Abenteuer-Wildblumen

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Enzian-Steckbriefe (Beschreibungen aus Internet entnommen)

Gentiana acaulis

Kochscher Enzian

Familie: Enziangewächse

(Gentianaceae)

Gattung: Enziane (Gentiana)

Art: Kochscher Enzian

Synonyme:

Kochs Enzian,

Stängelloser Enzian,

Stängelloser Silikat-Enzian,

Silikat-Glocken-Enzian oder

Kiesel-Glocken-Enzian

Beschreibung

Der Kochsche Enzian wächst als niedrige, überwinternd grüne, ausdauernde

krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen bis zu 10 cm. Die gegenständigen

Laubblätter stehen in einer grundständigen Rosette zusammen. Die einfache,

nicht ledrige Blattspreite ist verkehrt-eiförmig bis elliptisch, sie endet stumpf

oder mit kurzer Spitze. Der Blattrand ist glatt. Auf einem kurzen Blütenstand-

sschaft steht eine einzelne, etwa 5 cm hohe Blüte. Die zwittrige Blüte ist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind zu einer Kelchröhre verwachsen; die fünf etwas abstehenden, an ihrem unteren Ende etwas eingeschnürten und scharf zugespitzten Kelchzipfel sind meist viel kürzer als die halbe Kelchröhre, die Kelchbuchten sind breit und es ist eine weisse Verbindungshaut vorhanden. Die fünf azur-blauen Kronblätter sind glockenförmig verwachsen. Die Kronröhre ist innen oliv-grün gefleckt.

Unterscheidung von Gentiana acaulis und Gentiana clusii-siehe unter Gentiana clusii

Blütezeit:  Mai - August

Vorkommen:

Diese Art bevorzugt Rasen, Weiden, kalkarme Böden / (montan-)subalpin-alpin / A, M am Alpenrand, J (nördlich bis BE)

Gefährdung: 

Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. Im Kanton Zürich ausgestorben (mir ein Rätsel, weshalb "vollständig geschützt").

In folgenden Kantonen ist diese Pflanze teilweise geschützt: BE, FR, GL, JU, NE, OW, UR, AR, SG

vollständig geschützt: SZ, TG, ZH?, AI

(Meine Funde stammen aus dem Kanton Glarus)

 

Gentiana clusii

Clusius-Enzian

Familie: Enziangewächse

(Gentianaceae)

Gattung: Enziane (Gentiana)

Art: Clusius-Enzian

Synonyme:

Stängelloser Kalk-Enzian,

Echter Alpenenzian oder

Kalk-Glocken-Enzian

Beschreibung

Der Clusius-Enzian ist eine überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze und 

erreicht Wuchshöhen von 5-15 cm. Ein Stängel ist vorhanden, er ist aber sehr kurz.

Die Laubblätter sind in einer grundständigen Rosette angeordnet. Die einfache 

Blattspreite ist bei einer Länge von bis zu 5 cm breit lanzettlich mit zugespitztem oberem 

Ende und sie ist meist an und unter der Mitte am breitesten. Die Blattspreiten fühlen sich 

ein bisschen ledrig und derb an. Stängelblätter sind nicht immer vorhanden, wenn, dann 

sind es bis zu drei Paare, und sie sind kleiner als die Grundblätter. Die Blüten stehen 

einzeln und aufrecht. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind zu einer langen Kelchröhre verwachsen. Die fünf etwas abstehenden, an ihrem unteren Ende etwas eingeschnürten und scharf zugespitzten Kelchzipfel sind meist länger als die halbe Kelchröhre und die Kelchbuchten sind spitz. Die intensiv blaue und innen weisslich gestreifte oder deutlich dunkelblau gepunktete Blütenkrone ist bis zu 5 cm hoch. Die fünf Kronblätter sind glockenförmig verwachsen.

