Aquilegia atrata
Schwizerhose,
Teufelsglocken,
Tintenglogge
Beschreibung
Die Schwarzviolette Akelei ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis
60 (selten bis zu 100) cm erreicht. Die Laubblätter sind am Grund gestielt und doppelt dreiteilig.
Die Fiederblättchen besitzen einen unregelmässigen gezackten Rand. Die Stängelblätter sitzen
wechselständig. Die braunviolette Blüten weisen einen Durchmesser von 4 bis 6 cm auf. Die
äusseren Blütenhüllblätter sind länglich mit zugespitztem oberen Ende. Dazwischen befinden sich fünf innere Blütenblätter (Nektarblätter) mit deutlich gebogenem Sporn. Die zahlreichen Staubblätter ragen weit aus der Blüte hervor. Es sind meist fünf Fruchtblätter vorhanden. Die Balgfrüchte sind bis zu 15 mm lang.
Blütezeit: Mai bis Juli
Ökologie
Diese Art ist ein mehrjähriger Hemikryptophyt.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt buschige Orte, auf Kalk / (kollin-)montan-subalpin / CH.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: BE, SG
vollständig geschützt: AG, OW, AR
(Diese Aufnahme entstand am Irchel (Rotlauben))
Verbascum nigrum
Dunkle Königskerze
Familie: Braunwurzgewächse
(Scrophulariaceae)
Gattung: Königskerzen (Verbascum)
Art: Dunkle Königskerze
Synonyme:
Schwarze Königskerze
Beschreibung
Die Schwarze Königskerze ist eine mehrjährige oder zweijährige krautige Pflanze, die
Wuchshöhen von 50 bis 120, manchmal bis 150 cm erreicht. Der Stängel ist nach oben
scharfkantig und oft dunkelrot überlaufen. Die Laubblätter sind unterseits graufilzig,
oberseits – im Gegensatz zu vielen anderen Verbascum-Arten – jedoch fast kahl und
dadurch frisch-grün wirkend. Die grundständigen Laubblätter sind meist langgestielt, am
Grund herzförmig und ungleichmässig gekerbt, die mittleren Stängelblätter sind einfach
gekerbt und länglich eiförmig. Im verlängerten, drüsenlosen Blütenstand sitzen in ähnlich
angeordneten Knäueln die Blüten. Der Blütenstand ist ährenförmig und unverzweigt,
höchstens am Grund können einige wenige seitliche Trauben entspringen. Die längsten
Blütenstiele sind jeweils doppelt so lang wie der Kelch. Die zwittrigen Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. Die gelbe, am Grund oft rot gefleckte Blütenkrone ist aussen dicht behaart und hat einen Durchmesser von manchmal über 2 cm. Die Staubfäden sind purpurviolett wollig behaart.
Blütezeit: Mai bis Oktober
Ökologie
Die Schwarze Königskerze ist eine Halbrosettenpflanze mit Wurzelrübe. Blütenökologisch handelt es sich um homogame „Pollen-Scheibenblumen“. Die Nektarabsonderung ist gering und vermutlich ökologisch ohne Bedeutung.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wegränder, trockene, sonnige Stellen / kollin-montan(-subalpin) / CH.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: TG
(Diese Aufnahme entstand im Robenhuserriet)
Blackstonia perfoliata
Durchwachsenblättriger Bitterling
Familie: Enziangewächse
(Gentianaceae)
Gattung: Königskerzen (Verbascum)
Art: Durchwachsenblättriger Bitterling
Synonyme:
Durchwachsener Bitterling
Beschreibung
Siehe Enzian-Steckbriefe
Blütezeit: Mai bis September
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Riedwiesen, Halbtrockenrasen, lehmige Kiesgruben / kollin(-montan) /
ME, JN, VS, VD, GE, südl. TI.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz verletzlich.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ZH
vollständig geschützt: GE, SH, VD, BL, TI
(Diese Aufnahme entstand im Bruni (Pfungen))
Nasturtium officinale
Echte Brunnenkresse
Familie: Kreuzblütler
(Brassicaceae)
Gattung: Brunnenkressen
(Nasturcium)
Art: Echte Brunnenkresse
Synonyme:
Brunnenkresse
Beschreibung
Diese wintergrüne, ausdauernde krautige Pflanze ist eine Sumpf- bzw. Wasserpflanze. Sie
hat hohle, runde Stängel, die zwischen 15 und 80, teils 90 cm lang sind und im Wasser
liegen. Die Triebe sind kahl. Die rundlichen Wurzelblättchen treiben am unteren Ende.
Die kleinen, grasgrünen, unpaarig gefiederten Laubblätter bestehen meist aus zwei bis
vier (selten ein oder fünf) Fiederpaaren. An den Nodien treiben Adventivwurzeln aus.
Dann entstehen vielblütige, lockere traubige Blütenstände. Die zwittrigen Blüten sind
vierzählig. Die Blütenblätter sind länger als der Blütenkelch. Die weissen Kronblätter sind
3 bis 4 mm lang. Sie hat sechs gelbe Staubbeutel. Nach der Blüte färbt sich der Trieb oft
lila. Die Schoten sind 8 bis 20 mm lang und 2 bis 3 mm breit und enthalten deutlich sichtbar bis zu 60 Samen in zwei Reihen. Die Schote ist damit etwa gleich lang oder länger als der Fruchtstiel. Die Samen sind auf der Oberfläche wabenartig in etwa 25 Felder unterteilt. Die Tausendkornmasse beträgt 2,8 Gramm. Die Früchte reifen von September bis Oktober
Blütezeit: Mai bis Juli
Ökologie
Die Blüten der Echten Brunnenkresse sind „Nektar führende Scheibenblumen“. Der Nektar, der am Grunde der ausgesackten Kelchblätter abgesondert wird, kann nur von Faltern und Bienen erreicht werden. Bei schlechtem Wetter findet spontane Selbstbestäubung in den geschlossenen Blüten statt.Die Schoten sind Windstreuer. Die Samen können als Wasserhafter im Gefieder von Wasservögeln verschleppt werden.Die Echte Brunnenkresse ist eine Langtagpflanze. Unter 7 °C kommt das Wachstum der Pflanze zum Stillstand.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Gräben, Bäche / kollin-montan(-subalpin) / CH.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: -----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand oberhalb Tössrain (Wülflingen))
Fagopyrum esculentum
Echter Buchweizen
Familie: Knöterichgewächse
(Polygonaceae)
Gattung: Buchweizen (Fagopyrum)
Art: Echter Buchweizen
Synonyme:
Gemeiner Buchweizen
Beschreibung
Der Echte Buchweizen ist eine einjährige krautige Pflanze, die als Wildpflanze Wuchshöhen
von 20 bis 60 Zentimetern erreicht, unter günstigen Bedingungen (Ackeranbau) auch bis
zu 1.2 m. Der aufrechte Stängel ist wenig verzweigt und bei der Fruchtreife meistens rot
überlaufen. Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die unteren Laubblätter sind
deutlich gestielt, die oberen sitzen fast dem Stängel an. Typisch für die Knöterichgewächse
ist die kurze, tütenartige Hülle (Ochrea), die an der Ansatzstelle des Blattstiels den Stängel
umhüllt. Die Blattspreite ist dreieckig spiessförmig, herz- bis pfeilförmig, mit einer Länge
bis zu 8 cm meistens etwas länger oder gleich lang als breit und stets zugespitzt. In den
Blätterachseln entspringen die Blütenstandsschäfte, über denen die kurzen, traubigen bis
schirmrispigen Blütenstände stehen. Die zwittrigen Blüten sind nur etwa 3 mm lang. Die
Blütenhülle besteht aus meist fünf, selten auch nur vier 3 bis 4 mm langen, weissen, rosafarbenen bis rötlichen Blütenhüllblättern. Als Frucht wird pro Blüte ein dreikantiges Nüsschen gebildet. Die Nüsschen sind 4 bis 6 mm lang und etwa 3 mm dick mit ganzrandigen, scharfen, ungezähnten Kanten und glatten Flächen. Die Frucht ist ungeflügelt und besitzt eine derbe Schale, die etwa 30 % des Gewichts ausmacht und vor der Nutzung als Nahrungsmittel entfernt werden muss. Die Tausendkornmasse beträgt bei Feldanbau etwa 16 g
Blütezeit: Mai bis Juli
Ökologie
Diese Art ist ein Therophyt
Nutzung:
Blüten und grüne Pflanzenteile des Buchweizens enthalten Rutoside, die bei Venenleiden medizinische Verwendung finden. Buchweizen ist, wie andere Samen, ein Nahrungsmittel mit viel Eiweiss und Stärke. Da Buchweizen glutenfrei ist, kann er als Diätnahrung bei Zöliakie (Sprue, glutensensitive Enteropathie) verwendet werden. In Versuchen mit diabetischen Ratten hat sich Buchweizen als wirksames Mittel zur Senkung eines erhöhten Blutzuckerspiegels erwiesen.
Leicht problematisch kann der rote Farbstoff aus der Fruchtschale, das Fagopyrin, sein. Sofern man ihn isst, kann die Haut empfindlicher gegen Sonnenlicht werden. Bei geschältem Buchweizen ist dies jedoch nicht mehr der Fall.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Äcker, Wegränder, aus Kultur verwildert / kollin-montan / CH.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. Diese Kultivierte Pflanze ist vor dem Jahr 1500 in der Schweiz aufgetreten.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: -----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand im Niderfeld (Wülflingen/Hardau))
Vicia sativa
Futterwicke
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Wicken (Vicia)
Art: Futterwicke
Synonyme:
Saat-Wicke
Gewöhnliche Futterwicke
Beschreibung
Die Futterwicke ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 80 cm
erreicht. Die Laubblätter bilden stets eine geteilte Ranke aus und sind zwei- bis achtpaarig
gefiedert. Ihre einzeln oder zu zweit in den Blattachseln stehenden und kurz gestielten
Blüten sind zygomorph und 16 bis 26 mm lang. Die Kelchzähne sind gleich lang wie oder
länger als die Kelchröhre (im Gegensatz zur Schmalblättrigen Wicke). Die Kronblätter sind
purpurn bis violett gefärbt. Die Fahne ist kahl. Die reifen Hülsenfrüchte sind aufrecht und
braun gefärbt.
Blütezeit: März bis April und August bis Oktober
Ökologie
Selbstbestäubung ist sehr häufig, der Anteil der Fremdbestäubung liegt bei maximal 10 %. Bestäubt wird sie von Insekten wie Bienen und zahlreichen Faltern. Ihre Samen breiten sich von alleine aus (Autochorie).
gegen Sonnenlicht werden. Bei geschältem Buchweizen ist dies jedoch nicht mehr der Fall.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt mässig feuchte, neutrale bis basische, mässig nährstoffarme bis mässig nährstoffreiche Böden.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: -----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand bei Glattfelden (nahe Riverside))
Solidago virgaurea
Echte Goldrute
Familie: Korbblütler
(Asteraceae)
Gattung: Goldruten (Solidago)
Art: Echte Goldrute
Synonyme:
Gewöhnliche Goldrute
Gemeine Goldrute
Beschreibung
Bei der Gewöhnlichen Goldrute handelt sich um ausdauernde krautige Pflanzen, die
Wuchshöhen von 10 bis 100 cm, meist jedoch etwa um die 40 cm erreichen. Die Stängel
sind meist unverzweigt, zumindest im unteren Bereich. Die wechselständigen Laubblätter
sind im unteren Teil des Stängels gestielt und eiförmig und gehen nach oben in schmäler
lanzettliche, sitzende Blätter über. Der Blattrand ist meist unregelmässig gezähnt, nur selten
fast ganzrandig. Die körbchenförmigen Teilblütenstände stehen in endständigen,
allseitswendigen, schwach verzweigten rispigen bzw. zusammengesetzten traubigen
Blütenständen zusammen. Die Blütenstände sind deutlich lockerer als bei den anderen
europäischen Goldruten-Arten. Die Blütenkörbchen sind mit 6 bis 10 mm Länge auch
deutlich grösser. Die sechs bis zwölf rein gelben Zungenblüten sind viel länger als die Körbchenhülle und stehen seitlich ab, sodass die Körbchen einen Durchmesser von 10 bis 15 mm haben.
Blütezeit: Juli bis Oktober
Ökologie
Bei der Gewöhnlichen Goldrute handelt es sich um einen Hemikryptophyten. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge oder durch Selbstbestäubung. Die Ausbreitung der Diasporen, es sind Achänen, erfolgt durch den Wind, durch Ameisen oder durch Klettausbreitung. Die Gewöhnliche Goldrute wird von den Rostpilzen Puccinia virgae-aureae und Uromyces sommerfeltii mit Telien befallen.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt eher trockene, nährstoffärmere Standorte wie in lichten Laubwäldern, an trockenen Wald-, Gebüsch- oder Wegrändern und in Magerrasen. An solchen Standorten ist sie in der Schweiz weit verbreitet.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: -----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand am Multberg (Pfungen))
Primula veris
Echte Schlüsselblume
Familie: Primelgewächse
(Primulaceae)
Gattung: Primeln (Primula)
Art: Echte Schlüsselblume
Synonyme:
Frühlings-Schlüsselblume
Primel
Beschreibung
Die Echte Schlüsselblume wird 10-30 cm hoch. Blätter in grundständiger Rosette,
eiförmig, Spreite plötzlich in den allmählich schmaler geflügelten Stiel zusammengezogen,
behaart, runzelig. Bis 20 Blüten in einseitiger Dolde, Krone goldgelb, gegen den Schlund
oft orange, Saum schüssel- bis trichterförmig, mit wenig ausgerandeten Zipfeln, oft
wohlriechend. Kelch aufgeblasen, kantig. Frucht 5-10 mm lang, kürzer als der Kelch.
Blütezeit: April bis Mai
Ökologie
Die Echte Schlüsselblume ist eine Rosettenpflanze mit zwiebelförmigen Erneuerungsknospen. Das kräftige Speicher-Rhizom steht ziemlich senkrecht und verzweigt sich evtl. schon im 2. Jahr. Blütenökologisch stellen die Blüten Stieltellerblumen dar. Bei den Blüten der Primula veris liegt Heterostylie vor. Sie bildet unterschiedliche Blütentypen mit zwei unterschiedlichen Griffellängen und Staubblattpositionen aus. Der eine Blütentyp besitzt einen langen Griffel und tief in der Kronröhre sitzende Staubblätter. Die köpfige Narbe befindet sich am Kronröhreneingang. Der andere Blütentyp besitzt einen kurzen Griffel, die Staubblätter sind hier wesentlich höher gelegen und enden am Kronröhreneingang. Die Heterostylie dient dazu, Nachbarbestäubung – genetisch gleichwertig mit Selbstbestäubung – zu vermeiden und damit Fremdbestäubung zu unterstützen. Die Bestäubung erfolgt durch langrüsselige Insekten wie Hummeln oder Falter. Die Blütenkrone ist durch Flavonoide gelb gefärbt mit orangefarbenen, duftenden Saftmalen. Die Pollenkörner sind sehr klein. Die Samen besitzen winzige Bläschen und werden über den Wind ausgebreitet. Zum Keimen benötigen die Samen Kälte und Licht.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trockene Wiesen, meist auf Kalk
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: OW
vollständig geschützt: TG
(Diese Aufnahme entstand am Berenberg (Wülflingen/Stöcklirüti))
Veronica officinalis
Echter Ehrenpreis
Familie: Wegerichgewächse
(Plantaginaceae)
Gattung: Ehrenpreis (Veronica)
Art: Echter Ehrenpreis
Synonyme:
Wald-Ehrenpreis
Beschreibung
Der Echte Ehrenpreis ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10
bis 20 cm erreicht. Der niederliegende bis aufsteigende Stängel ist graugrün, weich
behaart, oben drüsig und wurzelt manchmal. Er bildet vegetativ oft kleine Teppiche.
Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und
Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist mit einer Länge von 2 bis 6 mm relativ kurz.
Die einfache Blattspreite ist breit-lanzettlich bis eiförmig und am Rand fein gesägt.
Sie bilden dichtblütige, gestielte traubige Blütenstände. Die zwittrigen Blüten haben
einen Durchmesser von 6 bis 7 mm und eine doppelte Blütenhülle. Die Kronblätter
sind hellblau, blasslila oder weisslich.
Der Fruchtstiel ist kürzer als die Kapselfrucht. Die Kapselfrucht ist dreieckig und abgeflacht.
Blütezeit: Mai bis Juli
Ökologie
Der Wald-Ehrenpreis ist eine bis 50 cm tief wurzelnde Kriechpflanze. Er ist sommerwärmeliebend, nässescheu und düngerfeindlich. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Insekten oder Selbstbestäubung.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wälder, Wald Kahlschläge, Weiden / kollin-subalpin / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand im Tobel (Neuburg-Richtung Sonnenbühl))
Fumaria officinalis
Echter Erdrauch
Familie: Hahnenfussgewächse
(Papaveraceae)
Gattung: Erdrauch (Fumaria)
Art: Echter Erdrauch
Synonyme:
Gewöhnlicher Erdrauch
Erdrauch
Beschreibung
Beim Echten Erdrauch handelt es sich um eine einjährige krautige Pflanze. Die aufrechten
bis aufsteigenden, jedoch nicht kriechenden oder kletternden Stängel erreichen Längen von
10 bis 50 cm. Die Laubblätter sind fiedrig zusammengesetzt mit stumpf lanzettlichen
Fiedern, die schmaler als bei den meisten anderen Erdraucharten sind. Wie der Stängel
sind auch die Blätter kahl und bläulich-grün. Dadurch wirkt ein Bestand von weitem
„rauchähnlich“ (Gattungsname!). Der einschliesslich des Blütenstandsschaftes 3 bis 7 cm
lange, traubige Blütenstand enthält 20 bis 40 Blüten. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph.
Die zwei Kelchblätter sind 1.5 bis 3.5 mm lang und 1 bis 1.5 mm breit, aber fallen leicht ab. Vier Kronblätter bilden die Krone, die rosa- bis purpurfarben, an der Spitze oft dunkelrot bis schwarz gekrönt und in der Regel 8 bis 9 mm lang ist. Der Sporn weist eine Länge von etwa 2.5 mm auf. Der Fruchtstiel ist aufrecht. Die einsamigen Nussfrüchte sind 2, selten bis 3 zu mm lang.
Blütezeit: Mai bis November
Ökologie
Beim Echten Erdrauch liegt Thigmonastie vor. Das heisst die Blattstiele sind bei Berührung reizbar; dadurch können sie sich auf eine Unterlage stützen oder diese sogar umwinden. Ein Wachsüberzug über Teile der Pflanze wirkt wasserabstossend. Wasserüberschüsse werden aber auch durch nächtliche Wasserabgabe d. h. durch Guttation abgeführt. Der Echte Erdrauch wurzelt 20–60 cm tief. Die Bestäubung erfolgt in der Regel durch Insekten, aber auch eine Selbstbestäubung ist möglich. Die Nussfrüchte unterliegen zunächst der Schwerkraftausbreitung und können dann als Regenschwemmlinge weiter fortgetragen werden. Die Samen werden durch Ameisen verbreitet (Myrmechorie). Entsprechend den ökologischen Zeigerwerten nach Ellenberg weist die Halbschattenpflanze auf warmgemässigtes Seeklima und gleichmässig leicht feuchte Gebiete hin. Ausserdem lässt sie auf schwach saure, stickstoffreiche Böden schliessen. Es handelt sich beim Gewöhnlichen Erdrauch in Mitteleuropa um einen Kulturbegleiter seit der jüngeren Steinzeit (Archäophyt).
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Äcker, Ödland, Schuttplätze / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand nach Wülflingen Richtung Neftenbach)
Melilotus officinalis
Echter Honigklee
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Steinklee (Melilotus)
Art: Echter Steinklee
Synonyme:
Gelber Steinklee
Gewöhnlicher Steinklee
Steinklee oder
Honigklee
Beschreibung
Der Echte Steinklee ist eine zweijährige bis mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen
von 30 bis 100 (bis 200) cm erreicht. Die aufrechten und verzweigten Stängel sind
überwiegend kahl und nur im oberen Bereich schwach behaart sind. Die wechselständig
angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die unpaarig
gefiederte Blattspreite besitzt drei gestielte Fiederblättchen, von denen das mittlere
deutlich länger gestielt ist als die beiden seitlichen. Auf den Fiederblättchen sind 6 bis
14 Paare Seitennerven vorhanden. Die Blattzähne sind stumpf bis spitz, aber unregelmässig und reichen fast bis zum Grund des Blättchens. Die Nebenblätter sind bei einer Länge von 7 bis 8 mm lanzettlich und meist ganzrandig. Die traubigen Blütenstände sind 4 bis 10 cm lang enthält 30 bis 70 Blüten. Die Blütenstiele sind mit einer Länge von 2 bis 3 mm etwa so lang wie der Kelch. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist glockig. Die fünf Kronblätter sind gelb. Die 5 bis 7 mm lange Blütenkrone besitzt die typische Form der Schmetterlingsblüte. Die Flügel sind länger als das Schiffchen und an der ihrer Basis mit dem Schiffchen verwachsen. Das einzige Fruchtblatt ist kahl. Die kahlen Früchte (Übergangsformen zwischen Hülsenfrucht und Nussfrucht) sind ein- (bis zwei-)samig, sie springen nicht oder nur unvollkommen auf und sind nur 3 bis 5 mm lang. Die Früchte sind querrunzelig und im reifen Zustand braun.
Blütezeit: Juni bis Oktober
Ökologie
Der Echte Steinklee ist ein Hemikryptophyt. Die schief aufsteigende Pfahlwurzel reicht bis zu 90 cm tief. Er hat Wurzelknöllchen mit stickstofffixierenden Bakterien. Die Pflanze ist ein Rohbodenpionier. Seine Fiederblätter haben Blattgelenke und legen sich nachts zusammen (Nyktinastie). Blütenökologisch handelt es sich um „Nektar führende Schmetterlingsblumen mit Klappmechanismus“. Die Kronblätter sind durch Carotinoide gelb gefärbt. Die Blüten sind sehr nektarreich und duften nach Honig. Der Gelbe Steinklee ist ein Nektar- und Pollenspender von besonderem Wert. Wegen der nur 2 mm langen Kronröhre ist der Nektar auch kurzrüsseligen Insekten zugänglich. Bestäuber sind Bienen und Schwebfliegen. Die Früchte werden durch den Wind und möglicherweise auch durch den Menschen ausgebreitet.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wegränder, Ödland, Kiesgruben, Alluvionen / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand nach Schloss Wart (Talguet/Neftenbach))
Sorbus aria
Echter Mehlbeerbaum
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Mehlbeeren (Sorbus)
Art: Echte Mehlbeere
Synonyme:
Gewöhnliche Mehlbeere
Beschreibung
Der Echte Mehlbeerbaum wird bis 15 m hoher Baum oder Strauch. Die Blätter sind
ungeteilt, oval, und 8-14 cm lang, doppelt gezähnt oder klein gelappt, unterseits dicht
weissfilzig. Zähne 1. Ordnung in der Blattmitte nicht grösser als in der oberen Hälfte. Blüten
weiss, in doldigen Blütenständen. Früchte kugelig bis eiförmig, orange bis rot, 8-15 mm lang.
Blütezeit: Mai
Ökologie
Diese konkurrenzschwache Art tritt nie in reinen Beständen auf, sondern immer nur
eingesprengt als Mischbaumart. Die Wurzeln besitzen ektotrophe Mykorrhiza. Blütenökologisch handelt es sich um vorweibliche, nektarführende Scheibenblumen. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Echte Mehlbeere ist als Bienenweide von Bedeutung. Die Fortpflanzung erfolgt sexuell und apomiktisch. Die Fruchtreife dauert von September bis Oktober; die Früchte sind Wintersteher.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wälder in warmen Lagen, felsige Orte / kollin-subalpin / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand am Hulmen (Winterthur/Eidberg)
Barbarea vulgaris
Echtes Barbarakraut
Familie: Kreuzblütler
(Brassicaceae)
Gattung: Barbarakräuter
(Barbarea)
Art: Echtes Barbarakraut
Synonyme:
Winterkresse,
Gewöhnliche Winterkresse,
Gemeines Barbarakraut
Beschreibung
Erscheinungsbild: Die zweijährige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 30 bis 90 cm.
Sie bildet im ersten Jahr ihre Blätter und im Frühjahr darauf erscheinen die gelben
Blüten.
Blätter: Die Grundblätter sind leierförmig: Sie besitzen mehrere Paare von
Seitenlappen und einen rundlichen, am Grunde oft herzförmigen Endlappen.
Blüte: Es werden reichblütige traubige Blütenstände entwickelt. Die zwittrigen,
radiärsymmetrischen Blüten sind vierzählig und haben einen Durchmesser 7 bis
9 mm. Die vier Kronblätter sind goldgelb.
Früchte/Samen: Die Schotenfrüchte werden 15 bis 25 mm lang und stehen aufrecht
vom Stängel ab, auf dünnen, 4 bis 6 mm langen Stielchen mit einem 2 bis 3 mm
langen Fruchtgriffel. Fruchtreife ist von Mai bis Juli.
Blütezeit: Mai bis Juli
Ökologie
Das Gemeine Barbarakraut ist ein monokarper Hemikryptophyt, Therophyt.
Sammelgut/essbare Teile: Blätter, Blüten, Blütenknospen, Samen, Wurzel
Inhaltsstoffe: Das Gewöhnliche Barbarakraut (Winterkresse) enthält viele Vitamine (besonders Vitamin-C) sowie Glucosinolate, Flavonoide und Saponine in unterschiedlichen Profilen.
Nötige Ver-/Bearbeitung: kann roh verwendet werden (Rohkost-Tauglich)
Heilwirkung & medizinische Nutzung:
In der Naturheilkunde findet das Kraut aufgrund des hohen Vitamin-C-Gehalts Anwendung. Es kann als Tee aufgebrüht werden, um die Abwehrkräfte zu stärken und Erkältungen vorzubeugen. Die enthaltenen Bitterstoffe regen Appetit, Stoffwechsel und Verdauung an. Die Wirkungen sind nicht wissenschaftlich bestätigt.
Essbarkeit & Verwendung in der Küche:
Wurzeln: Quer zur Faser geschnittene Wurzeln können (im Frühjahr) zerrieben als scharfes Würzmus verwendet werden.
Blätter und Triebspitzen: Die Blätter stehen von April bis in den Winter! zur Verfügung. Sie dienen als Beigabe zu verschiedenen Salaten und Spinatgerichten, in Bratlingen, zu Kräuterkartoffeln oder Kräutertopfen (Quark). Getrocknet können sie auch als Würzbeigabe für Wildkräutersalz genutzt werden. Da die Blätter doch sehr streng schmecken lohnt es sich vor der Verwendung ihre Strenge durch Blanchieren zu mildern.
Blütenstängel: Keine Verwendung
Blüten: Blütenknospen und frisch aufgeblühte Blüten (etwa von April bis Juni, samt den da noch zarten Stängel) können wie Broccoligemüse zubereitet werden oder anderen Gemüsegerichten beigegeben werden.
Samen: Aus den Samen (etwa von Juli bis in den Herbst) lässt sich durch Pressung (Ölmühle) ein Würzöl gewinnen. Ist keine Ölmühle zur Hand, kann man die Samen schroten, den Schrot in heisses Wasser einlegen und das aufschwimmende Öl abschöpfen.