Unterscheidung zu Gentiana acaulis

Der Kochsche Enzian unterscheidet sich vom Clusius-Enzian jedoch eindeutig dadurch, dass er breitere Rosettenblätter und stumpfe Buchten zwischen den Kelchblättern hat und die azurblaue Blütenglocke am Schlund in der Regel mit fünf grünen Flecken versehen ist. Durch das Fehlen dieser Flecken wirkt der Clusius-Enzian intensiver blau. Die beiden Arten sind in ihrem Vorkommen weitgehend überschneidungsfrei, da Gentiana acaulis eine kalkmeidende Art ist und Gentiana clusii nur auf Kalk vorkommt. Der Botaniker spricht in solchen Fällen von vikariierenden Arten.

Blütezeit:  Mai - August

Vorkommen:

Diese Art bevorzugt Rasen, Felsen, auf Kalk / (montan-)subalpin-alpin / A, M in Alpennähe, J (nördlich bis BA)

Gefährdung: 

Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. Im Kanton Zürich ist sie sehr selten-es gibt im Tösstal nur 3 Standorte.

In folgenden Kantonen ist diese Pflanze teilweise geschützt: BE, FR, GL, NE, OW, UR, AR, SG

vollständig geschützt: SO, JU,  SZ, TG, ZH, AI, BL

(Meine Funde stammen aus dem Kanton Glarus)

 

Gentiana verna

Frühlings-Enzian

Familie: Enziangewächse

(Gentianaceae)

Gattung: Enziane (Gentiana)

Art: Frühlings-Enzian

Synonyme:

Himmelsbläueli,

Herrgottsliechtli

Beschreibung

Der Frühlings-Enzian wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht normalerweise 

Wuchshöhen von nur wenigen cm, nur unter besonders günstigen Umständen von bis zu 15 cm. 

Der kurze und kantige Stängel wächst aufrecht. Die Blattspreiten sind elliptisch lanzettlich. Von 

den ein bis drei Paaren kreuzgegenständiger Stängelblätter befindet sich das oberste dicht unterhalb des Blütenkelches. Mit einer Länge von etwa 30 mm fallen die ein- bis dreinervigen, Rosetten bildenden Grundblätter deutlich grösser als die Stängelblätter aus. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Der an den Kanten schmal geflügelte, gezähnte Kelch ist von geringerer Grösse als die Kronröhre. Die Krone ist bei einem Durchmesser von 20 bis 30 mm tellerförmig. Die fünf tiefazurblauen Kronblätter sind eirund. Zwischen den breit-lanzettlichen Kronzipfeln sitzt je ein zweiteiliges kleines spitzes Anhängsel mit weissem Strich. 

Blütezeit:  April - Mai (Der Frühlings-Enzian blüht oft im Herbst ein zweites Mal.) 

Vorkommen:

Diese Art bevorzugt Wiesen, Weiden, kalkliebend / montan-alpin / CH

Gefährdung: 

Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. 

In folgenden Kantonen ist diese Pflanze             

teilweise geschützt: BE, FR, JU, NE, OW, SO

vollständig geschützt: AG, SH,  TG, ZH, AI, BL, GE,

(Meine Funde stammen aus dem Tösstal)

 

Gentiana bavarica

Bayerischer-Enzian

Familie: Enziangewächse

(Gentianaceae)

Gattung: Enziane (Gentiana)

Art: Bayerischer-Enzian

Synonyme:

Himmelsbläueli,

Herrgottsliechtli

Beschreibung

Der Bayerische Enzian ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 - 15cm.

Es werden generative und rein vegetative Sprossachsen gebildet. Die Blütenstängel besitzen am Grund

keine Blattrosette. Die gegenständig angeordneten Laubblätter haben einen glatten Rand und sind alle