Geschmack: erinnert an den scharf-würzigen Geschmack von Kresse oder Brunnenkresse.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Feuchte Orte, Wegränder, Kiesgruben / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand beim Bach Hindertöss, 856müM- im Tösstal)
Hyacinthoides
Hasenglöckchen
Familie: Spargelgewächse
(Asparagaceae)
Gattung: Hasenglöckchen
Art: Hasenglöckchen
Synonyme:
Keine
Beschreibung
Hyacinthoides-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten bilden eiförmige
Zwiebeln als Überdauerungsorgane aus. Je Zwiebel werden nur wenige grundständige
Laubblätter gebildet; sie sind einfach und parallelnervig. Auf einem Blütenstandsstängel
stehen in einem endständigen, traubige Blütenstand viele Blüten zusammen mit zwei
Tragblättern je Blüte. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die sechs gleichgeformten
Blütenhüllblätter sind nur kurz an ihrer Basis röhrig verwachsen. Sie sind 1.5 bis 2 cm lang
und weiss über rosa bis blau. Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden. Die
drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen mit ein bis zehn
Samenanlagen je Fruchtknotenkammer. Es sind Septalnektarien vorhanden. Der einfache Griffel endet in einer geschwollenen Narbe. Die dreilappige und dreikammerige Kapselfrucht enthält 3 bis 30 schwarze, mehr oder weniger kugelige, ungeflügelte Samen.
Blütezeit: April bis Mai
Ökologie
Diese Art ist ein Geophyt.
Vorkommen:
Diese Art wurde kultiviert, gelegentlich in Gebüschen verwildert und z.T. eingebürgert / kollin-montan / CH
Mein Fundort ist in einer Waldlichtung oberhalb Eglisgrund. Ob diese Pflanzen angesäht wurden, entzieht sich meiner Kenntnisse – nichts desto trotz sind es wunderschöne Exemplare
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand oberhalb Eglisgrund in einer Waldlichtung (siehe unter Vorkommen))
Hypericum perforatum
Echtes Johanniskraut
Familie: Johanniskrautgewächse
(Hypericaceae)
Gattung: Johanniskräuter
(Hypericum)
Art: Echtes Johanniskraut
Synonyme:
Gewöhnliches Johanniskraut,
Durchlöchertes Johanniskraut,
Tüpfel-Johanniskraut,
Tüpfel-Hartheu
Beschreibung
Das Echte Johanniskraut wird 30-100 cm hoch. Die Stängel meist mehrere, reich verzweigt,
mit 2 Längskanten. Blätter länglich-oval bis lineal, 1-2(-4) cm lang, ganzrandig, dicht und
fein durchscheinend punktiert, Der Rand ist oft nach unten gebogen. Die Blüten sind gelb,
in vielblütigen Rispen. Die Kelchblätter sind schmal-lanzettlich, 4-5 mm lang, fein zugespitzt,
ganzrandig, schwarze Drüsen fehlend oder nur vereinzelt. Die Kronblätter sind 3-4mal so lang wie der Kelch, einseitig gezähnt.
Blütezeit: Juni bis September
Ökologie
Beim Echten Johanniskraut handelt es sich um eine sommergrüne Schaftpflanze (überwinternde Pflanze ohne Rosette) und Hemikryptophyten. Es wurzelt bis 50 cm tief. Blütenökologisch handelt es sich um eine homogene „Pollen-Scheibenblumen“. Fremdbestäubung erfolgt durch Pollen suchende Insekten. Besucher sind besonders Bombus-Arten und Bienen- und Schwebfliegen-Arten. Selbstbestäubung ist durch die räumliche Trennung von Griffelästen und Staubbeutelbündeln erschwert, ist aber beim Schliessen der Blüten möglich, wenn die schrumpfenden Kronblätter die Blüte wieder einhüllen. Am Abend und beim Abblühen rollen sich die Blütenblätter an den Seiten in der Längsachse ein.
Die kleinen Samen der bei Trockenheit geöffneten Kapselfrüchte werden von Tieren verschleppt (Zoochorie) oder durch den Wind verbreitet (Ballonflieger). Vegetative Vermehrung erfolgt durch Wurzelkriechsprosse.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trockenwiesen, Waldränder, Waldlichtungen / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand oberhalb Embrach bei Moselwisen)
Galium verum
Echtes Labkraut
Familie: Rötegewächse
(Rubiaceae)
Gattung: Labkräuter
(Galium)
Art: Echtes Labkraut
Synonyme:
Gelbes Waldstroh,
Liebfrauenbettstroh,
Liebkraut,
Gliedkraut,
Gelb-Labkraut
Beschreibung
Das Echte Labkraut wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von
meist 20 bis 70 cm, selten bis zu 1 m. Es werden unter- und oberirdische Ausläufer gebildet.
Die aufrechten oder aufsteigenden bis niederliegenden, rundlichen Stängel sind abstehend kurz behaart und besitzen oben vier erhabene Leisten. Die Laubblätter sind zu sechst bis zwölft im Quirl angeordnet. Die Blattspreiten sind bei einer Länge von 15 bis 25 mm sowie einer Breite von etwa 1 mm schmal linealisch, nadelförmig, gefurcht, am Rand zurückgerollt und einnervig oder undeutlich nervig sowie unterseits weichhaarig. Die Blüten sind rispigen Blütenständen angeordnet. Die relativ kleinen Blüten riechen intensiv nach Honig. Die gold- bis zitronengelbe Krone ist radförmig; die Kronzipfel sind kurz bespitzt, nicht grannenspitzig. Die Frucht ist glatt.
Blütezeit: Mai bis September
Ökologie
Das Echte Labkraut ist ein Hemikryptophyt (Schaftpflanze). Es ist durch rückwärts gerichtete Äste auch ein Spreizklimmer. Die nadelförmigen Blätter sind als eine Trockenheitsanpassung zu verstehen; beim Trocknen werden sie meist schwarz. Es liegt eine Bienenfutterpflanze vor. Die Blüten sind selbststeril, jedoch ist Nachbarbestäubung möglich.
Die glatten, schwarzen Früchte werden von Ameisen ausgebreitet; es findet aber auch Verdauungsverbreitung statt. Fruchtreife ist von August bis Oktober. Das Echte Labkraut ist die Futterpflanze der Raupen beispielsweise des Kleinen Weinschwärmers, einer dämmerungs- und nachtaktiven Art aus der Familie der Schwärmer, sowie des Taubenschwänzchens.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt kalkhaltige, nährstoffarme, trockene oder wechselfeuchte Lehm- oder Lössböden. Vorwiegend Magerrasen und -weiden, Wiesen, Halbtrockenrasen, warme Saumbereiche von Gebüschen und Wegraine, aber auch Moorwiesen. Seine Standorte sind sonnig-warm und häufig südlich exponiert; es geht aber auch in Flachmoore
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand am Multberg (Pfungen))
Linaria vulgaris
Echtes Leinkraut
Familie: Wegerichgewächse
(Plantaginaceae)
Gattung: Leinkräuter
(Linaria)
Art: Echtes Leinkraut
Synonyme:
Gemeines Leinkraut,
Gewöhnliches Leinkraut,
Kleines Löwenmaul,
Frauenflachs
Beschreibung
Das Echte Leinkraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von
20 bis 40, selten bis zu 80 cm. Die im Querschnitt runden, aufrechten, unverzweigten
oder am Grunde oder im Blütenstandsbereich etwas verzweigten Stängel sind kahl oder
oben schwach drüsig behaart. Die ungestielten, kahlen, dünnen Laubblätter sind bei einer
Länge von 2 bis 5 cm sowie einer Breite von 1.0 bis 1.5 mm linealisch-lanzettlich und ein-
bis dreinervig. 5 bis 30 Blüten stehen in einem zuweilen einseitswendigen, traubigen
Blütenstand zusammen. Der Blütenstiel ist mit einer Länge von 2 bis 8 mm etwa so lang
wie der Blütenkelch und oft drüsig behaart. Die zwittrigen Blüten sind bei einer Länge von 19 bis 33 mm zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist 3 bis 6 mm lang. Die Blütenkrone besitzt einen 10 bis 30 mm langen, geraden bis schwach gebogenen Sporn. Die Blütenkrone ist gelb, hell-schwefelgelb, mit kräftig gelbem Unterlippenwulst und einem orangegelben Fleck auf der Unterlippe. Die Kapselfrüchte sind bei einer Länge von 5 bis 11 mm sowie einem Durchmesser von 5 bis 7 mm eiförmig-kugelig. Die Fruchtreife erfolgt zwischen Juli und September. Die 2 bis 3 mm langen Samen sind breit geflügelt.
Blütezeit: Mai bis Oktober
Ökologie
Das Echte Leinkraut ist ein bis zu 1 m tief wurzelnder Wurzelknospen-Geophyt oder ein Hemikryptophyt. Vegetative Vermehrung erfolgt durch Ausläufer und Wurzelsprosse. Blütenökologisch handelt es sich um „Echte Maskenblumen“. Die Blüten sind reich an Flavonen und dadurch gelb. Die Unterlippe ist durch ein federndes Gelenk an die Oberlippe gepresst und so nur von Hummeln und grösseren Wildbienen zu öffnen. Man nennt die Blüte deshalb eine „Kraftblume“. Die Haarwülste der Unterlippe sind eine Abdichtung und Führungslinie zum Nektar, der sich in dem 10 bis 13 mm langen Kronblattsporn befindet. Die Blüten sind homogam aber selbststeril. Bestäuber sind besonders Hummeln und andere langrüsselige Bienen, auch Falter gelangen mit Hilfe ihres schmalen Rüssels an den Nektar. Erdhummeln begehen „Blüteneinbruch“ durch Aufbeissen des Sporns. Die Früchte sind als Porenkapseln Wind- und Tierstreuer. Die flachen, hautrandigen Samen breiten sich als Segelflieger und Wasserhafter aus, aber auch Ameisenausbreitung findet statt. Es erfolgt eine reiche Samenproduktion von bis zu 32.000 Samen pro Pflanze.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wegränder, Bahndämme, Schuttplätze / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand unterhalb Neuburg)
Filipendula ulmaria
Echtes Mädesüss
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Mädesüss
(Filipendula)
Art: Echtes Mädesüss
Synonyme:
Rüsterstaude,
Bacholde,
Moor-Geissbart,
Wiesenkönigin
Beschreibung
Das Echte Mädesüss ist eine ausdauernde krautige Pflanze und
erreicht Wuchshöhen von 50-150, bisweilen 200 cm. Die Stängel
sind rötlich überlaufen und verzweigen sich erst im oberen Teil.
Die Laubblätter sind dunkelgrün gefiedert und stark geadert sowie an der Unterseite weiss beflaumt. Die Fiederblättchen der Laubblätter erinnern an die Blätter der Ulmen, worauf auch die wissenschaftliche Bezeichnung ulmaria hindeutet. Die Laubblätter besitzen die höchste bekannte Spaltöffnungsdichte von 1300 je Quadratmillimeter. Auffällig sind die trichterrispigen Blütenstände des Echten Mädesüss, die viele Einzelblüten enthalten und schubweise aufblühen. Die Blüten verströmen insbesondere abends einen intensiven, honig- bis mandelartigen Geruch. Es kommen Pflanzenexemplare mit männlichen und mit zwittrigen Blüten vor. Die relativ kleinen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind selten länger als 1 mm. Die fünf creme- bis gelblich-weissen Kronblätter besitzen eine Länge von bis zu 5 mm. Die zahlreichen Staubblätter bestehen aus weissen Staubfäden sowie gelben Staubbeuteln. Die sechs bis zehn freien Fruchtblätter sind eiförmig und grün. Die weissen Griffel enden jeweils in rundlichen, gelben Narben.
Blütezeit: Juni bis August
Ökologie
Das Echte Mädesüß ist ein Hemikryptophyt und eine Schaftpflanze. Blütenökologisch handelt es sich um „Pollenscheibenblumen“, die intensiv mandel- bis honigartig duften; beim Zerreiben riechen sie jedoch nach Salicylsäure. Durch Aufrichten geben die reifen Staubblätter allmählich die Narben frei. Mit ihrem reichlichen Pollenangebot und dem süssen Blütenduft lockt das Echte Mädesüss vor allem Bienen, pollenfressende Fliegen und Schwebfliegen an. Zu den bestäubenden Insekten gehören aber auch Käfer.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Feuchte Wiesen, Gräben, Bachläufe / kollin-subalpin / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand oberhalb Tössrain (Wülflingen))
Calystegia sepium
Echte Zaunwinde
Familie: Windengewächse
(Convolvulaceae)
Gattung: Zaunwinden
(Calystegia)
Art: Echte Zaunwinde
Synonyme:
Glogga (Sargans),
Haagglocke (Aargau),
Rägaglogge (St. Gallen),
Regenblume (Bern, Luzern, Aargau)
Beschreibung
Die Echte Zaunwinde wächst als kletternde, sommergrüne,
ausdauernde krautige Pflanze. Es werden kriechende Rhizome als
Überdauerungsorgane gebildet. Sie besitzt grüne, windende
Sprossachsen. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist einfach. Es sind keine Nebenblätter vorhanden. Unterhalb der Blütenstiele befinden sich aussen zwei deutlich ausgeprägte, grüne Hochblätter. Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die weisse, trichterförmige Blütenkrone besitzt einen Durchmesser von 5 bis 7 cm. Der Fruchtknoten ist oberständig. Es werden Kapselfrüchte gebildet. Die eiförmigen Samen sind 4 bis 6 mm lang und 25 bis 30 mg schwer.
Blütezeit: Mai bis September
Ökologie
Die Echte Zaunwinde ist ein Hemikryptophyt und eine windende Kletterpflanze. Die Endabschnitte der Ausläufer bilden kurze Sprossknollen. Die vegetative Vermehrung erfolgt durch die weithin kriechenden Rhizome bzw. Bruchstücke davon, beispielsweise durch Wühlmäuse und Gartenarbeit. Sie wurzelt bis zu 70 Zentimeter tief. Die Zaunwinde gehört wegen ihrer weit kriechenden, unterirdischen Rhizome zu den Kriechpionierpflanzen. Die Spitzen der Sprossachsen führen kreisförmige Suchbewegungen (eine Umdrehung in 1 h 45 min) von oben gesehen, entgegen dem Uhrzeigersinn durch (Linkswinder), um sich an einer geeigneten Unterlage emporwinden zu können. Die Blüten sind auch nachts geöffnet, aber bei trübem Wetter geschlossen. Die Bestäubung erfolgt durch Nachtschmetterlinge (Schwärmer) und Schwebfliegen. Hauptbestäuber ist der Windenschwärmer (Herse convolvuli) mit seinem 8 cm langen Rüssel; er ist ein jährlich aus Südeuropa zu uns fliegender Wanderfalter. Auch Selbstbestäubung ist erfolgreich. Die Früchte sind bei Trockenheit mit Längsrissen aufspringende Kapselfrüchte, die von den Vorblättern eingehüllt sind. Sie werden meist vom Wind ausgeschüttelt oder bei Überschwemmung ausgespült; bei dieser Schwimmausbreitung kann die Schwimmdauer bis zu 33 Monate dauern. Fruchtreife ist von Juni bis September.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Hecken, Waldschläge, Gärten / kollin-montan / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand im Eigental (Oberembrach))
Erigeron annuus
Einjähriges Berufskraut
Familie: Korbblütler
(Asteraceae)
Gattung: Berufskräuter
(Erigeron)
Art: Einjähriges Berufskraut
Synonyme:
Weisses Berufkraut,
Feinstrahl,
Einjähriger Feinstrahl
Beschreibung
Das Einjährige Berufskraut wird 30-100(-150) cm hoch, oben meist verzweigt. Blätter
hellgrün, beidseits behaart, untere lanzettlich oder verkehrt-eiförmig bis rundlich, in den
Stiel verschmälert, meist entfernt grob und stumpf gezähnt, obere lanzettlich bis lineal,
sitzend oder kurz gestielt. Köpfe in einer doldigen Rispe, Durchmesser 1-2 cm.
Zungenblüten ausgebreitet, nur ca. 0.5 mm breit, weiss oder lila. Röhrenblüten gelb.
Früchte ca. 1 mm lang, mit weissem, ca. 2 mm langem Pappus.
Blütezeit: Juni bis Oktober
Ökologie
Mit seiner bis zu 1 m tief in den Boden eindringenden Wurzel gilt das Einjährige Berufkraut als Pionierpflanze. Es vermehrt sich weitgehend ungeschlechtlich, d. h. Samen werden auch ohne Befruchtung gebildet (Apomixis).
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wegränder, Schuttplätze, Ufer / kollin(-montan) / CH (Ursprünglich nordamerikanisch)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. Es ist ein (hartnäckiger) Neophyt nach der Entdeckung von Amerika in der Region aufgetreten (nach 1500)
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand bei Teufen)
Orobanche alsatica
Elsässische Sommerwurz
Familie: Sommerwurzgewächse
(Orobanchaceae)
Gattung: Sommerwurzen (Orobanche)
Art: Elsässische Sommerwurz
Synonyme:
Elsässer Sommerwurz
Beschreibung:
Siehe Steckbriefe der Seltenen
Blütezeit: Juni - Juli
Vorkommen:
Die Art bevorzugt wärmebegünstigte Saumgesellschaften und Halbtrockenrasen, mässig
trockene, basen- und kalkreiche, nährstoffarme Böden.
Gefährdung:
Diese Art ist sehr selten und stark gefährdet. Im Mittelland ist sie vom Aussterben
bedroht. Im KT. Zürich kommt sie an 4 Standorten am Rhein, Irchel und bei Winterthur vor.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: SH
(Meine Fotos wurden in der Nähe von Dättlikon aufgenommen.)
Fragaria vesca
Wald-Erdbeere
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Erdbeeren (Fragaria)
Art: Wald-Erdbeere
Synonyme:
Monatserdbeere,
Rotbeere
Beschreibung:
Die Wald-Erdbeere ist eine wintergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze. Sie erreicht
Wuchshöhen von meist 5 bis 25 cm und ist damit im Wuchs kleiner als die Gartenerdbeere.
Die Laubblätter stehen in einer grundständigen Rosette zusammen. Die Blüten erscheinen in
den Monaten April bis Juni, und im Laufe des Sommers reifen sie heran. Bei ausreichend
starkem Sonneneinfall tragen einzelne Pflanzen auch bis zum Winterfrost Blüten und
Früchte. Die Stängel tragen jeweils nur wenige Blüten. Die zwittrigen Blüten sind
radiärsymmetrisch und fünfzählig. Jeweils fünf kleine Aussenkelchblätter umgeben eine Blüte. Ein zweiter, alternierender Kreis wird von den eigentlichen Kelchblättern gebildet. Die Blüte hat fünf weisse Kronblätter. Es sind etwa 20 gelbe Staubblätter vorhanden. Die Fruchtblätter haben eine gelbgrüne Farbe. Die Blüten sind vorweiblich, womit eine Selbstbestäubung verhindert wird.
Blütezeit: April - Juni (Siehe Fusszeile!)
Ökologie:
Diese Art ist ein mehrjähriger Hemikryptophyt
Vorkommen:
Die Art bevorzugt Lichte Wälder, Waldränder, Hecken / kollin-subalpin / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiznicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand am Schnebelhorn (Tösstal) ca. 1175müM, am 11.November 2022.)
Fragaria moschata
Moschus-Erdbeere
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Erdbeeren (Fragaria)
Art: Moschus-Erdbeere
Synonyme:
Zimt-Erdbeere
Bisamerdbeere
Beschreibung:
Die essbare Moschus-Erdbeere ist eine wintergrüne ..............
siehe Steckbriefe der Seltenen
Blütezeit: Mai - Juni
Ökologie:
Diese Art ist ein mehrjähriger Hemikryptophyt
Vorkommen:
Die Art bevorzugt Waldränder und benötigt feuchte sowie geschützte Standorte, da sie besonders im späten Frühjahr starke Temperaturschwankungen, besonders Nachtfröste, nicht verträgt. Sie gedeiht auf nährstoffreichen Böden in
Auenwälder, Eichenmischwälder / kollin(-montan) / CH zerstreut
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz verletzlich. Im Kanton Zürich ist sie selten anzutreffen.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: GE
(Diese Aufnahme entstand in der Nähe von Eglisau)
Potentilla sterilis
Erdbeer-Fingerkraut
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Fingerkräuter (Potentilla)
Art: Erdbeer-Fingerkraut
Synonyme:
Keine
Beschreibung:
Das Erdbeer-Fingerkraut wächst als überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze.
Das Rhizom ist von den braunen Resten der alten Blattstiele bedeckt. Es treibt mit
einer Länge von 5 bis 10 cm relativ kurze, fast fleischige, oberirdische Ausläufer. Der
Stängel ist niederliegend bis aufsteigend, 5 bis 15 cm lang, abstehend behaart wie die
Blattstiele und besitzt mindestens ein Stängelblatt. Die grundständigen Laubblätter sind
etwa 5 bis 10 cm lang gestielt und besitzen eine dreiteilige gefingerte, grau-grüne
Spreite. Das mittlere Blättchen ist fast sitzend oder kurz gestielt, breit verkehrt-eiförmig, 1 bis 4 cm lang und beiderseits mit vier bis acht Zähnen versehen, der Mittelzahn ist viel kleiner. Die seitlichen Blättchen sind stark asymmetrisch. Je Stängel sind nur ein bis drei langgestielte Blüten vorhanden. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die Kronblätter sind kaum länger als die spitzen Kelchblätter, die sich nach der Anthese über dem Fruchtköpfchen zusammen neigen. Die fünf freien, weissen Kronblätter sind bei einer Länge von 5 bis 6 mm verkehrt-herzförmig und berühren sich nicht. Die Früchte besitzen ein Elaiosom.
Blütezeit: (Februar bis) März bis Mai
Ökologie:
Beim Erdbeer-Fingerkraut handelt es sich um einen mesomorphen Hemikryptophyten. Die vegetative Vermehrung erfolgt durch Ausläufer. Das Erdbeer-Fingerkraut ist keineswegs steril, vielmehr fehlen im Gegensatz zur Erdbeere nur der fleischig werdende Blüten- und Fruchtboden. Die Blüten sind vorweiblich. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Nach der Anthese erschlafft der Stängel. Die Diasporen unterliegen der Ameisenausbreitung beispielsweise durch die Rote Waldameise (Formica rufa). Daneben sind die Früchte aber auch Selbstaussäer. Die Fruchtreife erfolgt von Juni bis Oktober.
Vorkommen:
Die Art bevorzugt Waldränder, Hecken / kollin(-subalpin) / J, M, AN, zerstreut AS
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand am Irchel (Teufen/Talhof))
Genista tinctoria
Färber-Ginster
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Ginster (Genista)
Art: Färber-Ginster
Synonyme:
Farbkraut (Bern),
Färberkraut,
Gilbkraut,
Gillblumen,
Teufelsbesen
Beschreibung:
Der Färber-Ginster wächst als aufrechter oder aufsteigender und buschig verzweigter
Halbstrauch, der Wuchshöhen von 20 bis 60 cm erreicht. Die kräftige Pfahlwurzel weist eine
Länge von bis zu 1 m auf. Die tief gefurchten Zweige besitzen eine grüne, angedrückt
behaarte oder kahle Rinde und sind immer dornenlos. Die wechselständigen Laubblätter
sind wintergrün. Die einfache und ganzrandige Blattspreite ist bei einer Länge von etwa 45 (50) mm und einer Breite von etwa 10 mm lanzettlich bis elliptisch. Die kurzen Nebenblätter sind lineal-pfriemlich. In endständigen, 3 bis 6 cm langen, traubigen Blütenständen stehen viele Blüten zusammen. Die zwittrigen Blüten sind als Schmetterlingsblüte zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Blütenstiele sind etwa so lang wie die Kelchröhre und haben 2 meist lanzettliche Tragblätter. Der Kelch ist kahl bis behaart. Er fällt später mit der Krone ab. Die 8 bis 16 mm lange, gelbe Krone ist kahl. Die Hülsenfrüchte sind kahl. Fruchtreife ist von August bis September.
Blütezeit: Mai bis August
Ökologie:
Der Färber-Ginster ist ein Chamaephyt und ein Halbstrauch, das bedeutet der untere, verholzte Teil der Sprossachse trägt die Erneuerungsknospen und überdauert den Winter. Wurzelknöllchen mit symbiontischen, Stickstoff bindenden Knöllchenbakterien sind vorhanden. Der Färber-Ginster wurzelt bis einen Meter tief. Blütenbiologisch handelt es sich um nektarlose „Schmetterlingsblumen mit Schnellmechanismus“. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, Zweiflügler, Schmetterlinge und Käfer. Auch Selbstbestäubung ist erfolgreich. Schon in der Knospe wird der Pollen der vier oberen Staubblätter in das Schiffchen entleert, der Pollen der übrigen Staubblätter erst kurz vor dem Öffnen. Die Staubfadenröhre und der Griffel sind aufwärts, die Nägel des Schiffchens und der damit durch Falten verbundenen Flügel sind abwärts gespannt. Wenn eine Biene Flügel und Schiffchen niederdrückt, wird das Schiffchen gespalten und klappt nach unten, während der Griffel nach oben gegen den Bauch des Insekts schlägt gleichzeitig den im Schiffchen angesammelten Pollen emporschleudert. Die zur Reifezeit schwarzen Hülsenfrüchte erwärmen sich relativ schnell und springen bei Trockenheit auf, sie sind also Austrocknungsstreuer. Der Färber-Ginster ist in allen Pflanzenteilen giftig.
Vorkommen:
Die Art bevorzugt Trockenrasen, lichte Wälder, Waldränder / kollin-montan / J, M, TI, VS, GR (Südtäler)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: AG, TG
(Diese Aufnahme entstand im Eigental (Oberembrach))
Anthemis tinctoria
Färber-Hundskamille
Familie: Korbblütler
(Asteraceae)
Gattung: Hundskamillen
(Anthemis)
Art: Färber-Hundskamille
Synonyme:
Färberkamille
Johannisblumen
Beschreibung:
Die Färberkamille ist eine ausdauernde, selten ein- bis zweijährige krautige Pflanze, die
Wuchshöhen von bis zu 80 cm erreicht. Sie besitzt einen verholzten „Wurzelstock“.
Der aufrechte Stängel ist filzig behaart und meist verzweigt. Die Laubblätter sind
wechselständig am Stängel angeordnet. Die Blattspreite ist ein- bis zweifach
fiederschnittig. Die Blattunterseite ist grau-weiss. Die Blattzipfel sind schmal-lanzettlich,
stachelspitzig und ungestielt. Auf einem Stängel steht meist nur ein körbchenförmiger
Blütenstand, der einen Durchmesser von bis zu 4 cm erreicht. Die Blütenkörbchen enthalten goldgelbe (bei Zierpflanzensorten auch weisse, blassgelbe oder orangefarbene) Zungen- und Röhrenblüten. Die Achänen sind nur 0.5 mm lang und wiegen 0.4 mg.[3] Nach Info Flora sind die Achänen 2 bis 3 mm lang und jederseits mit fünf bis sieben Rippen. Ein Pappus fehlt.
Blütezeit: Juni bis September
Ökologie:
Die Färberkamille ist ein kurzlebiger Hemikryptophyt und eine Halbrosettenpflanze.Die Blütenstände sind „Körbchenblumen“ mit 350 bis 500 zwittrigen Röhrenblüten und 30 bis 50 (selten auch fehlenden) Zungenblüten. Die Körbchen sind nachts geschlossen. Die Staubfäden sind reizbar. Bestäuber sind Bienen und verschiedene andere Insekten. Mit ihrem Pappus unterliegen die Diasporen der Windausbreitung; ausserdem erfolgt Menschenausbreitung als Zierpflanze und Nutzpflanze.