fast gleich gross. Die unteren können kleiner und genähert sein. Ausser den dicht stehenden Rosettenblättern gibt es zwei bis vier Paare entfernt stehende Stängelblätter. Die Blattspreiten sind spatelförmig oder verkehrt-eiförmig und im vorderen Drittel am breitesten. Die Spitze ist stumpf und ohne Knorpelspitze. Die Blätter sind 10 bis 15 mm lang und kaum doppelt so lang als breit. Die Blüten stehen endständig einzeln oder zu ein bis dreien in den Achseln der oberen Blätter. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist aufgeblasen mit gekielten oder schmal geflügelten Kanten. Er ist 10 - 16 mm lang. Die Flügel der Kanten sind 1 - 2 mm breit. Die Kelchzähne sind lanzettlich, spitz, 5 - 6 mm lang und etwa zwei Drittel so lang wie die Kelchröhre. Die Krone ist tiefblau bis hellblau. Die Kronröhre ist walzenförmig und heller. Der Saum ist ausgebreitet und stieltellerförmig und 16 - 20 mm breit. Die Zipfel zwischen den Kronblättern sind nur kleine Zähnchen oder fehlen ganz. Der Griffel ist tief zweilappig. Die Staubblätter sind in der Mitte behaart. Die Staubbeutel sind gelb und frei. Der Fruchtknoten ist mit einem 3 - 5 mm langen Stiel versehen; er ist vierkantig und 16 - 20 mm lang. Die Samen sind braunschwarz und spindelförmig; sie sind 1 mm lang, 0.5 mm breit und ungeflügelt.

 Blütezeit: Juni -September  

Vorkommen:

Diese Art bevorzugt alpine Regionen

Gefährdung: 

Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. 

In folgenden Kantonen ist diese Pflanze             

teilweise geschützt: BE, FR, GL, OW

vollständig geschützt: SZ, AI

(Meine Funde stammen aus der Diestalstafel (1600 müM - Kanton Glarus)

 

Gentiana cruciata

Kreuzblättriger-Enzian

Familie: Enziangewächse

(Gentianaceae)

Gattung: Enziane (Gentiana)

Art: Kreuzblättriger-Enzian

Synonyme:

Kreuz-Enzian,

Beschreibung

Der Kreuz-Enzian wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 

10 bis 40 cm. Die Laubblätter sind zu einer grundständigen Rosette und am Stängel verteilt

kreuzgegenständig angeordnet. Die einfachen, etwas ledrigen Blattspreiten sind bei einer 

Länge von 5 bis 10, selten bis zu 15, cm sowie einer Breite von 1 bis 2.5, selten bis 3.5 cm 

meist ei-lanzettlich und meist drei-, selten fünfnervig. Die unteren Stängelblattpaare sind 

am Grund zu einer meist 1.5 bis 2.5, selten bis zu 4 cm langen Scheide verwachsen. Die 

zwittrige Blüte ist vierzählig mit doppelter Blütenhülle und 2 bis 2.5 cm lang. Die vier innen

hellblauen Kelchblätter sind eng röhrig-glockig verwachsen mit vier meist breit-dreieckigen

und fein zugespitzten Kelchzähnen; die Kelchzähne sind viel kürzer als die Kelchröhre. 

Die vier Kronblätter sind aussen schmutzig-blau bis etwas grünlich, innen rein blau und 

leicht gefleckt.

Blütezeit:  Juni – September (Wobei ich diese Pflanze noch nie im September angetroffen habe)

Ökologie

Beim Kreuz-Enzian handelt es sich um einen mesomorphen, skleromorphen, überwinternd grünen Hemikryptophyten.

Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Der Kreuzenzian-Ameisenbläuling (Phengaris rebeli) legt ausschliesslich am Kreuz-Enzian seine Eier ab.

Vorkommen:

Diese Art bevorzugt Trockenwiesen, lichte Wälder / kollin-subalpin / CH

Gefährdung: 

Diese Art ist in der Schweiz verletzlich. Im Kanton Zürich sehr selten es gibt noch zwölf Fundorte; vermehrt im Norden 

In folgenden Kantonen ist diese Pflanze             

teilweise geschützt: BE, FR, GL, JU, NE, OW, SO

vollständig geschütztAG, SH,  SZ, TG, VD, ZH, TI, AI, BL, GE

(Meine Funde stammen aus Weiach)

 

Gentiana pneumonanthe

Lungen-Enzian

Familie: Enziangewächse

(Gentianaceae)

Gattung: Enziane (Gentiana)

Art: Lungen-Enzian

Synonyme:

Keine

Beschreibung

Der Lungen-Enzian ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 

40 cm erreicht; sie kann in Brachen aber auch Wuchshöhen von bis zu 1 m erreichen. 