Vorkommen:
Die Art bevorzugt Äcker, Wegränder, Ödland, oft angesät / kollin-montan(-subalpin) / CH zerstreut
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand bei Neftenbach(Erlen))
Isatis tinctoria
Färberwaid
Familie: Kreuzblütler
(Brassicaceae)
Gattung: Waid (Isatis)
Art: Färberwaid
Synonyme:
Pastel (Französisch)
Beschreibung:
Der Färber-waid wird 30-120 cm hoch, er ist oben verzweigt, die ganze Pflanze ist blaugrün,
unten mit einzelnen langen Haaren, oben kahl. Blätter schmal-oval, meist ganzrandig, die
unteren (zur Blütezeit meist nicht mehr vorhanden) gestielt, die oberen sitzend und den
Stängel mit spitzen Zipfeln umfassend. Kronblätter gelb, 2.5-4 mm lang. Früchte spatelförmig,
gebogen, flach, 8-18 mm lang, hängend, zuletzt schwarz.
Blütezeit: April bis Juni
Ökologie:
Der Färber-waid ist ein monokarper Hemikryptophyt, Therophyt
Vorkommen:
Die Art bevorzugt Schuttplätze, Dämme, Rebgelände, in wärmeren Lagen / kollin-montan(-subalpin) / CH, besonders VS
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: VD
(Diese Aufnahme entstand bei Glattfelden-Ost)
Coreopsis tinctoria
Färber Mädchenauge
Familie: Korbblütler
(Asteraceae)
Gattung: Mädchenauge
Art: Färber Mädchenauge
Synonyme:
Schöngesicht
Mädchenauge
Beschreibung:
Das Färber-Mädchenauge wird 50-100 cm hoch. Blätter lanzettlich, fein marmoriert,
ganzrandig, bis 8 cm lang. Köpfe endständig, Durchmesser ca. 5 cm. Alle Blüten leuchtend
gelb, Zungenblüten am Grund braunrot, ca. 1 cm breit, vorn grob gezähnt.
Blütezeit: Juni bis Oktober
Ökologie:
Das Färber-Mädchenauge ist ein mehrjähriger Hemikryptophyt
Vorkommen:
Die Art ist ein kultivierter Neophyt: nach dem Jahr 1500 in der Schweiz aufgetreten
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: -----------
(Diese Aufnahme entstand beim Niderfeld (Wülflingen))
Linum tenuifolium
Feinblättriger Lein
Familie: Leingewächse
(Linaceae)
Gattung: Lein
Art: Feinblättriger Lein
Synonyme:
Schmalblättriger Lein,
Schmalblatt-Lein,
Zarter Lein
Beschreibung:
Siehe Steckbriefe der Seltenen
Blütezeit: Juni bis Juli
Ökologie:
Diese Art ist ein mehrjähriger Hemikryptophyt.
Die Samen überdauern nicht länger als 3 Jahre im Boden.
Vorkommen:
Der Färber-Lein bevorzugt trockene, steinige Böden, in warmen Lagen / kollin-montan / J, M am Jurafuss, VD, VS, südliches TI, GR
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz potenziell gefährdet. Im Kanton Zürich ist der Feinblättrige Lein sehr selten.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ZH
vollständig geschützt: AG, BL
(Diese Aufnahme entstand bei Glattfelden)
Luzula campestris
Feld-Hainsimse
Familie: Binsengewächse
(Juncaceae)
Gattung: Hainsimse (Luzula)
Art: Feld-Hainsimse
Synonyme:
Hasenbrot,
Gemeine Marbel
Beschreibung:
Die Feld-Hainsimse ist ein sommergrüner, mehrjähriger, Hemikryptophyt mit lockerrasigem
Wuchs. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 5 u. 30 cm und breitet sich mit kurzen bis langen
unterirdischen Ausläufern aus. Die Stängel wachsen starr aufrecht. Die grundständigen
Blätter sind grasartig und je nach Standort unterschiedlich breit. Die Blattspreiten sind
bewimpert und am Ende stumpf. Der kompakte, aufrechte Blütenstand besteht aus zwei
bis fünf, selten auch mehr, sitzenden oder gestielten, kopfigen mehrblütigen Ährchen,
wovon mindestens ein Ährchen zur Fruchtreife deutlich zurückgebogen ist. Die oberen Stängelblätter sind etwa so lang wie der Blütenstand. Die Perigonblätter sind bis zu 3 mm lang und lanzettlich zugespitzt. Sie sind etwa gleich gross und rötlich bis braun gefärbt mit weissem Hautrand. Die Staubbeutel sind etwa viermal so lang wie die Staubfäden. Die Griffel sind länger als der Fruchtknoten. Die Frucht ist stumpf eiförmig mit kurzer Spitze. Sie ist braun und etwa so lang wie die Blütenblätter. Die 1.7 mm langen Samen tragen grosse, fast 1 Millimeter breite Anhänge (Elaiosomen). Die Feld-Hainsimse ist ein Frühblüher und blüht bereits im März und April.
Blütezeit: März bis Mai
Ökologie:
Die Feld-Hainsimse ist eine Halblichtpflanze. Ihr ökologischer Schwerpunkt liegt auf sauren, kalkarmen, stickstoffarmen bis -ärmsten, trockenen bis feuchten Böden. Sie ist ein Versauerungs- und Magerkeitszeiger. Die langlebigen Samen können von Ameisen ausgebreitet werden (Myrmekochorie) und werden nicht selten von Tieren gefressen (Endozoochorie) oder bleiben auf Grund ihrer leichten Klebwirkung am Fell oder im Gefieder von Tieren haften (Epizoochorie).
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Magerwiesen / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand in der Nähe von Gerlisberg)
Potentilla leucopolitana
Weissenburger Fingerkraut
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Fingerkräuter
(Potentilla)
Art: Weissenburger Fingerkraut
Synonyme:
Keine
Beschreibung:
Siehe Steckbriefe der Seltenen
Blütezeit: Mai bis August
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Lückige Trockenwiesen, trockenwarme Hänge / kollin / ZH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz vom Aussterben bedroht. Schweizweit nur 3 Standorte!
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand bei Weiach)
Potentilla aurea
Gold-Fingerkraut
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Fingerkräuter (Potentilla)
Art: Gold-Fingerkraut
Synonyme:
Keine
Beschreibung:
Siehe Steckbriefe der Seltenen
Blütezeit: Juni bis September (selten noch einmal Okt./Nov.)
Ökologie:
Die Bestäubung erfolgt vor allem durch Fliegen. Die Fortpflanzung erfolgt auf dem
Weg der Amphimixis. Die Früchtchen werden durch Endozoochorie ausgebreitet.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wiesen, Weiden, vorwiegend auf kalkarmem Boden / (montan-)
subalpin-alpin / A, M in Alpennähe, J (nördlich bis BE)
Gefährdung:
Diese Art ist in den Schweizer Alpen nicht gefährdet. Im Kanton Zürich jedoch sehr selten –nur gerade 1 Standort.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand am Schnebelhorn am 11.11.22 !)
Potentilla alba
Weisses Fingerkraut
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Fingerkräuter (Potentilla)
Art: Weisses Fingerkraut
Synonyme:
Keine
Beschreibung:
Siehe Steckbriefe der Seltenen
Blütezeit: April bis Juni selten noch einmal im September
Ökologie:
Diese Art ist ein mehrjähriger Hemikryptophyt.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt trockene bis wechselfeuchte, nährstoffarme, sandige bis tonige Böden.
Vor allem lichte Eichen- und Kiefernwälder, Saumgesellschaften an Waldrändern und
Magerwiesen.
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz verletzlich und sehr selten. Vorkommen: TI, GR (Misox), GE, SH, ZH=8 Standorte.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: GE, SH, TG, VD
(Diese Aufnahme entstand bei Weiach)
Potentilla rupestris
Felsen-Fingerkraut
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Fingerkräuter (Potentilla)
Art: Felsen-Fingerkäuter
Synonyme:
Stein-Fingerkraut
Beschreibung:
Siehe Steckbriefe der Seltenen
Blütezeit: Mai bis Juli
Ökologie:
Bei dieser Art handelt es sich um einen mehrjährigen Hemikryptophyt.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Felsen, Mauern, Trockenwiesen, Gebüsch / kollin-montan(-subalpin) /
AS, vereinzelt M, AN, SH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz potenziell gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: VD, GE
(Diese Aufnahme entstand bei Weiach)
Trifolium campestre
Feld-Klee
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Klee (Trifolium)
Art: Feld-Klee
Synonyme:
Gelber Acker-Klee
Beschreibung:
Der Feld-Klee ist hinsichtlich des Habitus, der Blütenform sowie der Blütenfarbe sehr
veränderlich. Er ist eine einjährige, krautige Pflanze, die meist Wuchshöhen von 15 bis 30 cm
erreicht. Der Stängel ist aufrecht bis niederliegend. Die wechselständigen Laubblätter sind in
Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 6 bis 20 mm lang. Die Blattspreite ist
dreiteilig gefiedert. Die einzelnen Fiederblättchen sind verkehrt-eiförmig, gestutzt oder
ausgerandet, wobei das mittlere deutlich länger gestielt ist als die beiden seitlichen. Die
Nebenblätter sind eiförmig, am Grunde verbreitert und meist kürzer als der Blattstiel. 20 bis
40 Blüten stehen in einem mehr oder weniger eiförmigen, köpfchenförmigen, traubigen Blütenstand zusammen, der meist einen Durchmesser von 7 bis 12 mm aufweist. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf 1 bis 3 mm langen Kelchblätter sind verwachsen. Von den fünf Kronblättern sind einzelne miteinander verwachsen. Die 4 bis 6 mm lange Krone besitzt die typische Form einer Schmetterlingsblüte, ist anfangs gelb und wird beim Verblühen gelbbraun. Das Schiffchen besitzt einen spitzen Schnabel. Die Fahne ist grätennervig und muschelartig gebogen, jedoch nicht gefaltet. Die Hülsenfrucht ist 1 bis 2 mm lang und 0.5 bis 1 mm breit.
Blütezeit: Juni bis September
Ökologie:
Der Feld-Klee ist ein Therophyt und eine Pionierpflanze. Die gelben Blüten sind „Schmetterlingsblumen mit Klappmechanismus“. Sie haben Bereiche, die ultraviolettes Licht absorbieren, und solche, die es reflektieren. Dadurch wirken sie auf die Blütenbesucher zweifarbig. Bestäuber sind Honigbienen, Fliegen und Schmetterlinge. Auch spontane Selbstbestäubung ist erfolgreich. Nach der Bestäubung senkt sich die grosse Fahne und verschliesst den Blüteneingang.
Die Früchte sind einsamige kleine Nüsse, die von der bleibenden, bräunlichen, pergamentartigen Blütenkrone umgeben sind. Diese Blütenkrone wirkt durch Lufteinschluss als Flugorgan. Die Diasporen werden verbreitet als Ballonflieger und Regenschwemmlinge. Auch Zufallsverbreitung durch Huftiere ist möglich. Fruchtreife erfolgt ab Juli bis August.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Äcker, Trockenwiesen, Wegränder / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand bei Weiach)
Rosa arvensis
Feld-Rose
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Rosen (Rosa)
Art: Feld-Rose
Synonyme:
Acker-Rose,
Wald-Rose,
Kriechende Rose
Beschreibung:
Die Feld-Rose wächst als bis zu 1 m hoher, niederliegender, oft mehrere Meter weit kriechender
oder ein kletternder Strauch. Als Spreizklimmer kann sie einen Schleier über der übrigen
Vegetation bilden. Die Zweige bleiben lange grün, die auf dem Boden liegenden Zweige
bewurzeln sich. Die reichlich vorhandenen Stacheln sind ziemlich klein und hakenförmig.Die
wechselständig angeordneten Laubblätter sind 7 bis 10 cm lang und unpaarig gefiedert mit
selten drei, meist fünf oder sieben Fiederblättchen. Diese dünnen Fiederblättchen sind bei einer Länge von 1 bis 3 cm elliptisch bis eiförmig mit spitzem oder stumpfem oberen Ende und einfach gezähnt. Die Oberseite der Fiederblättchen sattgrün sowie glänzend und die Unterseite ist kaum heller; sie sind beiderseits kahl oder schwach anliegend behaart. Die Blüten stehen meist einzeln oder zu zweit bis dritt zusammen. Tragblätter fehlen. Die duftenden und zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 2.5 bis 5 cm radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchblätter sind gefiedert, nach der Blüte zurückgeschlagen und hinfällig. Die fünf Kronblätter sind reinweiss. Es sind viele Staubblätter vorhanden. Die Griffel sind zu einer 3 mm langen Säule verwachsen.Die bei Reife braun-roten Hagebutten sind je nach Besonnung eiförmig und klein oder kugelig und relativ gross.