Der Stängel ist aufrecht. Die Laubblätter sind einnervig und schmaler als 1 cm. Die 

Blattspreiten besitzen eine eilanzettliche bis linealische Form und sind am Rand meist 

etwas umgerollt.  Je Stängel sind eine bis mehrere Blüten vorhanden (wenn mehrblütig, 

dann stehen ein bis drei Blüten an der Stängelspitze, die übrigen einzeln in den Achseln 

der oberen Laubblätter). Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch mit doppelter 

Blütenhülle. Die fünf grünen Kelchblätter sind bis zur Hälfte ihrer Länge verwachsen. 

Die fünf Kronblätter sind glockenförmig verwachsen. Die tiefblaue Krone ist 2 bis 5 cm 

lang und kann fünf grünliche Längsstreifen aufweisen. Die Samen sind ungeflügelt..

Blütezeit:  Juli – September 

Ökologie

Die jungen Raupen des Lungenenzian-Ameisenbläulings (ein Schmetterling) leben monophag vom Lungen-Enzian; ältere Raupen werden dann von Knotenameisen der Gattung Myrmica, die durch Zuckersaft angelockt und durch Pheromone besänftigt werden, in ihre Nester geschleppt und bis zur Verpuppung dort verköstigt. Man kann hier von einem Brutparasitismus sprechen, ähnlich wie beim Kuckuck.

Vorkommen:

Diese Art bevorzugt Riedwiesen, Flachmoore / kollin(-montan) / M, J, AN, selten TI und VS

Gefährdung: 

Diese Art ist in der Schweiz selten und verletzlich. 

In folgenden Kantonen ist diese Pflanze             

teilweise geschützt: FR, JU

vollständig geschütztAG, BE, GL, GR, OW, SH, SZ, TG, VD, ZG, ZH, AI

(Mein Foto der 4-blütigen!! stammt aus dem Wappenswilerriet)

 

Gentiana asclepiadea

Schwalbenwurz-Enzian

Familie: Enziangewächse

(Gentianaceae)

Gattung: Enziane (Gentiana)

Art: Schwalbenwurz-Enzian

Synonyme:

Blaue Kreuzwurz

Herbst-Enzian

Beschreibung

Der deutsche Trivialname Schwalbenwurz-Enzian bezieht sich auf die Ähnlichkeit mit der 

Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria), deren Blätter ebenfalls gegenständig angeordnet 

sind. Der Schwalbenwurz-Enzian wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht 

Wuchshöhen von 30 bis 100 cm. Es werden mehrere aufrechte bis überhängende, mehrblütige 

Stängel ausgebildet. Die Stängel sind einfach und dicht, gleichmässig beblättert. Die gegenständig 

angeordneten Laubblätter sind je nach Standort im Schatten einseitswendig (fo. pectinata) und an offenen, lichten Stellen allseitswendig (fo. cruciata). Die 4 bis 8 cm langen Laubblätter fallen von oben nach unten kleiner aus. Die einfachen Blattspreiten sind lanzettlich und ganzrandig. Sie besitzen drei bis fünf deutliche Längsadern und sind dazwischen deutlich netznervig. Die Blüten sitzen bis zu dritt in den oberen Blattachseln.

Die zwittrigen Blüten sind etwa 35 bis 50 mm gross und sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf häutigen Kelchblätter sind zu einer Kelchröhre verwachsen, die in fünf sehr kurzen und schmalen Kelchzipfel endet. Die fünf Kronblätter sind eng-glockenförmig verwachsen. Die dunkel-azurblaue Blütenkrone zeigt von aussen eine dunkelblaue Färbung, innen ist sie rotviolett punktiert mit meist hellblauen Längsstreifen. Die Staubbeutel sind verwachsen.

Die winzigen Samen sind geflügelt.