Blütezeit: Juni bis Juli
Ökologie:
Blütenökologisch handelt es sich um homogame Pollen-Scheibenblumen. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten; als Anflugplatz dienen Diskus und Griffelsäule und so wird Fremdbestäubung erreicht; bleibt diese aus, kommt es zu spontaner Selbstbestäubung. Die Hagebutten sind saftlos und vitaminarm; die Ausbreitung der Diasporen erfolgt endozoochor. Die Blätter dienen als Raupennahrung und Baumaterial für Wildbienen-Brutzellen. Der Pollen ist Futter für Käfer und Wildbienen. Vögel und Säugetiere fressen die Hagebutten.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wälder, Waldränder, Hecken / kollin-montan / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: SH
(Diese Aufnahme entstand bei Weiach (Fasnachtflue))
Knautia arvensis
Feld-Witwenblume
Familie: Geissblattgewächse
(Caprifoliaceae)
Gattung: Witwenblumen (Rosa)
Art: Feld-Witwenblume
Synonyme:
Acker-Witwenblume,
Nähkisselchen,
Wiesenskabiose
Beschreibung:
Die Acker-Witwenblume ist eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen
von 30 bis 80 cm erreicht. Es ist ein Rhizom als Überdauerungsorgan vorhanden. Ihr Stängel ist
rückwärts mit steifen Härchen versehen. Die gegenständigen Laubblätter sind meist fiederspaltig und erscheinen matt graugrün. Es sind keine Nebenblätter vorhanden. In rau behaarten, leicht gewölbten, köpfchenförmigen Blütenständen, die eine gemeinsame Hülle umgibt, sind keine Spreublätter enthalten. Die Blütenköpfchen enthalten bis zu 50 Blüten. Neben Pflanzenexemplaren mit zwittrigen Blüten gibt es auch rein weibliche Exemplare; es liegt also Gynodiözie vor. Die Blüten sind vierzählig. Ihr Kelch ist mit acht bis 16 Borsten versehen. Die Kronblätter sind zu einer bis zu 9 mm langen Kronröhre verwachsen, die in vier Kronzipfel endet. Es sind zwei bis vier freie Staubblätter vorhanden. Der Pollen ist rötlich. Der Griffel endet in zwei Narben. Der unterständige, einfächrige Fruchtknoten enthält nur eine Samenanlage. Die Achänen besitzen einen bleibenden Kelch.
Blütezeit: Mai bis September
Ökologie:
Bei der Acker-Witwenblume handelt es sich um einen mesomorphen Hemikryptophyten und eine Halbrosettenpflanze. Blütenbiologisch handelt es sich beim Blütenstand um den „Körbchenblumen-Typ“. Die Blüten duften und sind immer vormännlich. Der Nektar ist durch eine Saftdecke geschützt, aber trotzdem auch kurzrüsseligen Insekten zugänglich. Zuerst öffnen und strecken sich nacheinander die Staubblätter, dann die Griffel. Als Bestäuber fungieren Bienen und diverse Schmetterlinge (beispielsweise Widderchen). Auch Selbstbestäubung kommt vor. Die Achänen besitzen einen lang behaarten Aussenkelch, der noch bis nach der Ablösung photosynthetisch aktiv ist, und weisse, borstenförmige Kelchblätter sowie einen aus der Basis des Vorblatts gebildeten Ölkörper (Elaiosom) für die Ausbreitung durch Ameisen. Der Körbchenboden ist steif behaart und begünstigt die Ausbreitung der Diasporen als Tierstreuer. Auch Menschenausbreitung kommt vor. Die Samen sind bis über 35 Jahre keimfähig. Die Fruchtreife liegt im September. Die Acker-Witwenblume wird von mehreren Schmetterlingsarten als Nektarpflanze genutzt. Zudem ist sie Raupenfutterpflanze für die polyphagen Arten Skabiosenschwärmer und Zimtbär.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wiesen, Raine, Wegränder / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand am Irchel/Teufen (Talgrueb))
Amelanchier ovalis
Felsenmispel
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Felsenmispel (Amelanchier)
Art: Felsenmispel
Synonyme:
Gewöhnliche Felsenbirne
Beschreibung:
Die Felsenmispel ist ein bis 3 m hoher Strauch ohne Dornen. Die Blätter sind oval, 2-4 cm
lang, fein gezähnt, Unterseite in der Jugend abwischbar flockig-filzig, graugrün, später wie
die Oberseite kahl. Die Blüten sind weiss. Die Kronblätter sind schmal-oval, 1.5-2 cm lang,
aussen zottig behaart. Der Kelch ist dicht filzig behaart. Die Anzahl der Griffel =5. Die Frucht
ist kugelig, schwarz, bläulich bereift, heidelbeerähnlich, Durchmesser 5-10 mm.
Blütezeit: April bis Mai
Ökologie:
Die Felsenmispel wird von Insekten bestäubt (Entomophilie). Die Verbreitung der kleinen, harten Samen erfolgt über Tiere, die diese nach Genuss der Frucht wieder ausscheiden. Vegetative Vermehrung erfolgt gelegentlich über Wurzelsprosse. Sie dient mehreren Schmetterlingsarten als Nektarpflanze, darunter dem Grünen Zipfelfalter (Callophrys rubi), einem Tagfalter, der auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten geführt wird. Auch für die Raupen des gefährdeten Obsthain-Blütenspanners (Eupithecia insigniata) und des selten vorkommenden Trauerwidderchens (Aglaope infausta) stellt die Gewöhnliche Felsenbirne eine wertvolle Futterpflanze dar.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt felsige Berghänge / kollin-subalpin / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: NW, OW, GE
(Diese Aufnahme entstand bei Weiach (Fasnachtflue))
Menyanthes trifoliata
Fieberklee
Familie: Fieberkleegewächse
(Menyanthaceae)
Gattung: Menyanthes
Art: Fieberklee
Synonyme:
Bitterklee
Beschreibung:
Der Fieberklee wächst als ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis
zu 30 cm erreicht. An den Knoten der kriechenden, etwa fingerdicken Rhizome
stehen die Laubblätter. Die Laubblätter sind in einen 12 bis 20 (selten bis 30) cm
langen, basisnah verbreiterten Blattstiel und eine dreizählig gefiederte Blattspreite
gegliedert. Die drei fast sitzenden Blättchen sind elliptisch und ganzrandig. In den
Blattachseln stehen auf einem 20 bis 30 cm langen, blattlosen Schaft die
aufrechten, traubigen Blütenstände. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch
und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf kleinen, grünen Kelchblätter
sind am Grunde verwachsen. Die fünf schmalen Kronblätter sind bis etwa 1.5 cm
lang und aussen anfangs häufig lebhaft rosa, so dass die knospigen Blütenstände
insgesamt rosa erscheinen. Innen sind die Kronblätter von vielen kräftigen, langen
Fransenhaaren bedeckt und von sehr hell rosa bis fast rein weisser Farbe. In voller Blüte sind sie leicht nach hinten zurückgerollt. Die fünf violetten, abwechselnd zu den Kronblättern stehenden Staubblätter öffnen sich längs, spreizen die Pollensäcke pfeilförmig ab und entlassen orangefarbenen Pollen. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen, der einen fadenförmigen Griffel mit zwei Narbenästen trägt. Diese Art ist heterostyl (verschiedengrifflig).Es wird eine zweiklappige Kapselfrucht gebildet, die einen Durchmesser von 6 bis 7 mm aufweist. Sie enthält mehrere glatte, braune, eiförmige Samen, die einen Durchmesser von 2 bis 2.5 mm aufweisen.
Blütezeit: April bis Juni (Meine Beobachtungen gehen bis Oktober)
Ökologie:
Stängel und Blattstiele sind hohl und dienen der Durchlüftung am sauerstoffarmen Sumpfstandort und dem Auftrieb. Der Gehalt an Gerbstoffen beträgt bis zu 7 %, was der Fäulnisbildung entgegenwirkt.Blütenbiologisch handelt es sich um homogame „Grosse Trichterblumen“. Die Fransen der Kronblätter sind morphologisch haarförmige Emergenzen, die als Sperrhaare für kleine Insekten dienen und zugleich die Schauwirkung erhöhen. Die Nektarabsonderung erfolgt am Grunde der Fruchtknoten. Die Blüten reagieren auf Berührungs- und Temperaturreize. Bestäuber sind Hummeln und andere Bienen. Die Kapselfrüchte wirken als Windstreuer. Die Samen unterliegen der Schwimmausbreitung. Der Fieberklee ist eine Pionierpflanze, die in Flachwasser vordringt, zur Verlandung beiträgt und so den Lebensraum für andere Arten bereitet, von denen er schliesslich verdrängt wird. Als häufige Begleiter treten Braun-Segge (Carex nigra), Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris), Sumpf-Veilchen (Viola palustris) und Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium) auf.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Verlandungszonen an Teichen, Sümpfe, meist im Wasser stehend / kollin-subalpin / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet –-
-und trotzdem in folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: BE, FR, JU, ZH
vollständig geschützt: AG, AI, GR, NE, NW, OW, TG, VD, TI, GE
(Diese Aufnahme entstand bei Hettlingen am 13.Oktober 2021)
Cotoneaster tomentosus
Filzige-Steinmispel
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Zwergmispeln (Cotoneaster)
Art: Filzige Steinmispel
Synonyme:
Filzige Zwergmispel,
Filz-Zwergmispel
Beschreibung:
Die Filz-Steinmispel wächst meist als selbständig aufrechter, seltener ausgebreiteter
Strauch, welcher Wuchshöhen von meist 1 bis 2, selten bis zu 3 m erreicht. Die Rinde
der Zweige ist dunkelbraun. Die wechselständig und meist zweizeilig angeordneten
Laubblätter sind in einen kurzen Blattstiel und eine Blattspreite gegliedert. Die
einfache, trüb-grüne Blattspreite ist bei einer Länge von 2 bis 7 cm sowie einer Breite
von 2 bis 5 cm eiförmig bis breit elliptisch. Die Blattoberseite ist nie kahl und die
Blattunterseite ist grün bis weissfilzig. In nickenden, trugdoldigen Blütenständen
stehen drei bis zwölf Blüten zusammen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch
und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist behaart. Die fünf freien Kronblätter sind bis zu 3 mm lang, hellrosa bis fast weiss. Es sind drei bis fünf Griffel vorhanden. Die Apfelfrüchte sind bei einem Durchmesser von 7 bis 8 mm rundlich, bei Reife ziegelrot, dicht filzig behaart und enthalten meist drei, selten bis zu fünf Samen.
Blütezeit: Mai bis Juli
Ökologie:
Bei dieser Art handelt es sich um einen Nanophanerophyt.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt felsige Berghänge, Blockschutt, auf Kalk / kollin-montan(-subalpin) / A, J, vereinzelt M
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand bei Neuburg / Schuppentännli)
Cardamine pentaphyllos
Finger-Zahnwurz
Familie: Kreuzblütler
(Brassicaceae)
Gattung: Schaumkräuter
(Cardamine)
Art: Finger-Zahnwurz
Synonyme:
Fingerblättrige Zahnwurz
Beschreibung:
Die Finger-Zahnwurz ist eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht
Wuchshöhen von 20 bis 50 cm. Das waagrecht kriechende Rhizom ist fleischig. Es sind meist
drei wechselständige Stängelblätter vorhanden, wobei die unteren fünfzählig gefingert sind,
während das obere dreizählig gefingert ist. Die Teilblättchen sind lanzettlich bis eiförmig und
gezähnt. Der traubige Blütenstand enthält meist 8 bis 17 Blüten, die die Blätter überragen.
Die zwittrige Blüte ist vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier Kelchblätter sind 7 bis 10 mm lang und besitzen einen violetten Hautrand. Die meist violetten Blütenkronblätter sind 15 bis 25 mm lang. Die Fruchtstiele sind 10 bis 35 mm lang und stehen waagrecht ab. Die Schoten sind 4 bis 7 mm lang und 3 bis 4 mm breit und durch einen 7 bis 10 mm langen Griffel zugespitzt.
Blütezeit: April bis Juni
Ökologie:
Bei der Finger-Zahnwurz um einen sommergrünen Geophyten. Die Laubblätter bleiben bis September oder Oktober grün. Die vegetative Vermehrung ist durch Teilung der Rhizome möglich. Die Finger-Zahnwurz ist eine Schatten ertragende, mehr oder weniger montan wachsende Waldpflanze. Es findet Insektenbestäubung und Selbstbestäubung statt. Die Samenreife erfolgt meist im August. Die Samen werden bei der Reife durch schnelles Aufrollen der Klappen von unten nach oben fortgeschleudert. Die Keimung der Samen kann wohl nur in mullhaltigen Böden erfolgen.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Buchenmischwälder in schattiger Lage / kollin-montan(-subalpin) / J, M, AN, selten AS
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt BE
vollständig geschützt: TG
(Diese Aufnahme entstand bei Weiach)
Orobanche elatior
Sutton
Flockenblumen-Würger
Familie: Sommerwurzgewächse
(Orobanchaceae)
Gattung: Sommerwurz
(Orobanche)
Art: Flockenblumen-Würger
Synonyme:
Grosse Sommerwurz,
Flockenblumen-Würger
Beschreibung:
Siehe Steckbriefe der Seltenen
Blütezeit: Juni bis August
Ökologie:
Zwei-bis wenigjährige Pflanze: Pflanze, welche im Boden als Geophyt oder Hemikryptophyt
überwintert und nach dem einmaligen Blühen abstirbt, ohne weiter wachsende seitliche
Organe zu bilden.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trocken- und Fettwiesen in warmen Lagen / kollin-montan(-subalpin) / A und J, sehr zerstreut
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz stark gefährdet. Im Kanton Zürich gibt es, gemäss Literatur und Websites, nur 2 Standorte. Mit meinem Fund wären es deren 3.
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt -----------
vollständig geschützt: SH, VD, TI
(Diese Aufnahme entstand bei den Thurauen)
Persicaria maculosa
Floh-Knöterich
Familie: Knöterichgewächse
(Polygonaceae)
Gattung: Knöteriche
(Persicaria)
Art: Floh-Knöterich
Synonyme:
Pfirsichblättriger Knöterich
Flohkraut
Beschreibung:
Der Floh-Knöterich ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 40 - 80 cm
erreicht, selten nur 5 cm klein bleibt oder bis 130 Zentimeter gross wird. Der Floh-Knöterich
besitzt eine verzweigte Pfahlwurzel. Er wurzelt bis zu 35 cm tief. Die Stängel wachsen meist
halb-niederliegend oder aufrecht, sie sind einfach oder verzweigt, kahl oder etwas behaart. Die lanzettlichen Laubblätter sind vier- bis sechsmal so lang wie breit, sie haben meist einen dunklen Fleck. Seine Ochrea ist behaart und besitzt oberseits etwa 2 mm lange Wimpern. Der Blattstiel ist meist kürzer als halbe Breite des dazugehörigen Blattes. Die Blattspreite hat unterseits nie eine Filzbehaarung. Die zylindrisch-ährigen Blütenstände sind dichtblütig und etwa 10 bis 45 mm (bis 60 mm) lang. Seine rötlichen oder grünen Blüten sind etwa 3 mm lang und überdecken sich halb dachziegelartig. Die Deckblätter der Blüten sind mit deutlichen Wimpern versehen. Die glänzenden Früchte sehen linsenartig aus, sind einseitig gewölbt oder dreikantig und sind reif dunkelbraun oder schwarz und 2 bis 3 mm lang.
Blütezeit: Juli bis Oktober
Ökologie:
Therophyt: nur eine Vegetationsperiode lebende und nur einmal blühende bzw. fruchtende (monokarpe), krautige Pflanze, weloche keine Überdauerungsknospen bildet und den Winter als Samen (sommerannuell) oder Rosette (winterannuell) überdauert.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Äcker, Schuttplätze, Gräben / kollin-montan(-subalpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt -----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand bei Hettlingen)
Genista sagittalis
Flügel-Ginster
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Ginster
(Genista)
Art: Flügel-Ginster
Synonyme:
Gewöhnlicher Flügelginster
Ramsele
Beschreibung:
Der Gewöhnliche Flügelginster ist ein Zwergstrauch, der Wuchshöhen von 10 bis 30 cm erreicht.
Es sind keine Dornen vorhanden. Zuerst bilden sich die aufrecht wachsenden Hauptsprossachsen,
die Laubblätter oder auch Blüten tragen. Nach Abschluss des Wachstums legen sich diese
Sprossachsen zu Boden und werden so zu sogenannten „Legetrieben“. Aus den Blattachseln dieser Legetriebe wachsen nun wieder aufrechte Sprossachsen, die gegen Ende der Vegetationsperiode an der Basis wurzeln. Im Laufe der Zeit verholzen die Legetriebe und werden vom Boden überdeckt. Die Bildung von grossen Stängelflügeln leitet sich aus den Unterblättern her. Die behaarte Sprossachse ist geflügelt, dabei sind bei den vegetativen Trieben die Sprossachsen zweiflügelig. Bei den reproduktiven Trieben sind die Sprossachsen drei- oder mehrflügelig. Diese Flügel sind etwa 4 mm breit. Die einfachen Laubblätter sind bei einer Länge von 8 bis 25 mm und einer Breite von etwa 8 mm elliptisch. Die Nebenblätter sind reduziert. Durch ein frühes Abfallen der Laubblätter vermindert die Pflanze die Wasserverdunstung (Xeromorphie). Ab dem vierten Jahr blüht der Gewöhnliche Flügelginster von Mai bis Juli. Die Blüten stehen in endständigen traubigen Blütenständen mit je einem kurzen Tragblatt und zwei hinfälligen Vorblättern. Die zwittrige Blüte ist zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind behaart. Die Blütenkrone hat die typische Form der Schmetterlingsblüten. Die Kronblätter sind leuchtend gelb und 10 bis 12 mm lang, gelegentlich mit einer Fahne an den Rändern und an der Naht bewimperten Schiffchen. Die 1 bis 2 cm lange, behaarte Hülsenfrucht enthält wenige Samen.
Blütezeit: Mai bis Juli
Ökologie:
Diese Art ist ein mehrjähriger Hemikryptophyt, welche mit Knospen auf oder direkt unter der Bodenoberfläche überwintert und mehrere bis viele Jahre blüht und fruchtet.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Magere Wiesen, Waldränder, lichte Wälder / kollin-montan(-subalpin) / J, M (besonders MW), ANW, TI
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt -----------
vollständig geschützt: AG, TG, TI
(Diese Aufnahme entstand bei Weiach (Fasnachtflue))
Potentilla neumanniana
Frühlings-Fingerkraut
Familie: Rosengewächse
(Rosaceae)
Gattung: Fingerkräuter
(Potentilla)
Art: Frühlings-Fingerkraut
Synonyme:
Keine
Beschreibung:
Diese Art ist ausdauernd und bildet oft grosse, teppichartige Wuchsformen. Die Grundblätter
sind fingerförmig und bestehen aus fünf bis sieben keilförmigen bis verkehrt-eiförmigen
Blättchen. Diese sind 1 bis 3 cm lang und besitzen jederseits zwei bis fünf Zähne. Der freie Teil
der Nebenblätter der Grundblätter ist sehr schmal linear bis lanzettlich (Unterschied zum
Rötlichen Fingerkraut). Die blühenden Triebe wachsen seitlich aus den Achseln der vorjährigen, zur Blütezeit teilweise vergangenen Grundblätter. Sie sind niederliegend, mit der Spitze aufsteigend, 5–15 cm lang und besitzen mehrere Stängelblätter. Der Blütenstand ist 3- bis 10-blütig und oft schon aus den Achseln der unteren Stängelblätter verzweigt. Die Blüten sind gelb und besitzen einen Durchmesser von 10–18 mm. Als Potentilla neumanniana werden nur solche Pflanzen bezeichnet, die keine Sternhaare besitzen (siehe z. B. Sand-Fingerkraut). Die Behaarung besteht nur aus einfachen, 2–3 mm langen Haaren („Striegelhaaren“), die meist vorwärts gerichtet sind, seltener auch fast abstehend. Im oberen Teil der Blütentriebe und an den Blattstielen finden sich kürzere, gekrümmte Haare, manchmal auch kurze Drüsenhaare.
Blütezeit: März bis Mai (manchmal auch im Spätsommer und Herbst ein zweites Mal.)
Ökologie:
Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Insekten. Das Frühlings-Fingerkraut ist ausgesprochen vielgestaltig und variabel. Bis jetzt ist keine befriedigende Einteilung der Art gelungen. Zum Teil werden bis zu 10 Varietäten unterschieden und diese wiederum in mehrere Formen unterteilt. Fast überall treten jedoch Übergänge zwischen den einzelnen Formen auf.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trockenwiesen, Wegränder, Mauern / kollin(-montan) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt -----------
vollständig geschützt: AG
(Diese Aufnahme entstand bei Teufen (Chalberweid))
Crocus vernus
Frühlings-Krokus
Familie: Schwertliliengewächse
(Iridaceae)
Gattung: Krokusse
(Crocus)
Art: Frühlings-Krokus
Synonyme:
Frühlings-Safran
Beschreibung:
Der Frühlings-Krokus wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5
bis 15 cm. Dieser Geophyt bildet Knollen als Überdauerungsorgane aus. Die Pflanze bildet jedes
Jahr eine neue kugelige Knolle, die der alten jeweils aufsitzt. Dieser Fortpflanzungsprozess
erfolgt in drei Schritten. Zuerst existiert sie als Knospe in der Schale der Mutterknolle. Im
darauffolgenden Jahr bildet sie sich zur selbstständigen Knolle weiter, während die Mutterknolle
nach und nach abstirbt. Nach drei Jahren treibt sie selbst Blüten und hinterlässt neue Knospen. Die Laubblätter sind grundständig und grasartig schmal mit einem weissen Mittelnerv und nach unten gerollten Rändern. Diese sind zur Blütezeit meist noch nicht voll entwickelt. Die Laubblätter haben eine Bohrspitze aus verdickten Zellen zum Durchstossen der Schneedecke. Die aufrechten Blüten reagieren schon auf Temperaturschwankungen von 0.2 °C und schliessen schon bei grösseren vorbeiziehenden Wolken und haben nur ein häutiges Hochblatt. Die Blütenfarbe ist weiss bis violett, teils mit violetten Streifen (Albiflorus- und Sarplaninae-Gruppe), teils mit dunkler Markierung der Perigonspitzen (Heuffelianus- und Sarplaninae-Gruppe, selten Crocus tommasinianus). Die Blütenhüllblätter sind am Grund röhrig verwachsen und bilden einen 2 bis 5 cm langen Trichter. Der Frühlings-Krokus besitzt drei Staubblätter mit gelbem Blütenstaub sowie einen Griffel mit drei Narbenlappen (selten kopfig bei Crocus albiflorus), der Griffel ist meist länger, nur bei Crocus albiflorus meist kürzer als die Staubblätter.
Blütezeit: März bis Juni (in Schneetälchen selten bis Anfang August.)
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Fettwiesen und Weiden / montan-alpin / A, M in Alpennähe, J (nördlich bis JU und SO)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. Im Kanton Zürich sehr selten (im Tösstal)
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt SO
vollständig geschützt: VD, BL
(Diese Aufnahme entstand auf der Diestalstafel (Kt. GL) auf 1651 müM)
Lathyrus vernus
Frühlings-Platterbse
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Platterbsen
(Lathyrus)
Art: Frühlings-Platterbse
Synonyme:
Keine
Beschreibung:
Die Frühlings-Platterbse ist eine ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht
Wuchshöhen von 20 bis 40, selten bis 60 cm. Sie bildet ein kurzes, verzweigtes
Rhizom und die Wurzeln reichen bis in eine Tiefe von 1 m. Die aufrechten bis aufsteigenden Stängel sind nicht verzweigt, gefurcht, eher kahl und besitzen an ihrer Basis verkümmerte Nebenblätter. Die gefiederten Laubblätter besitzen zwei bis drei (selten ein bis vier) Fiederpaare und keine Ranken. Beim Trocknen werden die Blätter nicht schwarz. Der Blattstiel ist nicht geflügelt. Die Rhachis läuft in eine grannenartige Spitze aus. Die Fiederblättchen sind eiförmig, drei bis sieben (selten bis zehn) cm lang, 1 bis 3 cm breit und lang zugespitzt. Die Fiedernerven sind bogig und netzig verbunden. Die Blätter sind am Rand und an der Oberseite häufig kurz behaart, an der Unterseite glänzend. Die Spaltöffnungen sitzen an der Blattunterseite, an der Blattoberseite befinden sich elliptische Wasserspalten zur Ausscheidung flüssigen Wassers. Die Nebenblätter sind 10 bis 25 mm lang und 2 bis 8 mm breit, halbspiessförmig mit kleinen Öhrchen. Drei bis acht, selten bis zehn Blüten stehen in traubigen Blütenständen zusammen, die kürzer oder länger als ihr Tragblatt sind. Die oberen Blütenstände überragen den Endspross. Die Blüten stehen nickend bis abstehend und haben einen 1 bis 3 mm langen Blütenstiel. Deckblätter fehlen oder sind verkümmert.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist an der Oberseite ausgesackt, eher kahl und braun bis violett überlaufen. Die Kelchzähne sind ungleich lang: die oberen sind dreieckig, zusammenneigend und deutlich kürzer als die unteren. Die unteren sind lanzettlich und ein Viertel bis halb so lang wie die Kelchröhre. Die Krone besitzt die typische Form der Schmetterlingsblüte, ist 13 bis 20 mm lang, von rotvioletter Farbe und wird beim Welken blau bis blaugrün. Die Fahne ist deutlich länger als Flügel und Schiffchen. Der Griffel ist nach oben hin nicht verbreitert, behaart und nicht gedreht.
Blütezeit: April bis Mai
Ökologie:
Blütenökologisch handelt es sich um nektarführende Schmetterlingsblumen mit einem Bürstenmechanismus. Flügel und Schiffchen sind recht fest miteinander verbunden, die Blüten können nur von relativ kräftigen Insekten bestäubt werden. Bei den Früchten handelt es sich um Schleuderfrüchte: Durch das Austrocknen der Hülsenfrucht reisst diese auf und verstreut die Samen, die somit als Diasporen fungieren.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Buchenwälder, Waldmeister-Buchenwald, Zahnwurz-Buchenwald, CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand oberhalb Dättnauer Weiher (Geissrain))
Setaria pumila
Fuchsrote Borstenhirse
Familie: Süssgräser
(Poaceae)
Gattung: Borstenhirse
(Setaria)
Art: Fuchsrote Borstenhirse
Synonyme:
Rote Borstenhirse
Beschreibung:
Die Fuchsrote Borstenhirse ist eine einjährige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis
130 cm. Ihre aufrechten oder gekniet-aufsteigenden Halme wachsen in Büscheln. Die
Blattscheiden sind stark zusammengedrückt und kahl. Das Blatthäutchen (Ligula) ist ein
Wimpernkranz aus 0,5 bis 1 mm langen Haaren. Die Laubblätter sind flach, 10 bis 30 cm lang
und 4 bis 10 mm breit, auf der Oberseite rau, auf der Unterseite glatt. Der walzenförmige,
aufrechte, dichte rispige Blütenstand ist 2 bis 15 cm lang und (ohne die Borsten gemessen)
6 bis 8 mm breit; sie ist durch die gelben bis fuchsroten Borsten sehr auffällig. Die Seitenäste
tragen ein oder zwei Ährchen und dazu vier bis zwölf Borsten, die 3 bis 8 mm lang sind. Die Stachelhaare der Borsten sind nach vorne gerichtet. Das Ährchen ist breit, eiförmig und 2.8 bis 3.1 mm lang. Die untere Hüllspelze ist dreinervig, die obere Hüllspelze ist zugespitzt und fünfnervig; sie ist ½ bis 2/3 so lang wie das Ährchen; die Deckspelze der oberen, zwittrigen Blüte und die Hüllspelze sind stark quer runzelig. Die Staubbeutel sind 1 bis 1.5 mm lang.
Blütezeit: Juli bis September
Ökologie:
Die Rote Borstenhirse wurzelt bis 35 Zentimeter tief.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Äcker, Wegränder, Ödland / kollin-montan / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand im Niderfeld (Wülflingen))
Vicia sativa
Futterwicke
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Wicken
(Vicia)
Art: Futterwicke
Synonyme:
Saat-Wicke
Gewöhnliche Futter-Wicke
Echte Futterwicke
Beschreibung:
Die Futterwicke ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 80 cm
erreicht. Die Laubblätter bilden stets eine geteilte Ranke aus und sind zwei- bis
achtpaarig gefiedert. Ihre einzeln oder zu zweit in den Blattachseln stehenden und kurz
gestielten Blüten sind zygomorph und 16 bis 26 mm lang. Die Kelchzähne sind gleich
lang wie oder länger als die Kelchröhre (im Gegensatz zur Schmalblättrigen Wicke). Die
Kronblätter sind purpurn bis violett gefärbt. Die Fahne ist kahl. Die reifen Hülsenfrüchte
sind aufrecht und braun gefärbt.