Blütezeit:  August – September 

Vorkommen:

Diese Art bevorzugt Wälder, Weiden, Riedwiesen / kollin-subalpin / A, M (fehlt im westlichsten Gebiet), JN

Gefährdung: 

Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. 

In folgenden Kantonen ist diese Pflanze             

teilweise geschützt: BE, FR, GL, JU, ZH

vollständig geschütztAG, BL, GR, SH, TG, AI

(Diese Fotografie entstand beim Banetsrain)

 

Gentianopsis ciliata

Gefranster-Enzian

Familie: Enziangewächse

(Gentianaceae)

Gattung: Enziane (Gentiana)

Art: Gefranster-Enzian

Synonyme:

Gewöhnlicher Fransenenzian

Fransenenzian

Beschreibung

Der Gefranste Enzian ist eine sommergrüne, zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze 

und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 30 cm. Der kahle, vierkantige Stängel ist aufrecht und 

gelegentlich spärlich verzweigt, aufsteigend und am Grund gebogen. Es wird keine 

grundständige Blattrosette ausgebildet. Kreuzgegenständige Laubblätter werden nur wenige 

ausgebildet. Die Grundblätter sind spatelförmig und stumpf. Die Stängelblätter sind ein- bis 

dreinervig, spitz und linealisch-lanzettlich. Die Blüten sind endständig (selten zu zwei bis vier 

in den Achseln der obersten Blätter). Die zwittrigen Blüten sind vierzählig mit doppelter 

Blütenhülle. Die vier Kelchzipfel sind linealisch-lanzettlich. Die Blütenkelche sind maximal halb so lang wie die Kronröhre. Zwischen den schmalen Kelchzipfeln befindet sich eine Verbindungshaut. Die leuchtend blauen, 3 bis 5 cm langen Kronblätter sind nur relativ kurz verwachsen und die vier Kronzipfel am Rand deutlich bewimpert. Der Kronschlund ist nicht bärtig behaart. Der gestielte Fruchtknoten ist keulenförmig. Die sitzende Narbe ist kreisförmig.

Blütezeit:  August – Oktober (Vorausgesetzt, dass nicht zu früh gemäht wird - was mancherorts leider vorkommt!)

Ökologie

Der Gefranste Enzian ist ein mesomorpher Hemikryptophyt, eine Schaftpflanze mit kriechendem Rhizom und ein Flachwurzler. Die Vegetative Vermehrung erfolgt durch Verzweigung des Rhizoms. Bei ihm liegt Saisondimorphismus vor, das bedeutet, dass zu unterschiedlichen Jahreszeiten unterschiedlich gebaute Pflanzen heranwachsen. Blütenökologisch handelt es sich um „Grosse Trichterblumen“, die die Blütenbesucher durch Veilchenduft stark anlocken sowie durch die UV-Reflexion der gefransten Kronblätter. Die Blüten sind vormännlich und verschiedengriffig; es liegt also Heterostylie vor. Die Blüten werden nur bei ausreichendem Lichtangebot gebildet. Die Bestäubung erfolgt durch Hummeln und Tagfalter.  Bei den Kapselfrüchten dient der elastische Fruchtstiel, der sich nach der Reife stark verlängert, und der Blütenkelch als Windfang; deshalb erfolgt ihre Ausbreitung als Wind- und Tierstreuer. (Vorausgesetzt, dass nicht zu früh gemäht wird - was mancherorts leider vorkommt!) Die Fruchtreife erfolgt von September bis Oktober.

Vorkommen:

Diese Art bevorzugt Magerwiesen, Weiden, auf kalkhaltigem Boden / kollin-subalpin(-alpin) / CH

Gefährdung: 

Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. 

In folgenden Kantonen ist diese Pflanze             

teilweise geschützt: BE, FR, GL, JU, OW

vollständig geschützt: AG, BL, BS, SH, TG, AI, SZ, VD, ZH, GE

(Diese Aufnahme entstand bei Winterthur - - leider werden sie hier immer weniger-infolge Mäherei)

 

Gentianella germanica

Deutscher-Enzian

Familie: Enziangewächse

(Gentianaceae)

Gattung: Kranzenziane (Gentianella)

Art: Gefranster-Enzian

Synonyme:

Deutscher Fransenenzian

Deutscher Kranzenzian

Beschreibung

Der Deutsche Enzian ist eine ein- oder zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen

von 5 bis 25, selten bis zu 30 cm erreicht. Der Stängel verzweigt meist erst im oberen Bereich. Die Laubblätter sind kreuzgegenständig angeordnet. Die unteren Laubblätter sind spatelig bis verkehrt-eiförmig, nach oben hin werden sie eiförmig-lanzettlich bis spitz. Die mittleren Stängelblätter sind dreieckig-eiförmig mit spitzem oberem Ende und am breitesten im unteren Viertel oder seltener unteren Drittel. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist ungefähr halb so lang wie die Kronröhre. Die fünf grünen Kelchblätter sind verwachsen. Die fünf Kelchzipfel sind gleich lang. Der Rand der Kelchzipfel ist schwach zurückgerollt und rau bis schwach gewimpert. Der Hauptnerv der Kelchzipfel ist rau. Die Einbuchtungen zwischen den Kelchzipfeln sind spitz. Die fünf rötlich-violetten Kronblätter sind verwachsen. Fruchtknoten und Kapselfrucht ist meist etwa 6 (4 bis 7.5) mm lang gestielt.

Blütezeit:   August – Oktober (Vorausgesetzt dass nicht zu früh gemäht wird - was mancherorts leider vorkommt!) 

Ökologie

Blütenökologisch handelt es sich um Stieltellerblumen, deren Kronröhre durch ein Haargitter für einkriechende Insekten verschlossen ist. Der Nektar ist nur langrüsseligen Insekten zugänglich; dagegen ist ein „Einbruch“ durch seitliches Anbeissen nicht selten

Vorkommen:

Diese Art bevorzugt Wiesen, Weiden, auf kalkreichem Boden / CH

Gefährdung: 

Diese Art ist in der Schweiz verletzlich. 

In folgenden Kantonen ist diese Pflanze             

teilweise geschützt: BE, FR, GL, JU

vollständig geschützt: AG, SH, TG, AI, SZ, VD, ZH, TI,

(Diese Fotografie entstand im Tösstal-mit einem "Glückstreffer")

 

 

Gentianella campestris

Feld-Enzian

Familie: Enziangewächse

(Gentianaceae)

Gattung: Kranzenziane 

(Gentianella)

Art: Feld-Enzian

Synonyme:

Feld-Kranzenzian,

Feld-Fransenenzian

Beschreibung

Der Feld-Enzian wächst je nach Unterart als ein- oder zweijährige krautige Pflanze, 

die Wuchshöhen von meist 10 bis 20 (5 bis 30) cm erreicht. Er besitzt meist im 

oberen Bereich verzweigte Stängel.  Die kahlen Blattspreiten sind 1 bis 3.5 cm breit. 

Die Stängelblätter sind zungenförmig bis eilanzettlich mit stumpfem bis etwas 

spitzem oberem Ende. Die Form der Grundblätter ist bei den Unterarten 

unterschiedlich. Die Blüten stehen in einem traubigen oder fast doldentraubigen 

Blütenstand zusammen. Die Blüten sind meist 

vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch setzt sich aus zwei grösseren sowie

 breiteren und zwei kleineren Kelchblättern zusammen. Die Kelchzähne sind am 

breitesten unterhalb ihrer Mitte und ihr flacher Rand ist papillös oder bewimpert. 

Die 1 bis 3 cm lange Kronröhre ist etwa doppelt so lang wie der Kelch. Die 

lilafarbene bis bläulich-violette oder weisse Blütenkrone besitzt einen Durchmesser 

von 12 bis 15, selten bis 30 mm Durchmesser. Die 4 Kronzipfel sind 6 bis 10 mm lang. Typisch für die Gattung Gentianella ist der bärtige Kronschlund (er ist fransenartig, daher der Trivialname „Fransenenzian“), bei dieser Art ist dieser Bart am Schlundeingang relativ lang.