Blütezeit: März bis April (und noch einmal von August bis Oktober)
Ökologie:
Selbstbestäubung ist sehr häufig, der Anteil der Fremdbestäubung liegt bei maximal 10 %. Bestäubt wird sie von Insekten wie Bienen und zahlreichen Faltern. Ihre Samen breiten sich von alleine aus (Autochorie).
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Äcker, Getreidefelder, Wegränder, kultiviert und verwildert / kollin-montan(-subalpin) / CH Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand bei Glattfelden (Letten))
Calendula officinalis
Garten-Ringelblume
Familie: Korbblütler
(Asteraceae)
Gattung: Ringelblumen
(Calendula)
Art: Garten-Ringelblume
Synonyme:
Ringelblume
Beschreibung:
Der Stängel bei der Garten-Ringelblume ist aufsteigend bis aufrecht, die Blätter sind eiförmig bis
lanzettlich, die unteren allmählich in einen kurzen, geflügelten Stiel verschmälert, der
Kopfdurchmesser beträgt 2-5 cm, Zungen- und Röhrenblüten dunkelgelb bis orange, zur
Fruchtzeit aufrecht (bei C. arvensis zur Fruchtzeit nickend).
Blütezeit: Juni bis August
Ökologie:
Aus den Zungenblüten entwickeln sich die 9 bis 15 (selten bis über 25) mm langen, einsämigen Achänen (Schliessfrüchte). Die Achänen sind teilweise geflügelt, sichelförmig, gekrümmt bis geringelt und gaben der Pflanze ihren Namen. Die Ringelblume ist heterokarp: es gibt Kahn-, Ringel- und Hakenfrüchte, die sich in der Art ihrer Ausbreitung unterscheiden: Sie erfolgt durch Haftung an Tieren (Epizoochorie), durch Wind (Anemochorie), oder durch Nahrungseintrag der Ameisen (Myrmekochorie, Mundwanderung; Stomatochorie).
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Schuttplätze, kultiviert und gelegentlich verwildert / kollin-montan /
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand im Niderfeld (Wülflingen))
Bellis perennis
Gänseblümchen
Familie: Korbblütler
(Asteraceae)
Gattung: Gänseblümchen
(Bellis)
Art: Gänseblümchen
Synonyme:
Margritli,
Masslieb
Beschreibung:
Das Gänseblümchen wird 5-15 cm hoch. Die Stängel sind blattlos, einköpfig. Blätter in
grundständiger Rosette, verkehrt-eiförmig, meist stumpf gezähnt, behaart bis fast kahl, in den
Stiel verschmälert. Blütenköpfe im Durchmesser 1-3 cm, mit gelben Röhrenblüten und weissen Zungenblüten, diese sind aussen oft rot. Hülle 4-6 mm lang. Hüllblätter 13, stumpf oder kurz zugespitzt. Boden des Blütenkopfes kegelförmig, hohl. Früchtchen ca. 1 mm lang, ohne Pappus.
Blütezeit: Februar bis November
Ökologie:
Was für einen Laien wie eine einzige Blüte aussieht, ist tatsächlich eine Scheinblüte (Pseudanthium). Das Blütenkörbchen richtet sich aufgrund des Heliotropismus immer nach der Sonne und schliesst sich abends sowie bei schlechtem Wetter. Die Blütenkörbchen werden von Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und vor allem Fliegen besucht. Zum Teil findet bei diesen Blütenbesuchen Fremdbestäubung statt. Auch verhilft dies zu einer Form der Selbstbestäubung, der sogenannten Geitonogamie, d. h. die einzelnen Blüten innerhalb eines Blütenköpfchens bestäuben sich gegenseitig. Die Blüten sind, wie für Korbblütler typisch, vormännlich, das heisst, die Staubblätter sondern reife Pollen ab, wenn die in der Blüte befindlichen Fruchtblätter noch nicht bereit für eine Bestäubung sind. Bei bestäubten Blüten entwickelt sich aus dem Fruchtknoten ein Nüsschen, die sogenannte Achäne. Das Gänseblümchen nutzt eine Reihe sehr unterschiedlicher Strategien zur Ausbreitung dieser Achänen. Typisch für Gänseblümchen ist die Verbreitung der Achänen durch den Regen. Dadurch werden die Achänen im Umkreis der Mutterpflanze von ihr weggeschleudert. Eine andere Ausbreitungsform findet durch den Wind statt (Anemochorie). Die elastischen und etwas verlängerten Stängel werden durch Windböen bewegt und die kleinen Achänen ausgestreut. Die Achänen werden aber auch durch Tiere verbreitet (Zoochorie), vor allem durch Regenwürmer, Schafe und Rinder. Schliesslich hilft sogar der Mensch bei der Ausbreitung (Anthropochorie). Das Gänseblümchen vermehrt sich generativ durch Samen (Achänen) und vegetativ.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Wiesen, Weiden, Rasen / kollin-subalpin(-alpin) / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand oberhalb vom Tössrain (Wülflingen))
Lamium maculatum
Gefleckte Taubnessel
Familie: Lippenblütler
(Lamiaceae)
Gattung: Taubnessel
(LAmium)
Art: Gefleckte Taubnessel
Synonyme:
Keine
Beschreibung:
Die Gefleckte Taubnessel wird 20-50(-80) cm hoch, +/- behaart. Die Blätter sind herz-
eiförmig, gestielt, unregelmässig grob gezähnt, oft lang zugespitzt. Die Blüten in
quirligen Teilblütenständen in den oberen Blattwinkeln. Die Krone ist 2-3 cm lang,
rosa bis purpurn. Die Unterlippe ist weiss und rot gefleckt, 3teilig, mit ausgerandetem
Mittellappen, Oberlippe aufrecht, helmförmig, aussen behaart, Kronröhre gekrümmt.
Teilfrüchte glatt, ca. 3 mm lang.
Blütezeit: April bis November
Ökologie:
Die Blüte der Gefleckten Taubnessel zählt blütenbiologisch zum Typ der Homogamen
Eigentlichen Lippenblume. Signalwirkung auf Bestäuber besitzt die stark duftende und
mit Saftmalen versehene Unterlippe. Die Saftmale weisen zum Blütenzentrum, wo an der Basis der Kronröhre zuckerreicher Nektar (42 %) abgegeben wird, der nur langrüsseligen Insekten zugänglich ist. Als typische Bestäuber fungieren Hummeln. Erdbienen beissen die Kronröhre bisweilen seitlich an, um an den Nektar zu gelangen. Als Nektarräuber dienen sie nicht der Bestäubung. Beim Einkriechen des Bestäubers in die Kronröhre verschiebt sich die Oberlippe gelenkartig nach hinten. Narbe und Staubbeutel berühren so nacheinander den Rücken des Insekts.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Hecken, Wegränder, Schuttplätze / kollin-subalpin(-alpin) / CH (fehlt im Engadin)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand bei Glattfelden/Hundig)
Oxalis corniculata
Gehörnter Sauerklee
Familie: Sauerkleegewächse
(Oxalidaceae)
Gattung: Sauerklee
(Oyalis)
Art: Gehörnter Sauerklee
Synonyme:
Horn-Sauerklee,
Hornfrüchtiger Sauerklee
Beschreibung:
Der Horn-Sauerklee ist eine einjährige bis mehrjährige krautige Pflanze, die
Wuchshöhen von selten über 20 cm erreicht. Der kurze Hauptspross bildet
kriechende Seitensprosse, die 10 bis 40 cm lang sind und sich an den Knoten oft
bewurzeln. Die fast immer wechselständig angeordneten Laubblätter sind in
Blattstiel und -spreite gegliedert. Die dreiteilig gefingerte Blattspreite ist oft rötlich-braun gefärbt. Die ungestielten Blättchen sind verkehrt-herzförmig und können an einem basalen Gelenk heruntergeklappt werden. Die 1.5 bis 2 mm langen Nebenblätter sind sehr klein und mit dem Blattstiel weit verwachsen. Auf einem dünnen, 1 bis 8 cm langen Blütenstandsschaft befinden sich in einem doldigen Blütenstand mit zwei bis vielen 2 bis 4 mm langen Hochblättern wenige Blüten. Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf behaarten, grünlichen Kelchblätter sind 2 bis 5 mm lang. Die fünf gelben Kronblätter sind 4 bis 10 mm lang. Es sind zwei Kreise mit je fünf Staubblättern vorhanden. Von den glatten Staubfäden sind die längsten so lang wie die Kelchblätter. Fünf Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Der behaarte Griffel ist etwa 5 mm lang. Die meist 9 bis 17 (4 bis 25) mm lange, dicht behaarte Kapselfrucht enthält in jedem Fach einen bis viele (meist 5 bis 14) Samen. Die sechs braunen Querrippen der bei einer Länge von etwa 1.3 mm sowie einem Durchmesser von etwa 0.8 mm elliptisch bis eiförmig geformten, flachen, rotbraunen Samen weisen keine, seltener undeutlich graue oder weisse Linien auf.
Blütezeit: April bis Oktober
Ökologie:
Der Horn-Sauerklee lebt als Therophyt oder Rhizom-Geophyt, dann überwintert er mit einer Pfahlwurzel. Die Pflanzenteile sind zum Lichtschutz oft rot überlaufen. Spaltöffnungen findet man sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite der Blätter. Die intensiv goldgelb gefärbten Blüten sind nur bei direktem Sonnenlicht geöffnet. Die Bestäubung erfolgt u. a. durch Bienen. Die Diasporen werden relativ oft durch Ameisen auf Bäume verschleppt.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Mauern, Wegränder, Weinberge / kollin / CH, besonders TI)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt ----------
vollständig geschützt: ----------
(Diese Aufnahme entstand bei Glattfelden/Altenhau)
Pulsatilla alpina
subsp. apiifolia
Gelbe Alpen-Küchenschelle
Familie: Hahnenfussgewächse
(Ranunculaceae)
Gattung: Küchenschellen
(Oyalis)
Art: Alpen-Küchenschelle
Synonyme:
Gelbe Alpen-Kuhschelle,
Schwefel-Anemone
Schwefel-Küchenschelle
Beschreibung:
Die Gelbe Alpen-Küchenschelle ist eine ausdauernde krautige Pflanze. In blühendem
Zustand erreicht die Pflanze eine Wuchshöhe von 20 bis 45 cm, fruchtend 40 bis 50, selten
bis zu 70 cm. Unterirdische Ausläufer fehlen. Die Pflanze überwintert mit Rhizomen, je
Rhizomkopf bildet sie ein grundständiges Laubblatt. Die Grundblätter sind zur Blütezeit kaum entwickelt, jedoch im Anschluss daran gestielt und dreiteilig mit ebenfalls gestielten und dreiteiligen Teilblättern sowie fiederteiligen Abschnitten mit zugespitzten Zipfeln. Im oberen Bereich des Stängels sind drei hochblattartige, den Grundblättern ähnliche Stängelblätter vorhanden. Die endständigen, radiärsymmetrischen, zwittrigen Blüten haben einen Durchmesser von bis zu 6 cm. Im Gegensatz zu den anderen Unterarten ist das meist mit sechs Perigonblättern ausgestattete Perigon innen und aussen schwefelgelb. Die Blüten sind aussen oft bläulich oder violett überlaufend sowie behaart.
Blütezeit: Mai bis August (für mich ist August fraglich)
Ökologie:
Die Gelbe Alpen-Küchenschelle ist ein mehrjähriger Hemikryptophyt
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt saure Böden, Borstgrasrasen, Lärchenwälder / A, JS (Chasseron)
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: BE, GL, SG
vollständig geschützt: NW, OW, VD
(Diese Aufnahme entstand auf der Alp Diestalstafel (KT. GL))
Medicago sativa
subsp. falcata
Gelbe Luzerne
Familie: Hülsenfrüchtler
(Fabaceae)
Gattung: Schneckenklee
(Medicago)
Art: Gelbe Luzerne
Synonyme:
Sichelklee,
Sichel-Schneckenklee,
Sichelluzerne
Beschreibung:
Die Gelbe Luzerne ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen meist 20 bis 60 (bis 120) cm erreicht. Der verzweigte Stängel ist selten vollkommen aufrecht, meist aufsteigend bis niederliegend. Die gestielten Laubblätter sind dreiteilig gefiedert. Die schmal elliptischen, am Grunde keilförmigen Teilblättchen sind zwischen 5 und 20 mm lang und 2 bis 10 mm breit, an der Spitze gesägt mit Stachelspitze. In dichten traubigen Blütenständen stehen 3 bis 20 Blüten zusammen. Die relativ kleinen, zwittrigen, zygomorphen Blüten sind 7 bis 11 mm lang. Die Kronblätter sind von leuchtend gelber Farbe. Die Samen reifen in etwa 7 bis 15 mm langen und 1.5 bis 9 mm breiten, geraden oder typischerweise sichelförmigen Hülsenfrüchten heran.
Blütezeit: Mai/Juni bis Oktober
Ökologie:
Diese Art ist ein Rohbodenpionier und ein Tiefwurzler. Er ist Nektarpflanze für den Weissdolch-Bläuling, Dickkopffalter und Gemeinen Bläuling.
Vorkommen:
Diese Art bevorzugt Trockenwiesen, Wegränder / kollin-subalpin / CH
Gefährdung:
Diese Art ist in der Schweiz potenziell gefährdet
In folgenden Kantonen ist diese Pflanze
teilweise geschützt: ----------
vollständig geschützt: VD
(Diese Aufnahme entstand bei Weiach)