Blütezeit:   Juni – Oktober

Ökologie

Die Bestäubung erfolgt durch Falter und Hummeln, aber such Selbstbestäubung findet statt. Die Belohnung ist Nektar. Selbstbefruchtung führt erfolgreich zum Samenansatz, also ist der Feld-Enzian selbstkompatibel. Die Ausbreitung der leichten Samen erfolgt durch den Wind

Vorkommen:

Diese Art bevorzugt Weiden / montan-subalpin(-alpin) / A, M in Alpennähe, J

Gefährdung: 

Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. 

In folgenden Kantonen ist diese Pflanze             

teilweise geschützt: BE, FR, GL, JU

vollständig geschützt: AG, SH, TG, AI, ZH

(Diese Fotografie entstand im Kanton GL-am Gumen-oberhalb Braunwald)

 

Blackstonia perfoliata

Durchwachsenblättriger Bitterling

Familie: Enziangewächse

(Gentianaceae)

Gattung: Bitterenziane 

(Blackstonia)

Art: Durchwachsenblättriger 

Bitterling

Synonyme:

Keine

Beschreibung

Der Durchwachsenblättrige Bitterling ist eine einjährige krautige Pflanze, die 

Wuchshöhen von 10 bis 60 cm erreicht. Die aufrechte, kahle Pflanze wächst einfach 

oder ist im Blütenstand verzweigt. Die stumpfen, eiförmigen Grundblätter bilden 

eine Rosette. Die gegenständig angeordneten und miteinander verwachsenen 

Stängelblätter sind eiförmig-dreieckig und spitz oder zugespitzt. Die oberen 

Stängelblätter sind an der Basis kaum verschmälert. Die zwittrigen Blüten sind 

dreizählig. Der Kelch ist tief in lineale, einnervige Abschnitte zerteilt. Die gelbe Krone

ist 8 bis 15 mm lang und besitzt eine kurze Röhre mit sechs bis acht ausgebreiteten Kronzipfeln.

Blütezeit:   Juli – August

Ökologie

Es handelt sich um einen Therophyt

Vorkommen:

Diese Art bevorzugt Riedwiesen, Halbtrockenrasen, lehmige Kiesgruben / kollin(-montan) / ME, JN, VS, VD, GE, südl. TI

Gefährdung: 

Diese Art ist in der Schweiz verletzlich. 

In folgenden Kantonen ist diese Pflanze             

teilweise geschützt: ZH

vollständig geschützt: GE, SH, VD, TI, BL

(Diese Fotografie entstand bei Pfungen (ZH))

 

Centaurium pulchellum

Kleines Tausendgüldenkraut

Familie: Enziangewächse

(Gentianaceae)

Gattung: Tausendgüldenkraut 

(Centaurium)

Art: Kleines Tausendgüldenkraut

Synonyme:

Zierliches Tausendgüldenkraut

Beschreibung

Das Kleine Tausendgüldenkraut ist eine zwergwüchsige, einjährige krautige Pflanze, die 

Wuchshöhen von 2 bis 15 cm erreicht. Die Grundblätter bilden im Gegensatz zu den 

anderen in Mitteleuropa heimischen Tausendgüldenkräutern keine Rosette. Die 

ganzrandigen Stängelblätter sind kreuzgegenständig. Der Blütenstand ist bei der 

Nominatform schon in unteren Bereichen gabelästig ausgebildet. Die fünf-, selten 

vierzähligen rosafarbenen Einzelblüten sind bis zu 8 mm gross.

Blütezeit: Juni – Oktober (ich bin noch nie einer solchen Pflanze im Oktober begegnet)

Ökologie

Die Blüten dieser Therophyten öffnen sich erst bei Vormittagstemperaturen um 20 °C 

oder bei Sonnenschein und sie schliessen sich am frühen Abend bei Temperaturen um 25 °C. Die Pflanze wurzelt bis 15 cm tief.

Vorkommen:

Diese Art bevorzugt Feuchte Wege, Gräben, Allmenden / kollin-montan / CH

Gefährdung: 

Diese Art ist in der Schweiz verletzlich. Im Kanton Zürich ist sie selten anzutreffen.

In folgenden Kantonen ist diese Pflanze             

teilweise geschützt: ZH

vollständig geschützt: AG, BE, NW, OW, SH, VD , BL

(Diese Aufnahme entstand am Greifensee)

 

Centaurium erythraea

Echtes Tausendgüldenkraut

Familie: Enziangewächse

(Gentianaceae)

Gattung: Tausendgüldenkraut 

(Centaurium)

Art: Echtes Tausendgüldenkraut

Synonyme:

Kopfiges Tausendgüldenkraut

Beschreibung

Das Echte Tausendgüldenkraut wächst als sommergrüne ein- bis zweijährige krautige 

Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 50, selten bis zu 60 cm. Der meist aufrechte 

Stängel ist hohl. Die kahlen, ganzrandigen, einfachen Laubblätter stehen in einer 

auffälligen grundständigen Rosette zusammen und sind kreuzgegenständig am Stängel 

verteilt. Die Grundblätter sind bei einer Länge von 20 bis 40 mm breit-länglich mit 

gerundetem oberem Ende. Die sitzenden Stängelblätter sind bei einer Länge von meist 1 

bis 3 cm sowie einer Breite von 5 bis 15 mm verkehrt-eiförmig bis länglich-elliptisch oder

lanzettlich, aber ihr oberes Ende ist spitz; sie werden mit zunehmender Höhe am Stängel 

kleiner gabelästig ausgebildet. Die fünf-, selten vierzähligen rosafarbenen Einzelblüten 

sind bis zu 8 mm gross. Es wird ein lockerer bis dichter, zusammengesetzter, trugdoldiger Blütenstand gebildet, dessen zymöse Teilblütenstände oft oben abgeflacht sind. Fast direkt über jeweils zwei Trägblättern befinden sich die mehr oder weniger sitzenden Blüten. Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 9 bis 15 mm radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen; der Kelch ist mit 4 bis 7 mm Länge halb bis zwei Drittel so lang wie die Kronröhre. Die fünf zumeist hell-roten bis kräftig rosafarbenen, selten weisslichen Kronblätter sind röhrig verwachsen. Die Krone ist 12 bis 15 mm lang. Die Kronlappen sind 5 bis 7 mm lang und fein-flaumhaarig. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Die 2 bis 3 mm langen Staubbeutel ragen aus der Blüte heraus und bleiben geschlossen. Die Griffel sind verschieden lang (Heterostylie). Die Narbe ist länglich. Die zweiklappige, 7 bis 9 mm lange Kapselfrucht bleibt vom Kelch umschlossen

Blütezeit: Juli – September

Ökologie

Dieser Therophyt  ist einjährig, sommerannuell oder eine winterannuelle bis zweijährige Halbrosettenpflanze.

Blütenökologisch handelt es sich um „Pollen-Stieltellerblumen“, die nur bei Sonne und mindestens 20 °C geöffnet sind. Statt Nektar werden „anbohrbare Gewebe“ angeboten. Es findet reicher Insektenbesuch statt, u. a. auch durch Falter. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, Fliegen und Käfer. Vielleicht ist auch Selbstbestäubung möglich. Die Lebensdauer einer Blüte beträgt etwa fünf Tage. Die abgestorbenen Pflanzen sind Windstreuer. Ausserdem werden die Samen wohl auch durch Regen verschwemmt. Es sind Lichtkeimer.

Vorkommen:

Diese Art bevorzugt Waldschläge, buschige Hänge, Riedwiesen / kollin-montan / CH (fehlt im Engadin)

Gefährdung: 

Diese Art ist in der Schweiz nicht gefährdet. 

In folgenden Kantonen ist diese Pflanze             

teilweise geschützt: ZH, JU

vollständig geschützt: AG, BE, OW, SH, BL

(Diese Fotografie entstand bei Winterthur/Wülflingen)